Am Strand liegen mit Sandfliegen

13.April 2012 - Andaman Islands


Gibt es ein Paradies?
Wer weiss das schon, aber die Andamanen sind schon sehr knapp dran.
Port Blair gibt zwar erstmal nicht viel her, ist aber der Ankunfts- und Abfahrtshafen der Andamanen.
Von dort ist es ein kleiner Sprung auf Ross-Island, eine ehemalige englische, dann japanische Kolonialinsel.
Wie vieles hier wurde die Insel arg vom Tsunami mitgenommen, aber der Charme der Insel ist geblieben.
Hier wandert man durch alte Ruinen der Briten, inklusive Herrschaftshaeuser, Schulen und eine Kirche.
Sie sind zum groessten Teil verfallen, und die Baeume nehmen sie mit ihrem feinen Wurzelwerk wieder in Besitz.
Es entstanden Gebilde die Herr H R Giger nicht besser haette zeichnen koennen. Auf einem gut erhatenen Kirchturm hat ein Baum sich niedergelassen und seine Wurzeln fallen metertief der Erde entgegen,,,,Wahnsinn.
Desweiteren kan man hier Reste der japanischen Terrorherrschaft begutachten, und durch Maschinengewehrnester kriechen - kalt, bedrueckend und nichts fuer Leute mit Platzangst.
,,,,,,,,,paradiesisch?

Dazu fuhren wir nach Little Andaman, traumhafte Straende meistens ganz fuer uns alleine, Wasserfaelle mit kristallklarem Wasser, der vielleicht beste Surfspot der Welt und einen so urspruenglichen Dschungel, wie man ihn sich in seinen Traeumen vorstellt.
Voegel in den schrillsten Farben stossen ungewohnte Rufe aus, Schlangen entschwinden fliessend ins Wasser und ansonsten kristallblau bis tuerkisfarbenes Meer.
Oder auch mal das Knattern unseres Rollers, als wir auf Strassen und Crossstrecken ueber die Insel holperten.
Waeren da nicht Sandfliegen, Moskitos und Wasserfloehe, waere es perfekt.

Weiter nach Long Island mit schoenen Straenden und einem ergreifenden Tempelfest.
Glaeubige tanzten sich in Rage/Trance und stachen sich lange Nadeln durch Wangen und Lippen.
Ein Altmeister zieht sogar einen kleinen Wagen an Fleischerhaken, die ueber seinem Becken in die Haut eingehakt wurden, durch das kleine Dorf.
Die Leute opfern Fruechte und gewuerztes Wasser und erhalten ihren Segen.
Am Ende kommt die Prozession am Tempel an, und einige Glaeubige laufen ueber einen 10 Meter langen Glutteppich in den Tempel hinein. All dies mit frenetisch, schreienden Menschen, die sich gegenseitig zu unglaublichen Taten antreiben.
Dieser innige Glaube laesst einen nicht kalt und man fuehlt sich geehrt daran teilhaben zu duerfen.

Die Menschen auf den Andamanen sind ein sehr herziges Voelkchen, und auch die Ureinwohner schenkten uns gerne ihr inniges Lachen.

Ich koennte noch so vieles schreiben, ueber Neil, Havelock, Diglipur, aber ich lasse noch was fuer zuhause uebrig.

Nur soviel noch, ich habe im andamanischen Meer schwimmen und schnorcheln.
Fuehlt euch gedrueckt Maex

Mich haben die noch bestehenden 30-40 % Korallenbestaende bei Kalipur im Norden der Andamanen am meisten beeindruckt. Ich haette Tage damit verbringen koennen die vielen verschiedenen Farben und Formen zu bestaunen. Fische die mir zulaecheln mit riessigen Klupschaugen, und wenn ich dabei lachen musste lief mir Wasser in die Brille. Man konnte ihnen beim Fressen zuhoeren und wenn die Sonne langsam unterging, sprangen Schwaerme von kleinen silbernen Fischchen ueber die Wasseroberflaeche, so dass es wie ein einziger silberner Teppich wirkte.
Wir haben viele nette Menschen kennen gelernt und vielleicht sogar den ein oder anderen guten Freund.

Ich freu mich jetzt auf Kolkata und Varanasi, und auf die Planung der weiteren Reise - vielleicht sogar in die Tuerkei???

Ich denk an Euch und vielen Dank fuer die vielen Kommentare. Macht weiter so!
Sandy