Here we go! Teil I

19.February 2010 - New Zealand


So, nun ist es soweit, nach ein paar erholsamen Tagen, faul im Park in der Sonne abluemmeln, stand Freitag der 19.02.10 vor der Tuer und ich marschierte am Sydney Flughafen entlang, schaute mir die startenden und landenden Flugzeuge an, im Hintergrund die Skyline von Sydney... Und wer laeuft mir hier strumpfsockig ueber den Weg. Mein Lieblingsenglaender Rory!!! Nach ueber drei Jahren kehrt der Chaot zurueck in seine Heimat, ohne Schuhe, da das Geld dafuer nicht mehr reichte. :) So konnte ich ihm noch am Gate zuwinken! Goodbye Snucki :)

Und meine Reise ging weiter nach Christchurch, auf die Suedinsel von Neuseeland. Nach drei Stunden Flug und zwei Stunden Zeitverschiebung heisst es fuer die naechsten drei Wochen: 'Kia Ora New Zealand!'

Wow, obwohl ich erst gegen Mitternacht landete uebermannte mich eine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, die ich nicht einmal von den Australiern gewohnt bin. Und das zog sich den ganzen Neuseelandaufenthalt durch...

Ich konnte Christchurch und den strahlendblauen wolkenlosen Himmel schon einen Tag frueher geniessen, denn mein Schwesterherz Regina und meine liebe Cousine Christiane landeten am Tag darauf. Die Vorfreude stieg...

Nach ewigem Warten und immer wieder enttaeuschend feststellen, dass als die Tuer aufging, es immer andere Leute waren, die mit Ihren Koffern herangerollt kamen. Aber da, yuhuu, konnte ich die beiden feste in die Arme schliessen und natuerlich keine Traene verdruecken :)

So, auf ging's unseren kleinen Flitzer, der uns die bevorstehenden ca 4200 km ueber Hoehenpaesse und kurvenreiche Strassen gut und sicher bringen sollte, abzuholen. Als wir die kleine Plastikschuessel dann vor uns hatten, forderte es schon weibliches Geschick diesen Kleinwagen mit all unserem Gepaeck zu bepacken. Aber wer nicht, wenn Frau! :)

Zurueck im Hostel gab's Nudeln mit Sosse, was auch unser kulinarischer Begleiter fuer die naechste Zeit wurde :) geht halt schnell und ist lecker :) Danach gab's natuerlich viel zu bequatschen...

Da wir soviel wie moeglich sehn wollten, war uns ein straffer Zeitplan vorgegeben, sodass wir zwei Wochen fuer die Suedinsel eingeplant hatten und eine Woche fuer die Nordinsel.

Nach dem langen Fruehstueck an der Sonnenterrasse mit sehr lecker selbstgebackenem Brot vom Hostel ging's mit einer locker, laessigen Stadttour in Christchurch los, Zwischenstop's in liebevoll eingerichteten Laeden des Szeneviertels, den vielen guten Cafehaeusern, vorbei an Petersilienbeeten (anstatt eine Blumeninsel pflanzen die Kiwi's eben Petersilie), dem Botanischen Garten, entlang des Avon Rivers der seine Schleifen durch die Stadt zieht und von Weiden gesaeumt ist, noch kurz James Cook hallo gesagt und dem Cathedral Square, Hauptplatz vor der noegotischen Kathedrale, wo wir unsere erste Begegnung mit einer maorischen Taenzergruppe hatten bevor wir den wunderschoenen Tag beim Asiaten ausklingen liessen mit anschliessendem Cocktail in einer der stylischen Bar's und toller Livemusik. In der Stadt fuehlt man sich wie in England.

Dienstags hatte unser kleiner weisser Flitzer seine Premiere, denn es ging auf zu den Banks Peninsula nach Akaroa ueber eine wunderschoen, vulkanisch, landschaftlich gelegene Hoehenstrasse Summit Road mit einem atemberaubenden Blick auf den Meeresarm der sich seinen Weg in die braungruene Huegellandschaft gebahnt hat. On top strahlend blauer Himmel und ganz viel Sonne. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus! Unsere Mittagspause verbrachten wir im Ort Akaroa, einem franzoesischen Fischerdoerfchen direkt am Hafen mit den bei den Neuseelaendern beliebten Fish&Chips. mhhh :) Und schon nachmittags stand das naechste Highlight an, wir fuehren raus auf's Meer um mit den kleinsten Delfinen der Welt und nur in NZ vorkommenden Hector Delfinen zu schwimmen. Schon allein die Fahrt durch den Fjord war toll. Leider wollten die sonst so verspielten Tiere sich mit uns nicht im Wasser zeigen, sodass wir beinahe schon aufgegeben hatten und wir uns umsonst in die 5mm dicken Neoprenanzuege gequescht hatten. Aber da durften wir doch noch ins kalte Wasser und hatten Glueck, als sich zwei der Delfine uns naehrten und ich die beiden durch die Taucherbrille unter Wasser kurz beobachten konnte. Mehr war leider nicht drin. Naja, wenigstens konnten wir vom Boot aus ihre Wasserspielchen zusehn. Aber damit ist der Tag ja noch nicht zu Ende, folgt auch schon unser naechstes Highlight. Unsere tolle Unterkunft, die Onoku Farm auf den Huegeln der Banks Peninsula gelegen, rundrum Schafe, Toilette und Duschen (Markierung hot and cold) im Freien und eine geniale Aussicht von den Haengematten auf's Wasser. Pasta und Wein - was will Frau mehr!

Gut ausgeschlafen in unserer kleine Huette machten wir uns auf den Weg entlang der Buchten via Christchurch zum Arthur's Pass. Der NP erstreckt sich ueber die Southern Alps, die das Rueckgrat der Suedinsel bilden und die trockene Ost- von der gemaessigten Westkueste trennen. Also sozusagen bye Osten, hello Westen, so schnell ueberquert man die Insel. In Australien waeren wir ewig unterwegs... Zwar kamen wir hier ins schlechtere Wetter, bewoelkt und Regen, aber dafuer ist die Westkueste ja bekannt, mit Ihrer grossen Niederschlagsmenge.

Die Landschaft bis zum Arthur's Pass war wie immer atemberaubend, die Strasse vor uns, neben uns die saftig gruenen, fruchtbaren Wiesen, auf denen sich es Schafherden schmecken liessen, bis sich vor uns das immer groesser werdende Gebirge aufbaute mit seinen Geroellhaengen und Kalkformationen. Unser liebes Auto, Gott hab es seelig, hat die Tortour vom zweiten Gang in den ersten gut ueberstanden und sich schnaufend dem Pass und die kurvenreiche Strasse hinaufgekaempft. Oben angekommen gab's ne kleine Staerkung fuer die Insassen, Cafe und lecker Muffin (das koennen sie ja die lieben Kiwi's). Runter liessen wir uns ueber das bekannte Otira-Viadukt (die s-foermige Konstruktion, Bruecke von 440m Hoehe) rollen. Unsere 'Rennstrecke' fuer den heutigen Tag endete in Hokitika, einem bekannten Ort an der Westkueste fuer Kunsthandwerkslaeden, besonders die Jade Fabrik. Die Nacht verbrachten wir in einem netten Hostel mit Meerblick und bekamen noch ein Betthuepferl mit auf den Weg in der Gluehwuermchenhoehle...

Der dritte Tag war ganz der Westkueste gewidmet. So schlaengelten wir uns entlang mit stops an der Hokitika Gorge (Schlucht) in der das Wasser ganz milchig vom Gletscher ist, auf den Spuren nach Gold durch den Regenwald in der Goldgraeberstadt Ross, vorbei an Orten wie Pukekara, in dem nur zwei Einwohner hausen die ziemlich Possum feindlich sind. Dort bekommt man alles vom Possum auf den Teller und mehr... via Hari Hari zum Franz Josef Gletscher, wo's leider ziemlich regnete. Weiter zu unserer Endstation Fox Gletscher. Die Fahrt fuerhte uns durch nebelverhangene gruene Waelder, vorbei an Schaf- und Rinderherden. Aber 'The Coast' wie die Neuseelaender den schmalen Streifen zwischen der Tasmansee und dem Hochgebirges-Rueckgrat der Suedinsel nennen, erlebt so des oefteren gewaltige Niederschlaege, also nicht's neues.

Auf Neuseeland gibt's zehnmal mehr Schafe als Einwohner :)