on tour

16.January 2010 - Tasmanien


Nach viel Abschiedswinken und einer kurzen Busfahrt von Deloraine erreichten wir das groessere Staedtchen Launceston. Nach einer Schlepperei unseres Gepaecks vom Busbahnhof zum Hostel entschlossen wir noch einen kurzen Spaziergang in die Gorge (Schlucht) entlang des Ufers zu unternehmen. Was nach der Sitzerei im Bus sehr angenehm war.

Frueh ins Bettchen gehuepft um am naechsten Tag fit fuer unsere erste Tour, den Cradle Mountain, zu sein. Nach der tollen Ausschlafaction jeden Morgen bei John, hiess es jetzt die naechsten fuenf Tage um 6.45 Uhr aufstehen, fertig machen und los.

Unsere Gruppe war sehr gemischt, Aeltere sowie Juengere. Das Motto unseres guides fuer den Tag war 'to easy', was man von dem Marathonaufstieg des Berges nicht sagen kann. Kurzer stop in Sheffield, in dem einige Hauswaende Portrait's von Landschaften, Farmern wiedergeben (Wettbewerb), sowie ein kleines Doerfchen in dem alle Hecken nach Motiven geschnitten sind, wie Elefanten. Nach den ersten 'kuenstlerischen Eindruecken' kamen wir endlich am Cradle Mountain an. Bitte lieber Gott, hab Gnade mit uns. Denn die schwarze Wolkenfront kam schon ganz schoen bedrohlich nahe an die Gipfel. Nicole und ich hatten uns fuer die Variante bergsteigen entschieden, denn 'nur' um den Dove Lake (See) zu spazieren liessen wir den Aelteren den Vortritt :) Marsch, marsch! Kurz vor dem Ziel - Marion's Lookout- fing der Schneeregen und der eiskalte Wind an, uns den Aufstieg zu erschweren. Aber davon lassen sich eine waschechte Rheinlaenderin und eine halb Schwaebin/Bayerin nicht unterkriegen. Der arschkalte Wind lies mein Gesicht gefrieren, brrrr und das mitten im Sommer. Wir kaempften uns tapfer ans Ziel und erhuschten noch den letzten Blick, bevor die beiden Gipfel in ein Wolkenmeer tauchten. Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Abstieg, der Weg fuehrte uns vorbei an kleinen Wasserfaellen und einem grasfresenden Wombat (sieht einem Schwein ziemlich aehnlich, nur dass es laengere Borsten hat.) Bevor wir in einer Kaesefabrik auf der Heimfahrt einkehrten, besuchten wir die Weindorfer's Huette (Gustav Weindorfer, Schweizer, erbaute dieses Haus am Cradle Mt. als er mit seiner Frau die Flitterwochen dort verbrachte und daraus dann ein Nationalpark entstand. ok, kann mir auch schoenere Flitterwochen vorstellen :)

Nach dieser Tour fielen wir totmuede ins Bett. Der naechste Tag verlief ganz gemuetlich, zwar wieder frueh aufstehn, aber dafuer hatten wir nur den Transfer mit unserem 'to easy'- men von Launceston nach Hobart (Hauptstadt von Tasmanien) via dem historischen Staedtchen Ross, dass auf halben Weg lag. Dort besichtigten wir Kiki's Kitchen (Kueche) mit dem alten Steinofen, was die Asiaten voellig ausflippen laesst, denn in Japan ist das eine bekannte Zeichentrickserie. :) Die historische Bruecke mit den Tafeln von Ross darf da ja nicht unerwaehnt bleiben. Damit hat sich ein Gefangener seine Freiheit erbaut.Vorbei ging die Fahrt an okergelber, -brauner Huegellandschaft mit darauf grasenden Schafherden, bevor wir um die Mittagszeit in Hobart ankamen. Nachmittags schlenderten wir durch das tasmanische Museum und der dort integrierten Kunstgalerie, wo Nicole und ich uns vor Lachen ueber die komischen Gemaelde bepiselten. Die naechsten Tage blieben wir in Hobart, da von da aus unsere Touren starteten.
Am Dienstag ging's mit dem lecker Sahneschnittchen Jeremy (guide) zum Mt Field Natioanlpark. Unsere Truppe war diesesmal ziemlich kleingehalten mit zwei, kettenrauchenden Franzoesinnen und dem schwulen New Yorker Richard. Der kurze Fussmarsch durch den Mt Field NP fuehrte uns vorbei an den Russell Falls, begleitet durch immer wieder rumhuepfenden kleine Padimelon's (noch kleinere Walaby's). Nach einer Fahrt durch vier verschiedene Baumzonen spazierten wir um den Lake Dobson (Alpine Walk), wo uns Jeremy netterweise einiges ueber Straeucher/Beeren und Wombat Poo (Scheisse) erzaehlte. Diese schweinchenartigen Tiere hinterlassen quadratischen Mist. :) Danach uebten wir uns im Winkelmessen der Tall Trees (hoechsten Baeume im NP), bevor wir den tasmanischen Teufel im Wildlife Park genauer unter die Linse bekamen, wie die Kangaroos, Koalas und einen kleinen Baby Wombat! Bevor wir unseren sehr schoenen Ausflug beendeten, hatten wir grade noch Glueck um vom Mt Wellington eine Aussicht ueber Hobart und Umgebung zu erhaschen. Da sich die Wolken in sekundenschnelle davorschoben.

An unserem dritten Tag ging's mit dem witzigen Marc auf Tour. Nicht nur dass ich eines seiner Opfer des Tages war, da ich in seinem Winkel des Rueckspiegels sass und staendig 'Sandra, listen to me', 'Sandra, Sandra, Sandra!!!!' ja ich weiss das ich so heisse :), sondern dass wir mit soviel interessanten Informationen ueberhaeuft wurden, dass die Anfahrt nach Port Arthur wie im Nu verflog. Einen kleinen Zwischenstop in dem historischen Richmond eingelegt, auch hier wieder ganz wichtig die Bruecke, bevor wir nach einem letzten Lookout, der Piraten Bucht, in dem historischen Gefaengnis Port Arthur ankamen. Vor Ort hatten wir vier Std Zeit um uns in das fruehere Leben eines Gefangenen/Straftaeters zurueck versetzen zu lassen. Die Kirche, sowie die Einzelhaftzellen waren wirklich spannend, sodass man noch eine Std haette in Anspruch nehmen koennen. Am Anfang musste jeder von uns eine Spielkarte ziehen, um am Ende unserer Tour rauszufinden was fuer ein Gefangener ich war. Welche Kleinigkeiten man anstellen musste um in Gefangenschaft zu kommen, wie z. Bsp. zwei fuenf Dollar Noten oder ein Pferd zu stehlen. Fuer diese Taten bekam man manchmal einige Monate oder sogar lebenslaenglich. Da die Gefangenen arbeiteten wurde fast ganz Tasmanien von Strafgefangenen erbaut (wie Strassen, ganze Doerfer). Nach unserem eigenstaendigen Rundgang fuhren wir durch die Doo Town. In diesem Staedtchen wurden alle Haeuser mit ...-Doo benannt, wie z. bsp. love me doo, little doo, doo nix, doo fuck all, didgeri doo. Eigentlich ne witzige Idee, oder? Kurzen stop in Devil's Kitchen (60m tiefe Schlucht) und Tasman Arch eingelegt, dann war auch diese spannende Tagestour zu Ende.

Endspurt! Unsere letzte Tour zur Wineglass Bay stand an und diesmal starteten wir eine halbe Std frueher als sonst. Die Australier geben ihren Sehenswuerdigkeiten schon immer passende Namen, wie dem Cradle Mt (Wiege) oder der Weinglass Bay (Weinglas). Der Tag versprach sonnig zu werden, da wir die ersten beiden Tage sehr gefroren haben, wir Sonnenverwoehnten Kinder :) Die Fahrt zum Freycinet NP wurde mit zwei kurzen Zwischenstops an wunderschoenen Sandstraenden unterbrochen, bevor wir den Aufstieg in einem Eiltempo erklommen um einen atemberaubenden Ausblick auf die Wineglass Bay zu haben. wow! Meine Kondition laesst da auch zu wuenschen uebrig, aber wie unser Guide da hoch gerannt ist, ist ja auch nicht mehr normal. Will ja keinen Preis gewinnen, wer als erster oben ist.... Verbrachten unsere restliche Zeit an der Honeymoon Bay - gell mein Schaetzchen, Nicole :), dem Cape Tourville Lookout, super Sicht entlang der Kueste zur Wineglass Bay. Eine tolle Abrundung des Tages hatten wir dann an Kate's Berry Farm, als wir es uns mit selbstgemachtem Eis gut gingen liessen. mhhhh, genau das richtige fuer uns Naschkatzen!

Nach fuenf ereignisreichen Tagen beschlossen Nicole und ich uns einen Schoenheitsschlaf zu goennen und den naechsten Tag mit rumluemmeln im Park und ein bisschen sonnen zu versuessen.
Samstags ist immer Markttag in Hobart. So schlenderten Nicole und ich gemuetlich von Stand zu Stand und liessen uns durch das Marktgeschehen treiben, begleitet von Strassenmusikern. Am Markt verbrachten wir gute drei Stunden zwischen Obst-, Gemuese-, Schmuck-, Klimbimstaenden und allem Moeglichen was ein Markt zu bieten hat. Danach waren wir noch voller Tatendrang und unternahmen einen Rundgang lt Reisefuehrer vom Hafen aus durch die historischen Viertel von Hobart bis zur Sandy Bay. Ein kleines, schnuckliges Haeuschen schoener als das naechste... Wobei wir auch richtig Glueck hatten mit dem Wetter, begleitet von warmen Sonnenstrahlen und Wolken, so ein richtiges Fruehlingswetter.

Die 'kalte' aber erlebnisreiche, verrueckte Zeit hier auf Tasmanien geht leider dem Ende zu, denn schon heute abend sitzen wir wieder im Flieger back to Sydney! Wo die naechsten beiden grossen Ereignisse auf mich warten, die Maedel's aus Dtl und am 26.01. der Nationalfeiertag 'Australia Day'.

Bis dahin alles liebe!

Eure Sandra