Hallo ihr Lieben!
Dieses Wochenende verschlug es uns in die Hauptstadt Schottland - Edinburgh, welche als eine der schönstgelegenen Städte der Welt gilt und seit 1995 Weltkulturerbestadt ist.
Wie Rom wurde sie auf sieben Hügeln gebaut, und ihren Titel "Athen des Nordens" verdankt die Festivalstadt einem reichen kulturellen Angebot.
Edinburgh besteht eigentlich aus zwei Städten: aus der verwinkelten dicht gedrängten Altstadt, einem Labyrinth von schmalen Gassen, alten Häusern und Hinterhöfen zu Füßen der Burg, dessen Mittelachse die "Royal Mile" bildet.
Und aus der georgianischen Neustadt, einem Meisterwerk der Stadtplanung des 18. Jh.s. mit großzügig angelegten Plätzen, breiten Straßenzügen und eleganten Fassaden.
Freitag um 20.30 ging unser einstündiger Flug nach Schottland. Etwas spät aber erfreut über unser schönes Hotel etwas abseits der Stadt kamen wir wohlbehalten an. An diesem Tag/Nacht passierte nichts mehr außer schlafen.
Am darauffolgenden Tag machten wir uns nach einem stärkenden Frühstück auf den Weg zur Innenstadt.
Erstes Ziel war natürlich das Edinburgh Castle, welches hier den prominentesten Punkt - Schloss auf dem Castle Rock- darstellt.
Über einen ausgetrockneten Burggraben kamen wir zum Haupteingang. Leider war dieser von Touristen so überfüllt, dass wir uns entschlossen, nicht in den Palast zu gehen.
An Werktagen wird auf dem Castle jeweils um 13.00 Uhr die Ein- Uhr- Kanone abgefeuert :-)
Danach gings weiter zum nahe gelegenen "Tartan Weaving Mill and Exhibition".
Hier konnten wir die Webtechniken der traditionellen Kiltherstellung erkunden, sowie alles rund um Schottland in Erfahrung bringen.
Adam schenkte mir einen original Thompson Tartan- Schal :-)
Typisch für den Kilt ist das Karomuster, der Tartan. Viele Tartans tragen den Namen des Clans, dem sie zugeordnet sind. Oft wird angenommen, dass diese Tartans den Angehörigen des jeweiligen Clans vorbehalten sind.
Tatsächlich wird in Schottland das Tragen eines Clan-Tartans durch Clanfremde nicht gern gesehen. Aber es gibt keine bindende rechtliche Vorschrift, die dies verbietet.
Schotten, die sich als Mitglied eines Clans verstehen, tragen natürlich nur den korrekten Tartan. Dabei haben die meisten Clans unterschiedliche Tartans je nach Anlass des Tragens. Andere Tartans heißen nach Orten, Regionen, Vereinen oder Berufsständen.
In Schottland ist der Kilt heute weniger als Alltagskleidung denn als Festtagskleidung üblich. Auch die Anhänger der schottischen Fußball- oder Rugby-Nationalmannschaften treten gerne im Kilt auf.
Es gibt Kilts in unterschiedlichen Stoffqualitäten und -gewichten vom leichtgewichtigen "casual" für den Tagesgebrauch bis zum schwereren "full weight worsted" für formelle Anlässe.
Die verwendete Stoffmenge variiert ebenfalls: Für einen traditionell gearbeiteten Kilt braucht man etwa 7 bis 8 Meter Stoff, einfachere und billigere Kilts kommen mit der Hälfte aus.
Die genaue Menge hängt auch von den Maßen des Trägers und der Breite des Tartanmusters (Sett) ab. Ein weiterer Faktor ist die Faltung, die entweder so erfolgen kann, dass sich das Tartanmuster über den ganzen Kilt wiederholt (pleating to the sett) oder derselbe Farbstreifen des Musters in der Mitte jeder Falte erscheint (pleating to the stripe).
Es gibt auch Kilts mit Kellerfalten (box pleats). Höherwertige Kilts unterscheiden sich von Billigware zum Beispiel dadurch, dass sie am unteren Rand keinen Saum haben, sondern der Kilt mit der Webkante des Stoffs abschließt.
Ob man den Kilt mit oder ohne Unterwäsche trägt, ist dem persönlichen Geschmack überlassen.
Nur beim schottischen Militär gab es feste Regeln, allerdings ist diese Frage heute jedem Soldaten selbst überlassen.
Dabei ist zu beachten, dass man aufgrund der Falten und der Stoffdicke auch ohne Unterwäsche nicht friert.
Wegen der Festigkeit des Stoffes besteht auch keine Gefahr, dass der Wind etwas offenbart, was nicht gesehen werden soll. Aus praktischen bzw. hygienischen Gründen kann Unterwäsche dennoch empfohlen werden.
Der eigentliche Grund, warum ursprünglich unter dem Kilt nichts getragen wurde, war, dass vor dem 19. Jahrhundert generell keine Unterwäsche getragen wurde. Wer den großen Kilt vor Culloden 1745 trug, hatte ein langes Hemd darunter an, das bei Bedarf zugebunden wurde.
Natürlich durfte ein kurzer Abstecher ins gegenüberliegende Whisky Centre nicht fehlen he he:-)
Hier kann man Whisky im Wert von bis zu 12 000 GBP je Flasche kaufen ahhhhhh !!!!
Danach schlenderten wir ein wenig auf der Royal Mile, welche das Herz der Altstadt bildet.
Als Royal Mile wird eine Abfolge von mehreren Straßen "Castle Hill, Lawnmarket, High Street und Canongate"- bezeichnet.
Dieser berühmte Straßenzug wird von frühen Wolkenkratzern gesäumt, sechs- bis elfstöckige, geschichtsträchtigen Adelshäusern und Wohngebäuden, und von zahlreichen Geschäften und Pubs. Von der Royal Mile zweigen Gassen mit malerischen Häusern und idyllischen Hinterhöfen ab.
Hier kamen wir an der St. Giles Cathedral vorbei, welche die Hauptkirche Edinburgh darstellt, bevor wir in einer schnuckeligen Gasse die besten Baked Potatos der Welt aßen, sowie die Tour Richtung New Town fortsetzten.
Hier bildet die geschäftige, etwa 1,5 km lange Princes Street die Südgrenze der Neustadt.
Einstmals eine Prachtstraße mit herrlichen Parkanlangen, etlichen Geschäften, vielen renommierten Hotels (z.B. Balmoral Hotel s. Foto) und Restaurants.
Leider konnten wir aus Zeitgründen nicht mehr in das 1895 eröffnete und älteste unabhängige Kaufhaus der Welt schauen :-(.
Allerdings eigenen sich die Parks in der Princes Street bestens zum Entspannen, in denen u.a. eine jedes Jahr neu bepflanzte Sonnenuhr zu finden ist, die zu den ältesten der Welt gehört.
Zudem krackselten wir auf die Spitze des im 1844 eingeweihte neogotische "Sir Walter Scott Monument".
In den engen Trempengängen musste man aufpassen, dass man keine Platzangst bekommt. Eine zusätzliche Schwierigkeit stellte der "Gegenverkehr" dar, denn dann musste man sich auf einem Raum von gefühlten Millimetern aneinander vorbeiquetschen. Oben angekommen wurde man mit einem traumhaften Blick über die Stadt entlohnt.
Nachdem wir wieder festen Boden unter uns hatten, stärkten wir uns mit Kaffee und Kuchen mit Blick auf die belebte Princes Street, bevor es Richtung Calton Hill (Park) weiterging.
Hier erhält man einen herrlichen Panoramablick auf die Stadt von Calton Hill. Hier stand das zur Erinnerung an die Gefallenen der Napoleonischen Kriege errichtete, unvollendete National Monument, das Edinburghs Ruf als "Athen des Nordens" festigen sollte.
Überdies hinaus konnte man von hier aus die berühmte 2, 5 lange Forth Railway Bridge erblicken.
Schon etwas müde schlenderten wir zum Schluss noch etwas durch die Leith- Street.
Leith war bis in die 1920er Jahre eine eigenständige Stadt. Sie hatte schwer am Niedergang der Werften zu leiden. Der 1994 gedrehte Kultfilm "Trainspotting" spielt im Leith der 1980er Jahre, das Edinburgh damals den Beinamen Drogenhauptstadt Europas eintrug.
Mittlerweile ist der Hafen an der Mündung des Water of Leith in den Firth of Forth saniert und entstanden ist ein attraktives Wohnviertel mit guten Restaurants, gemütlichen Hafenkneipen und Galerien.
Nunmehr schon sehr müde und abgeschlagen, kehrten wir zu unserem Hotel zurück.
Der darauf folgende Tag begann mit einem letzten Frühstück in diesem Hotel....
Bevor wir den Flughafen (zum Heimflug) ansteuerten, bummelten wir nochmals durch die wunderschöne Innenstadt.
Nach einem erlebnisreichen, erholsamen als auch ansrengendem Wochenende sind wir gut in Southampton angekommen.
Bis dann und viele Küsse,
Pepper