26.09.2009 Auf zum Sentinelpeak

27.September 2009 - Drakensberge


Diesmal wurd ich nach sieben geweckt ? von den Schafen, die vor meiner Zimmertür vorbeigetrappelt sind. Waren wohl scheinbar ausgerissen, weil sie nicht nur einmal dran vorbei sind. Aber so hat es sich gar nicht als Nachteil herausgestellt, dass ich vergessen hab, den Wecker zu stellen.

Zum Frühstück wieder typisch britisches Frühstück. Diesmal zu den Würstchen sogar noch Fischstäbchen. Merkwürdig, musste aber trotzdem getestet werden.

Danach geht?s zwei Stunden in Richtung Sentinel Peak, dem einen Ende des sogenannten Amphitheatres, einer recht interessanten Gesteinsformation. Vorbei an einem großen Staudamm und durch eine nicht mehr enden wollende Kleinstadt namens Phitadijaba.

Am Gate zum Sentinel Peak Car Park gabs eine kleine Verwirrung, als uns der Mensch sagte: 25 per each, also 25 Rand pro Nase. Macht bei 5 Nasen 125 Rand. Warum verlangt er also 175 Rand? Nach einer kurzen Diskussion kam dann heraus, dass die 25 Rand für?s Wandern sind, da kommen aber noch mal 10 Rand Eintrittsgeld dazu. Naja, ist ja umgerechnet zum Glück nicht allzu viel.

Also, auf geht?s ? aber wo ist der Parkplatz? Da geht es ja erst mal den Berg hoch. Cool, da haben wir ja schon ein Stück Bergauf gespart. Aber darüber hab ich mich wohl als einzige gefreut. Nach einer Pflasterstraße geht es Offroad weiter. Richtig offroad. Zwischendrin sind wir freiwillig ausgestiegen, dass der Buckie doch besser hochkommt als die Autos vornedran. Aber ist schon erstaunlich, dass manche mit normalen Personenwagen solche Straßen hochkommen. Mir würde das Auto dann doch leid tun. Erst recht, wenn es mein eigenes ist. Hier in Südafrika ist man aber so was gewohnt. Wobei ich mich nur wundere, warum wir damals fast nur Asphaltstraßen gefahren sind. Offroad war fast gar nichts dabei.

Auf dem Parkplatz angekommen, erst mal die Strecke gesehen, die mit Zigzag bezeichnet wird. Es geht im Zickzack-Kurs den Berg hoch. Na, ich lauf in meinem Tempo und lass die anderen vorrennen. Wichtig ist nur, dass ich überhaupt mitlaufe. Der Anfang war noch recht flach. Aber schon bald wird der Abstand größer. Zwischenzeitlich lasse ich noch eine Gruppe vorbei, die mit großen Wanderrucksäcken und Schlafsäcken unterwegs sind. Sie machen eine geführte Sechs-Tages-Tour zum Cathedral Peak, einem weiteren Berg in den Drakensbergen. Der Guide hat mir dann erzählt, dass vor sechs Wochen noch Schnee hier lag. Gar nicht vorstellbar, es sind ja jetzt so 25-30 Grad, wenn kein Wind weht. Aber zum Glück war der Wind da, der hat es etwas angenehmer gemacht.
Sonnencreme hab ich ja benutzt ? aber die hat sich recht schnell verabschiedet. Hab unterwegs auch schon gemerkt (und wurde darauf hingewiesen), dass ich schon einen Sonnenbrand habe. Und wo ist die After-Sun-Creme? Richtig, nicht dabei, sondern im Guesthouse in Secunda.
Am Viewpoint angekommen, hab ich doch sogar die anderen eingeholt. Allerdings brauch ich jetzt erst mal eine Pause. Also, Aussicht genießen, einen Müsliriegel essen, Wasser trinken ? und weiter geht es. Ein gutes Stück weiter oben ein weiterer Aussichtspunkt. Also wieder Foto herausholen, Bilder machen und weiter geht?s. Nur, wo ist der Weg? Wo sind die anderen Wanderer??? Irgendwie kam ich mir recht allein vor. Und bin wohl auch so herumgeirrt. Als ich nach ner Weile immer noch nicht den Weg zum Gipfel gefunden hab, hab ich mich langsam wieder auf den Rückweg gemacht. Da hier kein Geländer war, nur ein etwas breiterer Trampelpfad, wenn überhaupt, mach ich mich lieber an den Abstieg, als weiter hier herumzuirren. Das nächste Mal muss ich doch eine Karte mitnehmen. Nach ner Stunde oder so kamen die anderen auch schon wieder zurück. Aber dieses Mal hatte ich mein Buch dabei. Wurde also nicht langweilig, auch wenn es diesmal keinen bunten Vogel zum Beobachten gab.


Auf dem Weg zum B&B wurde das Auto dann doch an seine Grenzen gebracht. Die Zeit wurde knapp, um noch rechtzeitig und frisch geduscht zum Abendessen zu erscheinen. Aber es hat doch noch gereicht. Zwar nicht direkt zum Glockenläuten (hier wird zum Beginn jeder Mahlzeit die Glocke geläutet, sozusagen als Eröffnung), aber war doch noch genug da. Es gab Hähnchen, Gemüse, Reis, Kartoffeln, leckere Salate, und zum Nachtisch Eis.

Danach noch mal kurz an die Bar, kurz beschlossen, wann und wie es morgen weiter geht. Wir wollen versuchen, die 9 Uhr Safari mitzumachen. Das wird knapp und hektisch, aber einen Versuch ist es wert.


27.09.2009 ? Game Drive und Heimreise

Kurz nach sieben wieder das Schafe-Getrappel zum Wecken. Schön, somit bleibt noch genug Zeit, die Sachen zu packen. Kurz vor acht hab ich mich zu den anderen gesellt, um noch die Getränke zu bezahlen und die Safari zu buchen. Die Getränke waren sehr günstig. Ich kann es nicht lassen, den Vergleich anzustellen, aber für den Gesamtpreis von 40 Rand hätt ich noch nicht mal die Hälfte davon bekommen.

Das Frühstück ist dann etwas kürzer ausgefallen, weil um 9 Uhr ja die Safari anfängt. Und für knapp 20 km über eine Offroad-Straße sollte man sich etwas länger Zeit nehmen. Also gab es diesmal keine Eier. Satt wird man auch so. Und nach zweimal hintereinander reicht mir das auch wieder für ne Zeit.

Kurz nach neun sind wir auf der Kwaggashoek Game Lodge eingetroffen. Im Preis von 150 Rand pro Person ist auch noch ein Getränk eingeschlossen. Bei den Temperaturen mehr als angenehm. Los geht?s.
Und kurze Zeit später schon die ersten Tiere: Warzenschwein (komisch, aber die erwisch ich immer als erstes), Nashorn, Kudu. Weiter geht?s zu den Springböcken, Elands (für die Guides und ihre Familie einer der hässlichsten Böcke: Wie ein alter Mann ohne Haare. Zugegeben, die Kopfregion sah wirklich recht kahl aus), bis hin an einen kleinen See mit einer Hippo-Familie. Die zwei kleinen sahen wirklich niedlich aus. Aber waren schon 6 Monate und zwei Jahre alt. Sie wachsen sehr sehr langsam. Bei der Endgröße gar nicht vorstellbar.

Zurück noch mal an einer kleinen Zebraherde, Springböcke und zwei Nashörnern halt gemacht. Hoffentlich werden die Bilder was.

Danach realtiv schnell ab ins Auto, über Little Switzerland, dort die Mittagspause verbracht und ein leckeres Chicken-Sandwich gegessen, vorbei an dem gestern schon gesehenen Damm auf die Autobahn, nach Ständerton und zurück nach Secunda.

Lange Fahrt, wenig Pausen, dementsprechend war jeder froh, wieder aussteigen zu können. Im Guesthouse angekommen, wurde natürlich erst mal der Sonnenbrand behandelt. Die kurze Safari in der Sonne hat mir natürlich den Rest gegeben.