Juchhe, doch keine Wochenendarbeit ? wir (also Steffen, der deutsche Kollege und ich) konnten überzeugen, dass wir nichts zu tun haben ? und fahren in den Krüger-Park ?
Dazu hab ich jetzt endlich auch ein Auto ? einen Toyota Avanza. Zwar nur vorübergehend, bis der Fiesta fertig ist, aber immerhin. Fährt sich an und für sich recht gut, ist bei höherer Geschwindigkeit nur recht schwammig.
Da man in ihm höher sitzt als in einem Opel Astra, gehen wir damit auf Reise.
Unterkunft noch schnell gebucht (als der Kollege angerufen hat, kam gleich: ?Sprechen Sie doch deutsch.? ? ok, sein Englisch ist nicht das beste, aber trotzdem), Tasche gepackt, natürlich Foto und Batterien nicht vergessen!!!
Auf dem Weg durch Bethal, Hendrina, Carolina, Badplaas, Nelspruit und WhiteRiver ? aber nicht, dass ihr jetzt denkt, das wäre in ner Stunde erledigt. Die Strecken sind lange, dazwischen ist nichts. Wirklich gar nichts. Und die Straße geht immer schön gerade aus, ab und an mal ne Kurve, dazwischen ein paar Schlaglöcher? Sehr einschläfernd.
Badplaas hat nen schönen Eindruck gemacht, da werde ich mal in ner Tagestour hinfahren. Wollte zwar ursprünglich mal ein Wochenende dort bleiben (hatte es schon mal im Reiseführer rausgesucht), aber wer weiß, wie die Wochenenden ab jetzt werden.
Nach Badplaas wurde dann auf einmal das Wetter schlecht ? Nebel, dass man nichts mehr sieht, leichter Nieselregen und Dämmerung. Sogar die Südafrikaner sind langsam gefahren.
Nelspruit ? da merkt man schon kräftig den Einfluss der WM2010 ? überall wird gebaut, die Straßen werden dreispurig, Werbung überall. In Nelspruit werden 4 Spiele ausgetragen, wie wir erfahren haben. Besonders aufgefallen ist mir die Straße Stadtausgang ? ein Autohaus neben dem anderen.
In WhiteRiver haben wir dann einen kurzen Zwischenstopp gemacht. Tanken, Magen füllen bei einem Hühnerladen ? ein Wrap mit Hühnchen und Salat, war ganz lecker, erst recht für Fast Food.
Dann weiter Richtung Unterkunft in Kiepersol ? das ?Haus Kopatsch?, das nur über die Nachbarn zu finden ist (Chestnut Country Lodge ist ausgeschildert).
Dank der Beschreibung am Telefon recht schnell gefunden, auch schon erste Erfahrungen mit Buckelpisten gemacht, aber endlich nach bald 4 Stunden am Ziel.
Bin mal gespannt, wie das alles im Hellen aussieht. Die Zimmer sind ja schon mal nett.
Die Besitzer kommen aus Konstanz ? also ausgewandert.
12.09.2009 ? Auf in den Krüger-National-Park
Morgens haben mich erst mal die Hunden geweckt. Wir wurden zwar schon vorgewarnt, dass welche schon früh abreisen wollen, aber dass die Hunde da reagieren, sagte keiner?
Hab mich dann zwar noch mal rumgedreht, aber irgendwie klappt das mit dem Schlafen nicht ganz so ? halb sieben bin ich dann raus, hab mich mit dem Foto bewaffnet und erst mal eine Runde gedreht.
Dabei wurde ich von Max, einem der Hunde begleitet, der sich natürlich gefreut hat, dass jemand so früh schon auf ist.
Die Aussicht ist herrlich ? mal schauen, ob ich ein paar Bilder einstellen kann. Da mein Internet über das Datenvolumen abgerechnet wird, wollte ich das eigentlich reduzieren.
Hier lässt es sich bestimmt ein paar Tage aushalten. Der Pool war leider noch zu kalt ? aber die Aussicht, die man von ihm aus hat, ist herrlich. Frühstück gab?s um halb 8, lecker selbst gebackenes Brot, lecker selbst gemachte Marmelade ? dazu Spiegelei und Speck, ein paar Cereals, und wir sind gewappnet für den Tag. Nach kurzem Smalltalk während des Frühstücks haben wir erfahren, dass die Lodge-Besitzer vor 10 Jahren ausgewandert sind, weil sie ein Investment gesucht haben. Der Mann war wohl in so was ähnlichem wie der Lions- oder Rotary-Club und war mit diesem vor langer Zeit schon mal in Südafrika. Und was liegt dann näher als Auszuwandern?
Insgesamt gibt es hier wohl 4 Hunde ? die zwei großen bleiben Tag und Nacht draußen, die beiden kleineren drin. Aber wehe, man fängt an, einen zu streicheln ? da kommen sie alle an ?
Kurz vor neun ging?s dann in Richtung Numbi-Gate ? und gleich mal 320 Rand für 2 Erwachsene und ein Auto losgeworden ? umgerechnet gar nicht soooo viel, wenn man mal SeaLife oder so als Beispiel nimmt und vergleicht (bei einem Kurs von 1 ? = 11 ZAR)
Gleich am Anfang wird man natürlich enttäuscht ? erst mal gar kein Tier zu sehen. Dann rennt plötzlich ein Warzenschwein über die Straße ? ein Anfang ist gemacht. War das letzte Mal aber auch das erste, was wir gesehen haben.
Es dauert auch nicht lange, bis wir ein paar Impalas sehen ? die gibt es ja zuhauf hier. Aber um das ganze kurz zu machen, gesehen haben wir: Impalas, Kudus, Gnus, (nur drei) Zebras, Giraffen, Elefanten (zum Schluss, natürlich ne ganze Herde am Wasserloch, die danach noch über die Straße wollten), Büffel, Flusspferde, Nashörner (die beiden letzten hatte ich das letzte Mal nicht dabei), Affen, ein paar seltsame Vögel und ein paar Nagetiere.
Sind ein paar schöne Bilder entstanden.
Natürlich haben wir die Zeit voll ausgenutzt und sind erst ein paar Minuten vor Schließung der Gates raus ? kurz vor 18 h also. Dann nach White River, noch ne Pizza gegessen und ab in die Unterkunft. Dort wurden wir von Max freudig begrüßt. Scheint wohl etwas einsam, das Tier? Als wir dann noch die Route für den nächsten Tag geplant haben, haben wir einen komplett weißen Frosch gesehen. Schade, dass es schon dunkel war, sonst hätte ich den auch fotografiert.
13.09.2009 ? Blyde River Canyon und Co
Diesmal bin ich nicht von den Hunden geweckt worden, aber dennoch früh aufgestanden, um dieses Mal die Aussicht ohne viel Wolken zu fotografieren. Heute ist?s dennoch sehr diesig. Es soll sich aber noch aufklaren.
Frühstück fällt natürlich genauso aus wie gestern ? lecker und reichlich. Dann geht?s auf Reise. Erst Richtung Norden, um den Blyde River Canyon von oben zu durchfahren. Zwischendrin wird natürlich oft genug angehalten, um zu Fotografieren ? soviel Bilder hab ich vorher noch nie auf ner Reise machen können. Mal schauen, wann wir ankommen?
Erste große Station waren dann die drei Schwestern, die Three Roundawells im Gebirge. Aussicht war phänomenal, unten der Stausee, gegenüber die Gesteinsformation? Schön. Dort haben wir auch südafrikanische Eidechsen bewundern können, eine braun, die andere türkisblau mit nem roten Schwanz. Die Farbenpracht ist schon beeindruckend hier.
Danach ging es dann über einen Aussichtspunkt zu den Bourkes Luck Potholes (die Kraft von Wasser ist schon gigantisch), dann über den Berlin Wasserfall, Wonderview zu God?s Window. Von dort hat man ne schöne Aussicht, wenn es nicht so diesig ist. Fernsicht war nahezu Null, die Bilder sind dementsprechend. Naja, schade, aber nicht zu ändern.
Von dort ging es dann nach Sabie, um über die Panorama Route nach Lydenburg zu kommen. Schöne Gegend mit schönen runden weichen Bergen ? aber auch wieder zu neblig. Hab trotzdem versucht, Bilder zu machen.
Von Lydenburg ging es über Dullstrom, Belfast, Carolina, Hendrina, Bethal wieder zurück nach Secunda. War aber auch schon spät, den ganzen Tag im Auto ? ist nicht so meins.
Das Wochenende war richtig Touri-mäßig ? das alles in zwei Tagen ist ehrlich gesagt etwas viel, um es voll und ganz genießen zu können. Aber wer weiß, wann man mal wieder weg kann. Und wenn man schon mal in der Ecke ist, muss man ja auch was mitnehmen ;)
Die Gegend um den Blyde River Canyon und weiter unten die Panorama Route war schon genial, die Straßen gut ? und ideal zum Motorrad fahren. Serpentinen hoch und runter ? aber meins steht daheim :(