Ni hao Shanghai

15.November 2009 - Shanghai


Nach gut zehn langen Flugstunden war es endlich soweit, der Flieger setzte zur Landung an. Ich weiss nicht woran es lag, aber irgendwie war dieser Flug extrem anstrengend. Vielleicht lag es daran, dass ich mir irgendwie fehl am Platz vorkam, denn ausser mir konnte ich beim Einsteigen niemanden ausmachen, der nur annährend nach "westlicher" Herkunft aussah und daraufhin schätze ich es auch umso mehr, dass sämtliche Ansagen immer in Chinesisch und Englisch erfolgten, so quasi nur für mich. Auch nicht wirklich förderlich für meinen Biorhythmus, war die Tatsache, dass obwohl es ein Tagesflug war, war fast die ganze Zeit das Licht auf Nachtbeleuchtung eingestellt war in der Kabine. Dafür war dann der Schluss umso lustiger. Kurz vor der Landung lief plötzlich so ein ganz billig gemachtes Aerobicvideo mit Turnübungen für im Sitzen verbunden mit ganz schrecklicher asiatischer Musik im Board-TV, fast schon zum Fürchten war dann, wie plötzlich alle um mich herum wie ferngesteuert die Turnübungen nachmachten! Tja, dass scheint wohl so üblich zu sein... :-)

Mit dieser amüsanten Auflockerung ging's raus aus dem Flieger auf chinesischen Boden. Entgegen meinen Befürchtungen ging die Einreise nach China ganz schnell und ohne Probleme über die Bühne. Zuerst den "Schweinegrippe"-Check - selbstverständlich habe ich alle Fragen auf dem Formular mit NEIN beantwortet - und dann die Passkontrolle wo ich nur die simple Nachfrage "ob ich mit dem Flieger von Sydney gekommen sei" beantworten musste.

Etwas müde aber gut gelaunt ging es dann weiter zur Gepäckausgabe und zum Exit, wo ein Fahrer mich abholen sollte. Ich war dann auch erleichtert als ich das Schild mit meinem Namen ziemlich schnell entdeckte, war dann aber schon etwas verdutz als der Fahrer auf mein erleichtertes "Ni-hao" mit einem müden Lächeln reagierte und wortlos nach meinem Koffer griff und mit mir Richtung Parkdeck spazierte. Ich habe mir aber nicht so viel gedacht dabei, wahrscheinlich hatte ich "Ni-hao" etwas falsch ausgesprochen und der Fahrer war auch müde oder so... Als wir aber dann losfuhren und der Fahrer immer noch stumm blieb, wurde ich dann doch langsam unruhig, zumal mir plötzlich auffiel, dass der Wagen ein anderes Nummernschild hatte als ich angegeben bekommen habe. Nun, dann fragen wir doch mal, habe ich mir gedacht. Aber als dann auf die freundliche Einstiegsfrage "ob er Englisch spreche" zuerst nur ein Bummeln zurückkam und anschliessend ein entschlossenes "NO", dachte ich nur noch: jetzt ist es eh zu spät, füge dich dem Schicksal !!!!! :-)

Selbstverständlich ist die Sache gut gegangen, als wir nach ca. 45 Minuten beim Hotel ankommen klärte sich für mich die Sache dann rasch. Er streckte mir dann einen Zettel hin auf dem feinsäuberlich einige Sätze in Chinesisch und Englisch notiert waren wie "I'm your driver", "Monday, i will pick up you at 07:30". Als er mir dann noch mit seinem Handy übersetzte "I speak simple English" konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen zusammen mit der Antwort "No Problem, i do also not speak Chinese"... :-)

...danach freute ich mich nur noch auf mein Bett!

Am nächsten Morgen war ich dann sehr froh, als an einen Arbeitskollegen aus der Schweiz abgeholt wurde und einen kurzen Crashkurs über die Shanghai in vertrautem Schweizerdeutsch geniessen konnte. Wohl wie ein kleines Kind im Spielzeugladen, bin ich ihm durch die Strassen von Shanghai gefolgt und habe versucht die vielen Eindrücke (und Menschen!) zu verarbeiten?