Canberra the dead city

02.November 2009 - Sydney


Das 3. Weekend in Down Under. Am Samstag ging's an den Manly Beach um sich ein bisschen von der Sonne grillen zu lassen und für den Sonntag habe ich mich entschieden meinen Tschechischen Klassenkameraden nach Canberra zu begleiten. Er unterbricht die Schule für eine Woche um mit den Schwimmern vom australischen Nationalteam zu trainieren. Da ich im Schwimmen nicht wirklich Ambitionen habe, soll es für mich dann am Folgetag wieder zurück nach Sydney gehen.

Der Manly Beach ist der zweite berühmte Beach von Sydney, aber ehrlich gesagt, hat er mir gar nicht gefallen. Er ist zwar sehr lang, aber auch schmal. Die Wellen sollen gut sein für die Surfer, aber sonst unterscheidet sich dieser Strand für mich nicht von vielen anderen 0815-Badestränden. Am Abend wurde es dann schon besser, mit einigen Leuten von der Schule ging's ein Stück entfernt vom Manly Beach an einen kleinen Strand zum BBQ. Der Strand ist eigentlich in einer geschützten Zone, trotzdem hat es dort einen grossen öffentlichen Grill. Auf den Grill gab es natürlich an diesem schönen Sommerabend einen riesigen Andrang trotzdem herrschte eine entspannte Stimmung. Zeitweise erinnerte mich die Stimmung sehr an das Eichholz an einen schönen Sommerabend, wenn viele junge Leute den Abend mit gemütlichem "Bräteln" geniessen. (Ob dies wohl ein Anzeichen von Heimweh ist?!?)

Am nächsten Tag bestiegen wir dann wie geplant den Greyhound-Bus Richtung Canberra. (Ja, habe mich nicht im Kontinent geirrt! ;-) ) Die Greyhound-Busse sind hier nicht grau sondern rot und sind eine angenehme und günstige Art zu reisen. Bis nach Canberra sind es etwa 300 km von Sydney und die Fahrt dauert mit dem Bus etwas mehr als 3 Stunden. In Canberra angekommen trennen uns unsere Weg erst einmal bis zum Abend, ich mache mich auf die Stadt zu erkunden während mein Kollege sich zum Nachmittagstraining aufmacht.

Canberra hat viele schöne Gebäude, aber gefällt mir überhaupt nicht! Irgendwie eine Stadt völlig ohne Charme und Leben. Alles ist völlig überdimensioniert und ich habe eher den Eindruck in einem grossen menschenleeren Freilichtmuseum zu sein als in einer bewohnten Stadt. Aber warum dies so ist wird einem schnell klar, wenn man die Geschichte der Stadt liest:

"...Canberra ist die achtgrößte Stadt Australiens. Sie ist die größte Stadt im Landesinneren und ist eine Planhauptstadt. Sie wurde 1908 aufgrund der Rivalität zwischen Melbourne und Sydney als Kompromisslösung zur zukünftigen Hauptstadt bestimmt. Nach einem internationalen Städtebauwettbewerb entschied sich die australische Regierung für den Entwurf des US-amerikanischen Architekten Walter Burley Griffin. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1913, den Status als Hauptstadt erhielt Canberra am 9. Mai 1927.
Als Hauptstadt ist Canberra Sitz der Verfassungsorgane des australischen Staatswesens mitsamt deren Ministerien, Verwaltungen und Gerichten. Diese generieren den Hauptteil des Bruttosozialprodukts und sind zudem der größte Arbeitgeber. Auch haben zahlreiche soziale, wissenschaftliche und kulturelle Institutionen nationaler Bedeutung hier ihren Sitz..."

Viel mehr muss man zu Canberra nicht mehr sagen, in der Planung wurden wohl schlicht die Leute vergessen... So habe ich mich dann entschieden entgegen meinen üblichen Gewohnheiten einen City-Touri-Bus zu bestiegen und die Stadt bzw. die Ansammlung von Gebäuden auf die Japanische Art zu erkunden.

Super ist allerdings, dass fasst alle Eintritte gratis sind oder nur sehr gering sind (z.B. 2 Dollar). Trotzdem sind die Ausstellungen sehr sehenswert. Sehr beeindruckt hat mich das Museum im War Memorial, dass sich mit der Kriegsgeschichte Australiens befasst. Zu einem da mir nicht wirklich bewusst war, wie sehr Australien in die Weltkriege involviert war und zum anderen weil das Museum sehr gut gemacht ist und das Thema auf eine sehr gute Art und Weise rüberbringt (Sofern man beim Thema Krieg davon sprechen kann!!!!) Ähnlich wie in "unserem" Verkehrshaus sind dort ganze Flugzeuge zu bestaunen und viele Objekte aus den verschiedenen Konflikten. Absolut der Hammer, ist die Multimediashow zu den Luftschlachten vom 1. & 2. Welt. Auf überdimensionalen Videoscreens in der Ausstellungshalle läuft dabei ein Film und die ausgestellten Objekte werden mit Licht- und Toneffekten immer wieder ins Geschehen miteinbezogen.

Am nächsten Tag bin ich froh die Stadt wieder verlassen zu können und in das belebte Sydney zurückzukehren. War gut Canberra gesehen zu haben aber 24 h sind definitiv genug!

...to be continued!