Da wir ja immer noch in Queenstown feststecken und langsam oder sicher wir es definitiv nicht pünktlich nach oben schaffen werden, versuchen wir uns einfach nun etwas hier zu bewerben. Vielleicht bekommen wir ja einen Job und brauchen dann gar nicht mehr hoch zu fahren.
Dafür haben wir uns in eine Bar nieder gelassen und ich hab den ganzen Tag irgendwelche Zeitschriften mit Stellenanzeigen durchforstet. Außerdem hab ich meine Bewerbung auf Englisch umgeändert. Grit hat das bereits schon alles zuhause vorbereitet aber HEY wir hatten hier eh nichts zu tun. Also macht es jetzt auch nichts das ich das erst hier mache. Zur Sicherheit schicke ich es auch nochmal zu meiner Tante Claudia, die ja ein überaus bekanntes Genie im Englischen ist und mir da sicher weiter helfen kann.
Zudem muss ich mir eine Portpolio (Bewerbung mit Referenzen) einfallen lassen. Blöderweise habe ich gar keine Referenzen von ARGO dabei und jetzt weis ich erstmal nicht was ich genau machen soll. Aber das wird auch noch.
Irgendwann haben wir dann die Bewerberei nach draussen in die Sonne verfrachtet. Ein Eis von einer unserer Lieblingseisdielen gab es auch noch dazu.
Mensch so macht doch Bewerben Spaß.
Am Abend haben wir dann noch mitbekommen wie es auf der anderen Seite des Sees gebrannt hat. Keiner wusste so wirklich warum. Grit hat dann erstmal die Polizei angerufen, die aber schon bescheid wussten.
UND DANN KAMS.. Kamal (der Mitbewohner von Adrian) kam mit einer eingepackten Gitarre herein. Er meinte er wolle sich das auch mal ankucken, aber Johanna und ich tauschten einen Blick aus und fragten uns was er da mit der Gitarre will.
Kamal hat was gegen uns. Er mag im Gegensatz zu Adrian NICHT das irgendwer im Wohnzimmer umsonst schläft. Geschweige denn das da wer schläft und erst recht nicht im Wohnzimmer. Er sagt niemals Hallo oder Tschüs. Für ihn existieren wir nicht mal glaub ich.
Jedenfalls hat der die Gitarre dann ausgepackt und es war keine Gitarre sondern ein Gewehr. NA GLA. Nichts schöneres könnt ich mir vorstellen als Kamal mit einem Gewehr. Er hat das dann so offensichtlich herum geschwungen dass ich schon dachte - Okay - mein letztes Stündlein hat geschlagen. Danke für die nette Zeit und die tollen Leute die ich getroffen habe. Danke an meine Familie und Freunde..
Es ist aber nicht passiert.
Er wollte wohl nur doch sein Zielrohr das Feuer auf der anderen Seite genauer anschauen.
Uns wurde dann später gesagt das er das auch abschrauben hätte können und ohne das Gewehr (das wohl kein richtiges Gewehr war) mit sich rumtragen hätte können. Auweiha. Da hat er sich eine neue höchst Leistung im Schrecken verbreiten gegönnt.
Hoffentlich ist das Auto bald fertig.