Stoneridge Paradies

06.April 2014 - Queenstown


Frankton ist der kleine Vorort von Queenstown, dort gibt es ein schönes Schwimmbad wo wir gestern waren.

Glücklicherweise hat Grit sich mit einer jungen Mutter, Susan, unterhalten welche ein kleines Kind auf dem Schoß hatte. Ihrem Mann, Wayne und ihr gehört ein kleine Weingut das "STONERIDGE ESTATE" und sie benötigen zwei Servicekräfte für heute Abend.

Natürlich hatte sie gleich zugesagt und am nächsten Tag haben wir uns dann so schwarz eingekleidet wie wir konnten und sind aufs Weingut gefahren.

Wo wir jetzt auch einen festen Job an Land gezogen haben. Mitlerweile sind wir über das Zimmer der Bar eingezogen. Dieses Zimmer hat ein Doppelbett, zwei Nachtschränkchen, einen großen Schrank, einen Fernseher, eine mini Heizung die wohl für den Winter genügen muss und einen Balkon. Zudem ist auf der anderen Seite des Ganges ein eigenes Badezimmer mit Dusche, Waschbecken, Toilette und Badewanne.

Zu allem Überfluss ist die Unterkunft und das Essen, wenn wir arbeiten, kostenlos. Außerdem werden wir noch zusätzlich für unsere Arbeit bezahlt. Ich bin im Paradies gelandet. Wirklich.

Das STONERIDGE ESTATE Gelände besteht auch einer Kirche, eigenen Weinreihen, einem Restaurant/Bar mit Küche, Veranstaltungshalle, angeschlossener Lodge, einigen Gästezimmern und seperat das Privathaus von Susan und Wayne. Es liegt etwas außerhalb von Frankton und man fährt mit den Auto etwa 15 Minuten nach Queenstown. Im Moment haben sie Veranstaltungen von kleinen Firmen Events von 30-40 Personen bis hin zu großen Hochzeiten von 80 Personen bis 110 Personen. Zudem spielt jeden Abend weder ein DJ, ein Einzelküstler oder sogar eine kleine Band. Also wenn wir nicht arbeiten werden wir doch ausgiebig unterhalten. Das Team besteht aus Djego, Adam, Dana, Alex, Daniel, Nico, zwei Köchen aus der Küche und uns. Je nach Aufwand werden wir eingesetzt oder auch nicht. An sich ist das Team wirklich sehr hilfsbereit. Selbst wenn du einen Fehler machst wird nicht geschrieen sondern es wird dir ganz ruhig erklärt was du besser machen kannst und wie der Fehler dir nicht nochmal passiert. Wayne ist ein großartiger Chef - er sieht alles mit völliger Ruhe an und macht auch hin und wieder ein paar Späße.

Mir gefällt es hier richtig richtig gut und ich hoffe wir können auch noch etwas im Mai hier arbeiten. Aber für's erste Arbeiten wir jetzt nur im April.

So ein Arbeitstag sieht so aus: Erst liest uns Wayne den Ablaufplan vor. Wann die Aperitifs und der Wein zu Begrüßung gereicht werden, wann das einzelne Essen gereicht wird (Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise), was es für Sonderheiten gibt, wann die Musik beginnt und endet und wann wir nichts mehr ausschenken an der Bar.

Es wird dann erst kleine Vorarbeit geleistet und Wasser in jedes Glas am Tisch gefüllt, Tablettes mit unterschiedlichen Gläsern und Weinen bestückt und die Tafelordnung der heutigen Veranstaltung ans Whiteboard gemalt. Dann kann es los gehen. Wenn die ersten Busse eintreffen stellt sich jeder von uns mit seinem Tablett an den Anfang und bedient die Gäste. Meist stehen für den Abend die vorgeschrieben Weine fest, die angeboten werden können. Danach werden die Häppchen serviert. Haben sich alle Gäste im Saal eingefunden und sich auf ihre Plätze begeben starten wir mit der Vorspeise, danach wird abgeräumt und die Zeit vertrieben durch Gläser und Besteck polieren oder Abtrocknen bis dann die Hauptspeise serviert wird. Auch hier wird wieder gewartet und abserviert und am Ende dann die Nachspeise. Wenn das reibungslos abgelaufen ist darf man erstmal aufatmen. Danach gilt es eigentlich nur noch die Gäste nach Herzenslust abzufüllen. Auch wenn ich das Englisch vielleicht nicht so gut beherrsche wie all die anderen hier bin ich doch schon immer gut in andere Leute abfüllen gewesen. Kurz fragen ob man nachschenken darf, ihnen auch Auswahlmöglichkeiten vorschlagen, lächeln - einfach alles in Bewegung setzen dass sie noch mehr trinken. Zur guter Letzt werden dann alle leeren Gläser eingesammelt und wenn die Musik das spielen aufhört und das Licht angeht wird auch alles restliche auf dem Tisch eingesammelt. Sind die Gäste aus dem Haus werden noch Nacharbeiten wie die Kerzen von Tischen abgeräumt, restliches poliert und dann kann auch mal auf das heutige Team bei einem Gläslein angestoßen werden.

Wie gesagt ich bin glücklich!

Auch wenn mir manchmal die Arme von den schweren Tellern fast abfallen oder ich mich halb verrenke um das Glas von Tisch zu räumen, die Teller meist viel zu heiss sind oder ich beim Abräumen mit drei Teller völlig überfordert bin - haut es gar nicht mal so schlecht hin - mit mir und dem Service.

So Familie - ich arbeite :-) kein Apple Picking - aber ich habe Arbeit und ein Dach über den Kopf. Alles ist gut. Keine Sorgen mehr machen..