Helium Lecktest

24.January 2013 - Faisalabad


so, der Helium Lecktest aller im Vakuum und Hochvakuum laufenden Reaktoren ist abgeschlossen. Das ging recht flott, wenn auch nicht ganz so durchgefuehrt, wie wir das gerne gesehen haetten. Wir haben aber die Lecksuchgeraete bei dieser Anlage nicht geliefert, weil der Kunde zwei Geraete von den ersten beiden Anlagen hat und die auch funktionieren. Somit waren die Kundeningenieure in der Verantwortung, und ich habe nur zugeschaut, weil ich das auch lernen sollte. Wir haben auch ein paar Lecks gefunden, sodass wir sicher sind, dass das Geraet auch funktioniert. Aber insgesamt waren es sehr wenige Lecks.

Als naechstes kommt der hot pressure standing test, was heisst, daß wir das Hochvakuum, was wir fuer den Lecktest stehen haben, bei abgestellten Vakuumpumpen stehen lassen und beobachten, wie die Leckrate pro Stunde ist. Das ganze laeuft bei 300 Grad heisser Anlage ueber 48 Stunden.

Den ersten Reaktor konnten wir heute Abend erfolgreich abschliessen. Die Leute haben bei der Montage wirklich gut gearbeitet - so schnell ist so ein Vakuumtest sonst normalerweise nicht vorbei, weil normalerweise viele Lecks gefunden werden. Mein Inbetriebnahmeleiter hjat da schon Dramen erlebt.

Von den anderen beiden Reaktoren haben die Hot pressure standing test heute begonnen - in zwei Tagen wissen wir mehr. Das letzte grosse Abenteuer ist jetzt noch die Isolation. Die sehr vielen heissen Leitungen muessen alle isoliert werden. Da haben die schon lange begonnen mit, aber das zieht sich und zieht sich. Es bleibt noch sehr viel zu tun auf diesem Gebiet.

Ich selbst bin jetzt zwei Tage Ventilen und oertlichen Temperaturanzeigen nachgejagd. Hier ist ein grosser Teil der Anlage fluessig beheizt. Das heißt wir heizen einen primaeren Heizkreislauf, der mit einem fluessigen Waermetraegeroel betrieben wird, auf 300 Grad auf, schicken dieses heisse Oel in Waermetauscher, wo wir den sekundaeren Heizkreilauf aufheizen. Dieser sekundaere Kreislauf wird nun loopweise eingeteilt. Eine s.g. Kreislaufpumpe pumpt das heisse Oel durch verschiedene Sektionen der Anlage, indem sich die Hauptdruckleitung aufzweigt. Das geringfuegig abgekuehlte Oel laeuft dann zurueck in einen Header, der wieder über den Waermetauscher zur Pumpe laeuft. Wir muessen bei der Inbetriebnahme pruefen, ob auch alle Komponenten eines Loops heiss werden. Dazu haben wir an den Ruecklaufleitungen, die alle einzeln auch gedrosselt werden koennen, oertliche Thermometer auf der Oelleitung angebracht und diese Temperaturen muessen nun alle so ungefaehr gleich sein. Sind sie das nicht, muss irgendwo eine Ruecklaufleitung in dem Loop gedrosselt werden (Ventil weiter zu drehen), damit der zu kuehle Teilabschnitt mehr Oel bekommt und waermer wird. Ich suche jetzt in der ganzen Anlage anhand meines Rohrleitungsdiagramms, wo die gesamte Anlage mit allen Messtellen und allen Ventlilen dargestellt ist, eben die einzelnen Ventile und zugehoerigen Temperaturmesstellen eines loops und notiere mir auf dem Diagrammblatt, wo ich die gefunden habe. Wenn es nämlich ernst wird und ich die Stellen alle kontrollieren muß, muss ich wenigstens wissen, wo ich die einzelnen Ventile und Anzeigen finde, sonst suche ich ewig.

Gestern habe ich schon ein neues Angebot fuer eine weitere Inbetriebnahme per mail bekommen. Unsere einzige Inbetriebnahmeingenieurin fuer Polymere hat mich angeschrieben, ob ich Lust haette, eine PBT Anlage in China mit in Betrieb zu nehmen. Sie sucht einen faehigen Prozessingenieur noch. Wenn sie die Inbetriebnahmeleiterin dort ist, dann gerne - aber im Moment bion ich hier gebunden. Sie weiß das aber. Ixch denke, das wird in China auch erst 2014 aktuell.

Das Wetter laesst draussen nichts zu wuenschen uebrig - so gut 20 Grad und sonnig.