your strange, bewildering time...

11.February 2012 - Kathmandu


Namaste! Allesamt...
Kathmandu - was fuer eine Stadt. Ich kann Cat Stevens nur zustimmen, dass Kathmandu's strange, bewildering time einen richtig fesselt.
Schon im Landeanflug wichen zwei riesige Berge auseinander und gaben den Weg frei in die Kesselstadt.
Auf dem Hausdach der Familie unseres Kontaktmannes Hari Bandari (uebrigens ganz prima, die Familie kocht fuer uns mit, und es ist gemuetlich, ziemlich westlich - es gibt sogar nutella - und der 3-jaehrige Sohn laedt quiekend zum Spielen ein) schauten wir den Sonnenuntergang an, waehrend Vogelschwaerme ihre Runden drehten, die buddhistischen Gebetsfahnen im Wind wehten, auf anderen Daechern Kinder spielten oder Frauen die Waesche aufhingen und es nach einer exotischen Mischung aus allem roch. Viele, kleine, verwinkelte, mehrstoeckige Haueschen und die Kleidung der Leute und in den Laeden machen die Stadt zu einem Farbenmeer...
Der Verkehr ist eigentlich 6-spurig, da rechts und links ueberholt wird - wer ueber die Strasse kommen will, muss halt einfach laufen - zwischen den unzaehligen Motoraedern, Minitaxen, Rikschas, Bussen, .... Auch liegt hier und da ein Schweinekopf oder jemand nimmt Fische aus. Es ist sehr wuselig, aber irgendwie funktioniert alles ganz gut und wir fallen gar nicht sooo sehr auf, wie in Afrika, finde ich.
Heute haben wir zuerst einen Hindutempel namnes Pashupati gesehen, wo am Flussufer Leichen verbrannt wurder - vorher geschmueckt, und mit Reis und aehnlichem begossen und von den Verwandten verabschiedet - ja, dann abgebrannt und ins Wasser geschoben. Schon gruselig; wobei ich einen uebleren Geruch erwartet haette, es war ueberall verkohlte Luft, ,aber eher neutral. Affen schauten von der Mauer aus zu, naja, und wir auch. Der Neffe von Hari, Sedan, fuehrte uns danach zu einem buddhistischen Tempel - megaschoen: buddhistische Moenchjungen, gaaanz viele Gebetsfahnen im Wind, viele kleine Laeden mit bunten Sachen; auf dem Platz impfte eine Gruppe europaeischer Tieraerzte die Strassenhunde, und wir hockten spaeter auf einem weiteren Hausdach und assen zu mittag und tranken suessen, warmen Nepal Milk tea, mit blick auf die Berge, was aber noch nicht zum Himalaya gehoert. Ja, neben mir schreit ein Baby in mein Ohr hier im Internetcafe, wo sich alle zu dritt einen PC teilen, und ueberhaupt ist es immer laut, Hunde bellen nachts, leute plappern, alle Hupen ohne System, witzige asiatische musik laeuft in den Thunfischdosenbussen... Einige helle Gesichter sieht man auch, meist so Bilderbuchhippies oder aeltere Wanderleute, aber wir sind ganz froh, dass wir so viel Konatakt zu Nepalis haben.
Das Essen (immer Reis und Gemuese, heute mal Teigtaschen=Momos ausprobiert) brennt uns ab uns zu noch den Magen ab, aber wir sind gesund und gluecklich. Die Dusche ist nur manchmal abends warm, und vor allem nicht, wenn der Strom in der Stadt ausfaellt, wie gestern.... :( naja, muss ja auch echt sein - die erfahrung in der fremde!
Am Montag fahren wir nach Meghauli zu der Klinik. Mal sehen, ob es dort ueberhaupt Internet gibt. Dort werden wir dann vielleicht bissel impfen und untersuchen, ohoh!
Ab Maerz latschen wir um den Annapurna, wenn das Wetter mitspielt- 18 Tage, bis auf 4000m hoch.
Ich umarme euch fest und herzig, schreibt gernegerne was zurueck, wenn ihr wollt. Was treibt ihr so? Was wird wohl aus Koeln im Ausnahmekarnevalszustand? Hoffe, es ist gut zu Haus (hier haben wir immerhin 20 Grad - und bei euch? hehe ;))