the way Bundaberg,Rockhampton,Mackay,Airlie Beach

29.June 2010 - Mackay


Auf dem Weg versuchten wir immer mal wieder unser Glueck eine Arbeit zu bekommen, was sich als sehr schwierig herausstellte. Wir waren dann angesichts unserer finanziellen Situation direkt schon bereit, wie typische Backpacker zu handeln und uns auf eine Farm zu stellen ;). Das laeuft jedoch hier zumeist nicht mehr so entspannt. An erster Stelle laeuft alles ueber Hostels . Das heisst man muss fuer mindestens eine Woche in ein Hostels, was Farmarbeit vermittelt einchecken, das Ganze im Voraus bezahlen (was mittlerweile ganz gewaltig gegen unsere verbleibende Reisekasse sprach),um auf eine Warteliste gesetzt zu werden und dann EVENTUELL einen Job in den kommenden Tagen zu bekommen. Zudem zahlt man taeglich den Transport vom Hostel zur Farm und zurueck und hat keinerlei Sicherheiten fuer einen dauerhaften Job. Nach Kalkulationen, sind wir dann auf den Schluss gekommen, dass maximal 200 Dollar die Woche fuer uns rausspringen wueren, was der ganze Fasching definitiv nicht wert war. So setzten wir unsere Reise fort und fort, bekamen trotz der knappen Kasse noch einige schoene Orte zu sehen und dachten sogar unsere erste Outbackerfahrung zwischen Rockhampton und Mackay (250km durech Nichts) zu machen. Eine Strecke auf der jaehrlich angeblich auch immer mal Leute spurlos verschwinden wuerden. Uns ist das gluecklichweise, wie man sieht, nicht passiert und die Meinung durechs ?Outback? gefahren zu sein, mussten wir spaeter, bei unserer wirklichen Tour durchs echte Outback auch wieder zuruecknehmen. So kamen wir also Anfang Juli in Mackay an, verteilten dort unsere Lebenslaeufe und wurden von da aus auch schon direkt nach Airlie Beach (ca. 1.5 Stunde entfernt) geschickt, da dort doch viel mehr los waere und damit die Chancen einen Job zu finden besser staenden.
Airlie Beach
In Airlie Beach war dann tatsaechlich viel mehr los. Das waren jedoch alles Backpacker, die die kleine Stadt, gleichzeitig Zugang zu den Whistsundays und Great Barrier Reef nur so bevoelkerten und im gleichen Sinne, wie wir ALLE nach Arbeit Ausschau hielten. Wir verweilten dann insgesamt eine Woche Woche in Airlie Beach, denn die Facilitaeten fuer Backpacker sind schon luxerioes. Alle schoenen Platze am Meer sind mit BBQ, Toiletten und Steckdosen ausgestattet, was das Leben im Auto mehr als angenehm und einfach machen. Leider muss ich zugegeben, war dies das Einzige ?Einfache? in diesen Tagen, denn mittlerweile waren wir nicht mehr nur knapp bei Kasse sondern wirklich abgebrannt, konnten uns nix von den schoenen Dingen leisten, die an jeder Ecke angeboten wurden,mein sonst durchaus lange waehrender Optimismus war komplett dahin und als der besagte Freitag, der einen kleinen Hoffnungsschimmer aufkommen liess kam, standen wir mit Sage und Schreibe 60 Dollar in der Tasche und etwas Sprit im Tank ziemlich verzweifelt da.
Am jenem Freitag also, wir waren gerade beim Spaghetti kochen als gegen 14:30 Uhr ein Anruf ankam, Phil koennte ab Montag in Mackay arbeiten, muesse aber bis 4 im Office sein, um den Papierkram zu klaeren. Die Konditionen klangen gut und unsere Spontanitaet war gefragt, denn uns blieben noch genau eine 1.5 Stunde, um 150km zurueck nach Mackay zu fahren. Autobahnen ohne Geschwindigkeitslimit gibt?s, wie jeder weiss nur in good old Germany und wir konnten somit nur das Beste geben und auf blitzerfreie Strassen hoffen. So sprangen wir mit vollen Kochtoepfen und der Nudel im Rachen ins Auto, brachen mit 140km/h jegliche australische Geschwindigkeitsbegrenzungen und waren tatsaechlich fuenf nach 4 im Office einer Zeitarbeitsfirma, die fuer Phil alles klar machte. Dieser hatte dann Montag seinen ersten Arbeitstag, ich klapperte ein paar Hotels nach Houskeepingjobs ab und der Anfang aus unserer Finanzkrise war gemacht. Ich hatte dann auch ein paar Stunden putzen erhalten, was ich jdeoch ziemlich schnell schleifen liess, da die mir dort noch erklaeren wollten, wie ich mit welcher Seite vom Lappen in welche Richtung zuerst putzen sollte. Vollkommen BlemmBlemm kam ich mir vor und mir platzte nicht nur einmal fast! Der Kragen. Da wir uns zu Beginnn noch keine Unterkunft leisten konnten, schliefen wir die ersten Tage nach woie vor im Auto an einem ruhigen Spot am Strand. Leider war Mackay nicht sonderlich ausgestattet fuer Backpacker, wenige BBQ-Plaetze also und keinerlei oeffentliche Stromversorgung, die bei der Jobsuche (Handy aufladen, um mobil zu sein) doch sehr wichtig war. So fuhren wir an unserem ersten Wochenende herum und stiessen am Hafen ziemlich schnell auf einen vorerst etwas misterioes erscheinenden baertigen jungen Mann, der uns auf sein Boot einludt, um unsere Telefone aufzuladen. Nach kurzem Zoegern folgten wir ihm also und es stellte sich heraus, dass es ein Deutscher war, der auf diesem Boot wohnte, dieses mehr oder weniger bewachte und nebenbei die Garnelen des Skippers, der regelmaessig mit seinem Fischerboot rausfuhr und diese fing, verkaufte. Nach dem ersten Kontakt trafen wir uns gelegentlich und als es hiess, er mache bald weiter, kam mir doch die grandiose Idee, seinen ?Job? zu uebernehmen und damit gleich eine Unterkunft for free zu haben. Gesagt, getan, der Skipper Nial freute sich und wir zogen wenige Tage spaeter ein. Phillip arbeitete nach wie vor und ich verkaufte Garnelen vom Boot aus und fuhr gelegentlich mit einem alten Truck rum, um paar Kroeten zu machen. Als Nial dann eines Tages keinen Deckhand auf seinem Fischerboot hatte fuhr ich spontan mit raus und machte somit meine erste Erfahrung auf See. Begonnen hatte die Fahrt mit einer kurzen Sicherheitsanweisung des Kapitaen?s, die beinhaltete, dass er nicht schwimmen koenne und ich im Falle des ?Mannes ueber Board? dann das Boot gut steuern muesse, um mit dem Rettungsring moeglichtst nah an ihn ranzufahren. Haja,haja, Heinrich als alter Bootsfahrer, no worries! Ja, und der Gedanke an den Nichtschwimmer war schwer zu unterdruecken, als Nial dann das erste Mal in der selben Nacht auf die im Wind schaukenlden Boards rauskletterte. Naja...Sonst war diese erste Erfahrung gepraegt von Seekrankheit, geisteskrankem, naechtlichen Manoevrieren des kleinen Bootes durch riesige Tanker, die vor Mackay lagen,waehrend Nial sich abglegt hatte und einem Boot, die Marie R,was wir nach einer knappen Woche in den Hafen zurueckbringen mussten, weil der linke Fangarm sich beim fischen in einem Felsen verhangen hatte und nur noch auf halb Achte hing. Das Ganze Boot demzufolge auch, was diesen Tripp besonders duch das raue Wetter zu einer sehr aufregenden Sache machte.Angst hatte ich zum Glueck nie, obwohl ich manchmal schon fast im Wasser stand. Vielen Dank in diesem Sinne nochmal an meine Katha fuer die moralische Unterstuetzung am Telefon in dieser Nacht.:)
Jedenfalls kam ich heil und mit sogenannten Sealegs (Seebeinen) wieder an Land an und trat in der kommenden Woche einen neuen Job an einem Essenststand auf der Minenmesse in Mackay an, der mich sehr an meine fruehere Festivalarbeit erinnerte. Die Arbeit machte Spass, meine Chefin war eine ganz Nette, doch der Job sollte nur von kurzer Dauer sein, denn schon am ersten Tag kam nach der Arbeit eine Freundin von Nial aufs Boot mit dem Tipp doch mal oben im Golf von Carpentaria anzurufen, um Infos zur richtigen Garnelensaison, die ueber mehrere Monate geht zu erhalten. So rief ich am naechsten Tag an und die Dame am Telefon meinte nur, kannste kochen?..ich ?ja? und sagte daraufhin, wenn alles klar gaeng, koennte ich theoretisch in 2 Tagen oben sein und fuer 3-4 Monate mit rausfahren. Das bestaetigte dann auch der Skipper, der mich kurz darauf anrief. Hm, damit hatte ich nicht gerechnet und sagte dem Skipper dann doch ab, da Phil ebenfalls gern mitwollte. Am naechsten Morgen erhielt ich dann eine Nachricht, dass ein Deckhand sich auf dem Boot ueber Nacht so schwer verletzt hatte, dass dieser nun nicht mehr in der Saison rausfahren koenne und somit ein Koch und ein Deckhand dringend benoetigt wuerden. Ich war nun natuerlich extrem aufregt und machte mich direkt nach der Arbeit auf die Suche nach Phil, der ja seit der ausgelassenen Partynacht in Coffs Harbour mit Claudi und John kein Telefon mehr hatte und zu diesem Zeitpunkt sein gerade neu erstandenes BMX in Mackay probefahren war. So fand ich ihn dann am Skatepark (wie schwierig) und bombardierte ihn mit den Neuigkeiten, 2 Jobangebote fuer 4 Monate auf hoher See zu haben, dafuer aber genau in spaetestens 12 Stunden losfahren zu muessen (vor uns standen 1500km durch Outback), da es keine Fluege mehr gab und das Boot in 2 Tagen losmuesse. Leicht ueberrumpelt fuhren wir zurueck zu Nial und fragten ihn, der viele Jahre da oben gearbeitet hatte, um Rat. Dieser freute sich fuer uns und wir packten also ueber Nacht Sack und Pack, kuendigten unsere Jobs und fuhren am naechsten Morgen in ein neues Abenteur, was von Ungewissheit hinsichtlich dessen, was uns erwarten wuerde, einer nach wie vor begrenzten Reisekasse und Unsicherheit, ob unser Auto durchhalte (im Outback sehr kritisch) gepraegt war.