4 Monate kein Land

10.October 2010 - Gulf of Carpentaria


Weitere Highlights im Alltag einer Seefrau, waren die Sonnenauf- und untergaenge. Jeden Tag aufs Neue wieder etwas Besonderes und ich habe da draussen auf jeden Fall die schoensten gesehen, das ist Fakt, besonders dank der Tatsache, dass wir 3.5 von 4 Monaten immer schoenes Wetter hatten. Wirklich mega. Ausserdem erfreut, war ich jeden Tag aufs Neue von unseren Delfinen, die fast die ganze Saison unser Boot begleiteten. Es war immer der gleiche Schwarm, was man anhand eines Delfins mit von Haien gestutzter Flosse und einer Mutter mit ihrem Jungen ausmachen konnte. Sie kamen immer so nah ans Boot, wenn die Netze eingeholt wurden, dass man sie haette beruehren koennen. Aus Aufregung ueber den festlichen Beifang, der vom Boot ging machten sie Kunststuecke und Spruenge aus dem Wasser, wie man es au Shows kennt. Faszinierend und jeden Morgen wieder ein Grund, um Gluecksgefuehle zu entwickeln. Sonst sieht man taeglich, die verrueckteste n Kreaturen des Meeres, Seeschlangen, denen eine bis zu 20 Menschen mit ihrem Gift toeten koennte, gefaehrlichen Stachelfischen, die dir hoellische Schmerzen bis zur vorruebergehenden Laehmung bereiten, wenn du hineingreifst ueber lustige Krabben bis hin zu riesigen Rochen, wodurch es nie langweilig wird. Etwas Vorsicht ist natuerlich geboten, da man mit manchen Arten nicht spassen sollte.
Das beste war, als einen Tages ein Walhai ums Boot kreiste. Dies sind ja, wie eventuell bekannt grosse Pflanzenfresser des Meeres und in der letzten Saison war die Crew des Bootes laut unseren Skippers in der gluecklichen Lage mit einem im Meer zu schwimmen. Wahnsinn! Bei uns klappte das leider nicht, da das Tier leider nur einmal vorbeikam und dann nie wieder auftauchte. Trotzdem sehr beeindruckend, wenn man sowas sieht.
Insgesamt habe ich die Zeit auf See extrem genossen, auch wenn es doch manchmal schwierig sein kann immer mit den gleichen Menschen auf enstem Raum leben zu muessen und nicht weg zu koennen. Die Arbeit an Deck kann sehr hart sein und man muss gut auf sich Acht geben, denn besonders bei rauem Wetter, beutelts einen gelegentlich mehr als herum. Vom Kochen ganz zu schwiegen. Spiegelei, bei Wellengang, fast unmoeglich und Ofentueren, die sich ploetzlich oeffnen oder kochendes Wasser, was gelegentlich ueber den Rand spritzt sollte nicht unterschaetzt werden. Man lernt viel ueber den Ozean, der von einem Moment auf den anderen von kristallklar in ein Monster aus Wellen, die das Boot fast verschwinden lassen, werden ka n. Man muss das Meer wirklich extrem moegen, denn das ist das Einzige, was man ueber die ganze Zeit um sich herum zu sehen bekommt. Ich fuehle mich durch diese Erfahrung noch mehr zum Wasser hingezogen und das einfache am Strand sitzen, den Wellen zu zu schauen, ist nochmal was komplett anderes als da draussen im Nichts auf dem Meer zu leben. Ich werde es definitiv wieder machen!!!