grampiens, graet ocean rd, melbourne

29.January 2010 - melbourne


die letzten tage bin ich wie gesagt ueber die graet ocean rd geflitzt.
ich hab mich einer reisegruppe angeschlossen, die nur aus britischen und amerikanischen maedels und einem schweizer bestand. in der hinsicht hatte ich diesmal wirklich unwahrscheinlich glueck.
zu beginn sind wir in die grampiens gefahren. sie stellen die alpen australiens dar, sind allerdings nur so 1500 meter hoch. fuer die briten war das wandern (meistens zwischen einer halben stunde bis stunde) deshalb schon aussergewoehnlich genug. fuer mich und besonders den schweizer war der teil eher unspektakulaer. allerdings die dinge, die zu sehen waren, waren sehr spektakulaer. die landschaft ist aussergewoehnlich schoen. selbst fuer australische verhaeltnisse, da sie sehr viel abwechslung bietet. von riesigen steinwuesten und schluchten ging es in subtropische regenwaelder ueber. wasserfaelle waren zu hauf zu sehen und papageie wecken einen morgens ab halb sechs.
eigentlich sind wir nur hin, weil die ersten 400 km der go rd nicht viel spektakulaeres zu sehen ist. es hat sich gezeigt, dass es der hoehepunkt der tour sein sollte.
die sagenumwobene und viel beschriebene. schoenste kuestenstrasse der welt hat sich naemlich als etwas abwechslungsarm herausgestellt. zumindest fuer mich.
ich weiss nicht, wie das andere "weltreisenden" so anstellen, aber ich merke wie bei mir so langesam ein gewisses saettigungsgefuehl einsetzt. das schlimmere ist allerdings, dass ich anfange, zu vergleichen. ich habe mal "hectors reise oder die suche nach dem glück" gelesen. regel nummer ein war: vergleiche anzustellen ist ein gutes mittel, sich sein glück zu vermiesen.
ich versuche es abzustellen, wo es nur geht, aber wenn ich bei den 12 aposteln stehe und hunderte menschen dem sonnenuntergang entgegenfiebern, denke ich, dass der sonnenuntergang in costa rica ja zehnmal fetter war. ueberhaupt ist es nachwievor irrsinnig, was sich fuer menschenmassen hier bewegen.
lustig ist, dass die strasse eine geplante touristenattraktion ist. ein staatsmann hat sich das mal vor 80 jahren ausgedacht, um touristen anzulocken. seitdem sind schon 4, aus einer art sandstein bestehenden, 60 meter hochen, aposteln zusammengekracht. bin mal gespannt, was sie in mache, wenn kaum mehr welche stehen.
natuerlich ist es trotzdem schoen. aber nach 2 tagen hat man halt gefuehlte 100 bilder von felsen, die aus dem wasser ragen, gemacht.
melbourne ist eine super coole stadt. gestern war ich etwas aus. ist fast identisch mit dem lifestyle in berlin (mitte, aber auch kreuzberg).
ich werde hier bis sonntag bleiben und mal etwas zur ruhe kommen, bevor ich zur ostkueste fliege. der schweiser, der sack, hat doch tatsaechlich auf gut glueck karten fuer halb finale und final fuer die australian open gekauft. und jetzt spielt auch noch der federer.
interessant finde ich dafuer die aborigineskultur. sie ist mit geschaetzten 30000 jahre die aelteste der welt. verglichen mit unseren naja, vielleicht 2000 jahren schon beeindruckend. (war in einem museum, dehalb die fakten.) die kultur steht aber kurz davor auszusterben, da sie keine schrift besitzt, sondern nur auf ueberlieferungen beruht. das problem ist, dass die ureinwohner das wissen nicht mit den forschern teilen wollen, die staemme auf grund von alkoholproblemen aber immer mehr schrumpfen. die abos, die man sieht, sind meistens ausgestossenen und verfuegen selbst ueber keinerlei wissen.
schoenen gruss von dem gebranntmarktem deutschen!