oh mann, ich habe den text gerade verfasst, da schmiert der computer ab. super aetzend so was.
das ende des gemeinschaftlichen trips ist gekommen. sebi hat mich heute morgen verlassen und ich schlage gerade die zeit tot, bis mein flug mich gen panama city bringt.
guter zeitpunkt also, um ein resume zu ziehen.
die reise war wirklich mehr als gelungen und ich denke, ich spreche fuer uns beide, wenn ich schreibe, dass wir weitaus mehr erleben durften als wir erwartet haben - besonders unvorhersehbares.
mexiko ist schoen, aber auch das unspannenste land in zentralamerika. besonders hier hatten wir glueck, dass wir in der nebensaison gelandet sind. ich will nicht dabei sein, wenn die amerikanische invasion einzug in die betongbunker haelt. tulum ist allerdings allemal eine reise wert. trotz der enormen konkurenz, einer der schoensten plaetze, die wir besucht haben.
belize ist sehr entspannt und bildet mit der karibikkueste von honduras (utila), nicaragua und costa rica eine ganz eigene welt, abseits der spanischsprachigen gebiete dieser laender. die uhr scheint hier still zu stehen und land und leute erinnern mehr an das inselleben um jamaika. in diesen gebieten zu tauchen, ist wie in ein riesiges aquarium zu springen.
in guatemala, nicaragua und besonders honduras ist der tourismus am wenigsten fortgeschritten, was das individuelle reisen recht spannend und abwechslungsreich macht. abgesehen von der politischen lage in honduras braucht man sich auch keine sorgen, um seine sicherheit zu machen. dafuer sind die tempelstaedte im urwald der absolute wahnsinn.
die grossstaedte in zentralamerika kann man meiden. keine einzige davon war erwaehnenswert. alle sind aus einstoeckigen haeusern zusammengeschustert und die strassen sind immer schachbrettartig ausgerichtet, so vermeiden sie jeglichen individuellen charm. gelegentlich sind sie gespickt mit riesigen betonghaeusern, die man so nicht mal in der ukraine erwartet. grundsaetzlich muss man sich erst daran gewoehnen, dass fast ganz mittelamerika von stacheldraht umgeben ist und vor jedem etwas groesserem laden sicherheitsmaenner mit maschinengewehren stehen. die zeitungen - sofern sie uns mal in die haende geflogen sind - sind, unabhaengig vom land, voll mit berichten ueber drogentote, schiessereien und vermisstenanzeigen. die restlichen seiten behandeln den sport und us-amerikanische stars.
einzige ausnahme bieten die kleinen kollonialoasen. staedte wie Granada waeren dank ihrer schoenheit selbst in europa pilgerstaetten fuer touristen.
doch das unglaublichste hier ist definitiv die natur. allen voran ist hier costa rica zu nennen, welches durch eine ubglaubliche artenvielfalt besticht. soweit ich mich richtig erinnere (hab den lonely planet gerade verschenkt) beherbergt das land ca. 680 verschiedene tierarten. die usa zum beispiel nur 120. allerdings entlockt einem das rucksackreisen hier kaum reserven, wenn man aus den vorhergenannten laendern anreist. das land ist gut organisiert und strukturiert und merklich auf dem sprung, ein gringo-reiseziel nummer eins zu werden. kaum ein anderes land bietet auslaendern anscheinend einen aehlich leichten einstieg fuer tourismusaktivitaeten und grundstueckserwerb.
eine solche natur ist aber auch anziehend fuer auslaender.
dazu passend haben wir gestern noch den letzten nationalpark in das programm reingequetscht. etwa eine stunde (45 km serpentinen) entfernt von san jose befindet sich der zweitgroesste des landes (ich kann mir einfach nicht seinen namen merken). hier haben wir eine liftfahrt durch die baumkronen des urwalds unternommen, die einen 3 km weit in unberuehrte natur entfuehrt. ein fuehrer hat uns die beheimatete flora und fauna erklaert und wir durften noch so einige seltenheiten bestaunen. eine boa, seltene tukane und echsen. alles ist enorm gross in so einem urwald, besonders pflanzen und insekten. ein farn erreicht schon mal die groesse einer deutschen eiche und ameisen sind so gross wie wespen. da wir mal wieder nur zu zweit waren, hatten wir viel ruhe uns ausgiebig mit den geschichten des fuehrers zu befassen. manche dinge kannte man schon aus dokumentationen und es war sehr beeindruckend sie in natura zu erleben.
das war unsere letzte hommage an die schoenheit dieses landes. (war naemlich etwas teuer)
einziger nachteil dieses reichtums ist die ebenso grosse vielfalt an muecken. allabendlich entbrannte , zur belustigung sebis, eine blutige schlacht um meine beine. sie werden es mir danken, wenn ich in den staaten bin.