san francisco LA

21.January 2010 - san francisco LA


die folge der wocheblangen abstinenz war, dass ich vergessen habe, dass der server in der regel haengenbleibt, wenn man zu lange schreibt.
also 5 dollar und eine dreiviertelstunde spaeter alles noch einmal.
sofern berichtenswerte dinge passieren, und davon gehe ich aus, werde ich versuchen, den blog wieder in meinen alltag aufzunehmen.

die letzte zeit habe ich in san diego, san francisco und LA verbracht.
san diego hat mich eines gelehrt. ich werde an keinem ort mehr laenger als eine woche bleiben oder laenger als zwei monate. sobald alltag einkehrt, kann der ort noch so cool sein, man endeckt seine schattenseiten. bei san diego war dies der fall. ich maeckere hier auf extrem hohem niveau, aber besonders durch die tornados und stuerme, die in letzter zeit ueber kalifornien hereinbrachen, wurde es immer langweiliger. die kalifornier selbst wissen kaum mit so einem wetter umzugehen und san diego im besonderen wurde einfach nicht dafuer konzepiert. phasenweise mussten ganze hauptstrassen gesperrt werden, weil sie unter wasser standen.
in san francisco sah die welt schon wieder ganz anders aus. nicht so sehr von der sonnenseite kaliforniens verwoehnt, kommen sie schon sehr viel besser mit gelegentlichem regen zu recht. (ist ja nicht so, dass es ununterbrochen geregnet haette)
eine woche habe ich dort bei einer freundin meiner mutter verbracht, die sich wirklich aufopfernd um mich gekuemmert hat, um mir adequates programm zu bieten. also lebt ich eine woche das leben einer 44-jaehrigen. das beeinhaltet kultige weinbars, abendessen mit unverschaemt reichen schwulen, lunch mit karrierefrauen, bei denen das hauptgespraechsthema dem schwierigen findungsprozess ordentlicher maenner in sf galt (das gilt uebrigens fuer beide, schwule und auch frauen), shopping fuer meine mutter und einem 42. geburtstag. bis auf das shopping war dabei uebrigens alles organisch-dynamisch. ohne geht wenig bis gar nichts in den kreisen. das absolute in-wort war allerdings antioxidantien. weiss nicht, wie oft ich das in der zeit gehoert habe. lag aber auch daran, dass elke trotz aller gesundheitsticks, jeden abend mit mir von szenebar zu szeneclubs gezogen ist. irgendwann hatte ich mich auch damit abgefunden, dass wohl jeder dachte, dass ich ihr toyboy bin. besser von ihr, als von dem schwulen, wobei das auch vorkam.
ich habe mich sogar zum yoga verleiten lassen. mir wurde gesagt, wenn ich das jemals ausprobieren will, dann aber in sf. ich werde es bei diesem einen mal belassen. es war wirklich ein sehr schmerzhaftes erlebnis. besonders, wenn man im normalen leben nichtmal in der lage ist, im schneidersitz zu sitzen.
so habe ich das auf meiner liste auch abgehakt. ist etwa wie froschschenkelcurry in chinatown in new york essen. muss man mal gemacht haben, dann ist es aber auch gut. (ueber ny habe ich an dieser stelle noch gar nichts geschrieben. bis jetzt definitv die grossartigste stadt!)
so habe ich eine woche mit carry und cos pendants verbracht und war teil der sex and the city saga. es war aber wirklich erfrischend anders, auch wenn es sehr viel laenger wohl auch nicht gegangen waere.
sf an sich hat wahnsinnig viel potential. sehr coole bewohner. fast schon zu cool und der hang zum individuellen nimmt teilweise obstruse zuege an. da kommt es schon mal vor, dass einem 2 nackte auf der strasse entgegenkommen und wenn man sie anstarrt fragen sie, ob man ein problem damit habe.
allerdings wird der bogen nicht immer so ueberspannt und es wirkt auch nicht so aufgesetzt wie bei so manchem moechte-gern-mitte-styler aus berlin. vor allem die vielen alt-hippies in der stadt lockern das flair angenehm auf.
die archtiektur macht fuer eine amerikanische grossstadt auch viel her. zwischen all den hochhaeusern finden sich immerwieder alte, kleine und bunte victorianische haeuschen, sodass das auge stets genug abwechslung erhaelt. und immerhin ist dort noch das groesste chinatown amerikas. (obwohl es fuer mich, verglichen zum new yorker, etwas wie eine touristenattraktion wirkt)

In LA bin ich bei jemandem untergekommen, den ich vor zwei jahren mal auf mallorca kennengelernt habe. war ziemlich nett von ihm, dass der sich meiner angenommen hat, um mir die stadt zu zeigen. LA war beeindruckend, aber definitiv kein platz an dem ich mich fuer laengere zeit niederlassen wuerde.
wir waren auf jeden fall in stylischen bars und coolen restaurants. das gute daran, wenn man bei jemandem unterkommt, ist nicht nur das sparen der hotelkosten, sondern vielmehr der sofortige einstieg in einen freundeskreis. das zeigt einem ganz andere seiten einer stadt auf. er hatte sich offensichtlich schon sehr gut eingelebt.
das besondere an LA ist, dass es ganz egal ist an welchem wochentag man ausgeht. es geht nur um den club, in den man geht. jeder hat sich auf einen anderen wochentag spezialisiert und ist dann auch brechend voll. (klingt erst nicht so aussergewoehnlich. aber selbst montag gibt es unzaehlige optionen.) und es gibt genug sternchen und die, die dort einmal hinkommen wollen, die jede nacht aufs neue die clubs fuellen. unglaublich wie viele menschen in LA davon ausgehen, dass sie bald erfolg in der filmbranche haben werden und aus dem grund einfach mal dort hingezogen sind. die frauen werden erstmal kellnerin und dann landen sie in stripclubs. ist etwas traurig mit anzuschauen, aber das klichee muss auch am leben gehalten werden.
an einem abend waren wir mit dem bassisten von den skorpions was trinken. 20 jahre LA haben spuren hinterlassen. ich habe schon einige profilierungssuechtige menschen in meinem leben getroffen, aber ralle war wirklich das realitaesfremdeste, was mir jemals untergekommen ist. wirklich ein warnends beispeil, wie einen diese stadt praegen kann.
das beeindruckendste an LA war allerdings der besuch an einer uni (LMU LA soweit ich mich richtig erinnere). nachdem ich in san diego verpasste hatte, am amerikanischen unileben teilzuhaben, habe ich es mir diesmal nicht nehmen lassen.
absolut unglaublich, was denen dort alles geboten wird. natuerlich zig sportplaetze, schwimmbaeder, auf jedem flur die neuesten appels, fitnessstudios und die cafeterien sehen aus wie ein starbucks, allerdings mit drei flachbildschirmen, damit man unisport verfolgen kann. das unglaublichste war allerdings die bibliothek. komplett verglast und mit blick auf LA und im foyer ein offener kamin. ich war wirklich schwer beeindruckt von den dimensionen vor ort. kein wunder, dass die jungs gerne auf dem campus sind.

jetzt sitze ich gerade in sydney und habe meinen ersten tag in australien verbracht. soweit sehr cool. morgen geht es weiter nach adelaide. hab mir noch keinen reisefuehrer gekauft. mal schauen wo es mich so hintreibt. halte euch auf dem laaufenden.