Ich habe das Dach für mich entdeckt!
Interessanterweise grenzt unser kleiner Hof bzw. Garten an eine alte,
unbenutzte Garage, deren 5 Meter hohes Dach ich mittels einer splitterlastigen aber dafür stabilen Blumenleiter erreiche. Wow! Das
Dach ist riesig, bedeckt mit Kieselsteinen, Bierflaschen und ein Paar Schlittschuhe mit verrosteten Kufen finden sich hier auf und vor allem gibt es 24/7 Sonnenschein. Der tut soooo gut! Weniger gut ist, dass Emeline mich nach dem Abstieg aus schwindeliger Höhe ausgesperrt hat, aber mein Klopfen zum Glück gnädig erhört.
Am Abend nach meinem Sonnenbad bereite ich für uns alle (inkl. Leos Cousin Mathieu) ein Abschiedsessen vor. Dumm nur, dass Mathieu erst um 10 eintrifft und Leo sogar bis 12 arbeiten muss. So sitze ich mit Emeline wie auf Kohlen (die wir leider nicht hatten, sonst hätten wir nämlich ein Barbecue gemacht) und
essen schließlich allein meine drei Dips, 2 Salate und Shrimps am Spieß, unterhalten uns dabei aber sehr gut. Emeline hat dann zum Nachtisch für uns noch pochierte Birnen mit Kokosschaum zubereitet - ein Traum! Als Mathieu eintrifft wird die Unterhaltung lustig aber vor allem spannend, denn er erzählt uns einiges über die wirtschaftlichen Hintergründe, Umweltprobleme und die Geschichte Québecs.
Erkenntnis des Tages: sehr beängstigend, was in den USA und Kanada mit der Natur geschieht und wie wenig man darüber weiß. Die Gasbohrungen, die man bei uns Zuhause vorhat, sind quasi die Verdammnis. Hier ist sie zum Teil schon angekommen.