Nahe Darwin

16.January 2009 - Kakadu National Park


Ab 1981 wurde der 19.000 qkm grosse Nationalpark als Kulturerbe der Menschheit zum "World Heritage Park" erklärt - und zwar gleich doppelt: als Weltnaturerbe und Weltkulturerbe.

Im Park befindet sich eine außergewöhnliche Landschaft der Extreme: Eines der wichtigsten Feuchtgebiete der Welt ist das Tiefland, das i.d.R. von November bis Mai überschwemmt ist. Zu dieser Zeit "verschwimmt" im wahrsten Sinne des Wortes die Grenze zwischen Meer und Festland.
Von trockenen Sandsteinplateaus stürzen dann rauschende Wasserfälle in Oasen hinunter.
Die Region ist ein international sehr wichtiges Brut- und Durchzugsgebiet für Wasservögel. Seit dem grossen Erfolg des Films Crocodile Dundee ist der Norden Australiens auch weltbekannt für seine Krokodile.

In der Sprache der Aboriginies heisst der Park Gagadju.
Wahrscheinlich war es der Brückenkopf der Besiedlung des Kontinents zu Beginn der "Dreamtime" - vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren. Ein besseres Gebiet um die Kultur der Aborigines, der australischen Ureinwohner, kennenzulernen gibt es neben dem Uluru (Ayers Rock) wohl kaum in Australien.
Aus der "Dreamtime", die mit der Ankunft der weissen Siedler im 18. und 19. Jahrhundert abrupt endete, sind noch viele Zeugnisse erhalten. Auffallend sind insbesondere die Felszeichnungen der Aborigines.
Sie sind im "Röntgenstil" gemalt, d.h. Rückgrat, Rippen sowie innere Organe sind exakt dargestellt. Dargestellt sind auch die typischen Beutetiere: Catfish und Sarartogas, Warane, Schildkröten, Possums und Wallabies.
Die alten Felszeichnungen legen Zeugnis ab von der Kultur der Aborigines - einfache Skizzen aus Ocker in Rot, Gelb, Schwarz und Weiß, die von Menschen, Geistern und Tieren handeln.
Manche der Malereien stellten Mini-Spirits dar, kleine Geister.
Andere dienten nur dazu, Jagdtricks zu erläutern oder die Anatomie der Tiere deutlich zu machen.