Outback teil 1

14.May 2011 - Alice Springs


Das Outback

Bevor unsere Tour ins Outback losgehen konnte, mussten zuerst noch ein paar Dinge erledigt werden.. Die Jungs haben von uns die Aufgaben bekommen in ihrem Hostel einen Topf und ein paar Gabeln mitgehen zu lassen und alles leckere im Freeshelf einzusacken (die Beiden sind genau wie wir gekonnte Freeshelf -Experten. Dorian: ?Die anderen haben gar keine Chance, weil ich jede Stunde nachschaue, ob wieder was neues drin ist.?). Jessi und Debbie machten einen Großeinkauf bei Coles und Kmarkt (Jessi: Ey Debbie, ich hab 15 Pakete Nudeln. Reicht das??) Dazu kamen noch 8 große Gläser Tomatensoße. Ihr ganzer Einkaufswagen war voll gepackt und die Leute an der Kasse mussten doch sehr lachen. (Dieser Einkauf reichte übrigens nur knapp aus.) Aufgrund der Jungs mussten wir dann auch noch unser Packsystem überdenken und so wurde Rebecca begeistert von einem indischen Pärchen beobachtet, wie sie das Auto umpackt. Am Ende wollten die Beiden sogar noch ein Bild mit ihr zusammen vor unserem Auto. Ja, unsere Timebomb ist berühmt! Nachdem wir all das erledigt hatten, konnte dann auch endlich die Fahrt losgehen. Wir fuhren noch nicht lange, als wir feststellten, dass die Temperaturanzeige ungewöhnlich hoch ist. Als dann an einer Ampel auch noch Dampf aus der Motorhaube Dampf aufstieg, fuhren wir sofort links ran und legten eine Pause ein. Während wir darauf warteten, dass die Kühlanlage wieder abgekühlt, versuchten wir die Situation mit Humor zu nehmen und setzten uns unsere Partyhüte auf. Debbie und Jessi boten Steffen und Dorian ihre gammeligen Trauben an, die beide dankend ablehnten, nachdem sie meinten ?die schmecken ja wie gegärter Wein?. Unser Plan war es dann die vorbeifahrenden Autos mit den Trauben abzuwerfen, da kein einziges von ihnen auf die Idee gekommen ist, uns zu fragen ob alles in Ordnung sei. (Taten wir natürlich nicht ;)) Es stellte sich heraus, dass aus irgendeinem Grund kein Wasser mehr in unserer Kühlanlage war und so füllten wir sie wieder auf und fuhren voller Hoffnung weiter. Nach kurzer Zeit musste Rebecca jedoch wieder links ran fahren, da die Temperatur wieder angestiegen ist. Wir versuchten uns Tipps bei Leuten an der Tankstelle zu holen, da auf Grund eines Feiertags keine Werkstatt in der Gegend auf hatte ( Wir kennen wirklich kein Land, dass mehr Feiertage hat, als Australien.) Leider mussten wir feststellen, dass uns keiner die Lösung zu unseren Temperaturproblem liefern konnte. Wir versuchten unser Glück dann einfach doch bei einer Werkstatt mit der Hoffnung, dass dort jemand auch am Feiertag arbeitet und wie der Zufall es so wollte, war tatsächlich jemand dort. Der Mechaniker warf einen kurzen Blick drauf und meinte es kann an zwei Sachen liegen. Wenn man beim ersten Mal das richtige Problem erwischt wird es so um die 200 Dollar kosten, wenn jedoch beides repariert werden muss, kommen etwa 400 Dollar auf uns zu. Das schockte uns natürlich sehr, da wir nicht kurz vor Verkauf des Autos wieder so viel Geld reinstecken wollten und wir waren schon drauf und dran wieder zurück nach Cairns zu fahren, um das Auto dort zu verkaufen. Da wir es aber nicht mit unserem Gewissen vereinbaren konnten ein kaputtes Auto an den Mann zubringen, fuhren wir auf den Tipp des Mechanikers (der das Problem nicht selber beheben konnte, da er zu viele Autos zu reparieren hatte) nach Ingham. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon etwa sechs Uhr Abends und als wir in Ingham ankamen, fuhren wir nur noch zum nächsten Rastplatz, um dort dann zu kochen und unsere Zelte aufzustellen. Wir hatten dann auch das Vergnügen uns diesen Rastplatz mit ganz vielen Mücken und Fröschen zu teilen. Am nächsten Morgen ging es dann auf in aller frische zur empfohlenen Werkstatt Ken Tonys ? unser Instinkt führte uns auch ohne Schild zum richtigen Laden. Wie aller Mechaniker musste auch er bei dem Anblick unseres süßen Mitsubishi Magnas lachen (Rebecca: Ich weiß echt nicht warum alle Mechaniker immer so dreckig lachen müssen.). Nachdem wir wieder hundert Jahre darauf warten mussten, dass sich die Kühlanlage abkühlt, warf er seinen fachmännischen Blick darauf und schockte uns mit der frohen Botschaft, dass man den Motor einmal komplett raus nehmen muss und das mal eben lächerliche 1000 Dollar kostet. Für uns war in diesem Moment klar: Cairns wir kommen. 1000 Dollar hätten wir sicherlich nicht in diese Timebomb gesteckt. Zum Glück machte er dann aber noch ein paar Test und stellte fest, dass er mit seiner Diagnose falsch lag. Wir hätten einfach direkt zu Ken Steffens gehen sollen, denn der gute Steffen meinte daraufhin: Ja, das hab ich mir aber auch schon gedacht, dass da keine Abgase drin sein können. Auf diese Vorlage folgte ein Witzregen unsererseits(?Wenn wir später Probleme mit unserem Auto haben, gehen wir immer direkt zu Ken Steffen, der weiß immer alles schon vorher ? ohne Test.? Steffen:? Mah, wenn man bei euch einmal was sagt wird man direkt auseinander genommen.? - Daraufhin folgte ein weiterer Witzregen.). Zu unserem Glück war es nur das Thermostat, dass ausgewechselt werden musste, sodass wir 950 Dollar gespart haben. Als es dann ums Bezahlen gingen machten wir Witze mit dem Mechaniker (?Oh, come on just 1Dollar.? ?Ehhm yeah 50.? ?What just 50 cent?? ? No, 50 Dollars.? ? Verdammt.?) Er konnte uns nicht versichern, dass dies das Hauptproblem war, aber es war auf jeden Fall ein Problem und wie uns Großmutter schon lehrte ?NO RISK NO FUN!?. Mit guter Laune ging die wilde Fahrt dann weiter, aber wie Dorian schon sagte, kann uns dreien eh nichts die Laune verderben ? auch kein Megapenis! :) Nach 2 Tagen haben wir es dann auch endlich geschafft, dass von Cairns 400 km entfernte Townsville zu erreichen (Normalerweise fahren wir am Tag 900- 1000km). Wir legten dort einen kurzen Stopp ein, damit wir Marmelade und Dorian bei der Post Airmail-Sticker kaufte. Er wollte uns einfach nicht glauben, dass die Postkarten auch so ankommen. Nur Pakete kommen später in Australien an ? wie Rebecca ja am besten weiß. Wir fuhren dann bis nach Mount Isa und schlugen dort wieder unsere Zelte auf. Um euch einen kleinen Überblick zu unserem abendlichen Kochritual zu geben: die Nudeln der Jungs kochten etwa immer 1 ½ Minuten, da sie es einfach nicht abwarten konnten bis die Nudeln durch waren. Sie sagten aber, dass das viel gesünder sei und auch besser schmecken würde. Wenn man sie dann aber beim Essen beobachtet hat, wusste man es war nur der Hunger und die Ungeduld. Sie schlangen die Nudeln immer blitzschnell runter, dass wir schon dachten sie kauen sie gar nicht, danach aßen sie dann auch immer noch unsere Reste. Man muss aber auch sagen, dass sie außer Toast am Morgen nichts anderes den Tag über gegessen haben. Wie jede Nacht stellten wir die Zelte nebeneinander, um uns vor den Einschlafen auch noch unterhalten zu können und unsere Späße zu haben. In dieser Nacht schliefen alle schlecht, denn mitten in der Nacht hielt am Rastplatz ein riesiger LKW der einen mega Krach gemacht hat, sodass wir Angst um unser gutes Auto hatten ? Debbie bekam davon gar nichts mit. Sie schlief wie ein Stein und fragte sich am nächsten Morgen wovon wir denn reden. Die nächsten zwei Tage bestanden aus Auto fahren, Musik hören, viel reden, lachen und und und ? achja und einer Maus. Wir haben wirklich noch nie von einem Backpacker gehört, der eine Maus im Auto hatte, aber wir haben es direkt geschafft, innerhalb von 2 Monaten uns zwei Mäuse einzufangen. War natürlich wieder super nervig und hat wieder super ekelig gestunken. Zum Glück hatten wir aber noch eine Mausefalle übrig vom letzten Mal, sodass wir es nach drei Tagen schafften sie auch zu fangen. Die Maus war nämlich sehr klein und clever, aber am Ende waren wir doch schlauer und haben dank unseres Stein- Schräg-hinlegen-System die Maus dann doch noch gefangen.
Am Freitag dann erreichten wir endlich zur frühen Abendstunde Alice Springs, wo wir dann auch direkt erstmal bei Coles einen kleinen Stopp einlegten. Außerdem buchten die Jungs bei Mcces im Internet ihre Zugfahrt nach Adelaide. Da dies alles ein wenig dauerte, fuhren wir danach nur noch zum nächsten Rastplatz, wo wir dann wieder kochten etc.
Am nächsten Tag ging es dann auf Richtung Ayers Rock, der ja auch nochmal 500km entfernt war. Naja bei der ganzen Autofahrt hat es den Braten auch nicht mehr fett gemacht xD. Nachdem wir den völlig überzogenen Eintrittspreis von 25 Dollar pro Person für den Nationalpark bezahlt haben, sind wir dann zunächst zum ?Kata Tjuta?. Schon von weitem konnte man die riesengroßen roten Steingiganten erahnen :). Wir sind dann da noch ein bisschen wandern gegangen und haben uns das Ganze mal von nahem angeschaut. Sah schon echt cool und beeindruckend aus, aber auch gleichzeitig irgendwie total unecht und wie eine Kulisse- denn weit und breit war ja sonst nichts ! Muss man einfach mal mit eigenen Augen gesehen haben :). Danach fuhren wir weiter zum berühmt berüchtigten Ayers Rock und warteten auf den Sonnenuntergang. In der Zwischenzeit bauten wir uns unsere kleine provisorische Küche auf und bereiteten uns mal wieder unsere 5-Sterne Pasta zu. Unsere Erwartungen waren vielleciht einfach ein bisschen zu hoch, denn das erhoffte Farbenspiel blieb aus und bereits nach kurzer Zeit waren wir ein wenig gelangweilt und machten wieder unser kleinen Witze (? Ey Leute der Rock ist ja immernoch nicht blau!? Ja, und er ist auch noch nicht abgehoben!? ). Selbst Dorian und Steffen, die sonst immer so optimistisch sind, waren nicht so begeistert und wir waren uns alle einig, dass Kata Tjuta um Welten besser sind und wir echt nicht verstehen können warum so viel Heck Meck um den Ayers Rock gemacht wird, denn im Endeffekt ist es wirklich einfach nur ein großer Felsen. Im Dunkeln fuhren wir dann wieder ein paar Kilometer zurück zum nächsten Rastplatz, wo wir zum ersten Mal einen sandigen Boden hatten echter Luxus für unsere Rücken. Problem war nur dass wir steil bergab lagen, sodass Jessi mitten in der Nacht irgendwo ganz am Ende des Zeltes lag.