Liebe Leser, liebe Leserinnen,
ich habe dann wohl doch etwas länger gebraucht um mich mal wieder zu melden. Es wäre eher klug von mir, noch ein paar Einträge jetzt zu verfassen. Denn wenn ich erst einmal herumreise mit Matthias und meinem Besuch (auch Mattis Besuch) dann werde ich (noch) weniger Zeit haben Sachen zu posten. Ich habe vor kurzem ein Paket von Mama und Papa bekommen. Darin befanden sich viele schöne Dinge, aber eine der besten Sachen waren wohl die 3 Tüten MAOAM :). Das gibt es hier nämlich gar nicht. Ist nämlich eine deutsche Erfindung. Ich habe auch einige der Kaubonbons aus der ersten Tüte an die Kinder verteilt, und auf einmal schien Deutschland gar nicht mehr so blöd zu sein :D. Ich habe euch eigentlich noch recht viel zu berichten. Der letzte Stand war ja, dass ich in Whitianga war und mit Janik Pizza machen wollte. Das haben wir an dem Tag auch gemacht. Am nächsten tag sind wir mit einem Kayak raus aufs Meer gefahren. Es war ein Twinkayak, also eins für 2 Personen. Whitianga und Umgebung ist für das Kayakfischen ideal, weil es einige Buchten gibt. Wir sind eben ein ganzes Stück rausgepaddelt, haben unseren Anker geworfen und dann gings los. Wir haben insgesamt 4 Fische gefangen? Obwohl eigentlich waren es 5. Janiks erster ist mir abhandengekommen. Ich hab ihn aus Versehen wieder ins Wasser fallen lassen. Um genau zu bleiben: Wir haben natürlich mehr als 5 Fische gefangen, aber man muss die Fische ja erst messen, ob sie groß genug sind, dass man sie mitnehmen kann. Wenn sie nicht groß genug sind muss man sie wieder ins Wasser werfen ;). Deswegen brauch man in Neuseeland auch keine Angellizenz. Dafür kann man aber eben kontrolliert werden, ob die Fische alle groß genug sind. Finde ich gut. Und eben bei dem Prozess des Messens ist mir Janiks erster Fisch ins Wasser gefallen. Was es noch zu berichten gibt, ist auf jeden Fall, dass ich den größten Fisch gefangen habe ;). Wir haben circa 3 Stunden geangelt. Dann waren unsere Köder alle verbraucht und wir sind wieder zum Strand. Die Fische hat Dave in Whitianga zu einem Mann gebracht, der sie alle als Filets zubereitet hat und mit einer großen Menge an Pommes ihm wieder mitgegeben hat. Es war ein toller Tag. Und ein toller Fisch. Beim schlendern durch Whitianga musste ich so manches Mal an unsere kleinen Städte und Dörfer an der Ost- und Nordsee denken. Sie sehen sehr ähnlich aus. Ich kam mir vor als würde ich durch Zingst schreiten. Am Sonntagmorgen ging es dann wieder nach Ohinewai. Dort habe ich bis Mittwoch arbeiten müssen und am Donnerstag sind wir schon nach Taranaki gefahren (Vorsichtig! Es wird Taraniki gesprochen). Dort wohnt auf einer Farm Daryls Papa Grahan. Wir haben dort ein schönes Ostern gefeiert. Wir haben ganz traditionell in einem Maorihaus(sie nannten es Medei, aber ich bin mir nicht sicher ob es auch so geschrieben wird) geschlafen. Das Ganze sah so aus, dass wir alle in einem Schlafsaal auf Matratzen geschlafen haben und das Haus auch einen Speisesaal hatte. Es erinnerte mich von der Bauart her an unsere wohl bekannten Sportlerheime. War supper!(Absicht) Trotzdem schmerzte mir die Brust, weil ich hier zu so vielen verschiedenen Familienfeiern gehe. Ich kenne Leute, die waren höchstwahrscheinlich noch nicht einmal zu so vielen Familienfeiern ihrer eigenen Familie wie ich es hier bei anderen Familien bin ;). Für die Kinder fand eine traditionelle Eiersuche statt. Es war ein Wochenende das durch viele Kartenspiele geprägt war. An einem Tag haben wir auch Rugby gespielt. Und ich durfte Daryl und Grahan an einem Tag auf der Farm helfen und bin bei der Gelegenheit kurz Traktor gefahren. :) Das einzige was mein Osterwochenende trübte, war eine blöde Deutsche die von Daryls Schwester mitgebracht wurde. Sie ging mir einfach nur auf den Keks und ich bin froh, dass ich sie nie mehr wieder sehen muss. Sie war mir eine Last -.-! Das war vor knapp 2 Wochen. Vorgestern hatten wir einen Kindergarten Ausflug. Es war schön. Wir sind zur Butterfly Greek gefahren. Es kam mir vor wie eine Mischung aus Zoo und Biosphäre. Ich weiß nicht wer von euch schon einmal in einer Biosphäre war. Ich war da mal mit meiner Familie in Potsdam(gern Wiederholungsbedarf!). Auf jeden Fall habe ich da viele schöne Schmetterlinge und auch viele andere Tiere gesehen. Unter anderem auch ein, zwei Krokodile und Affen. Der Trip hat mich im Großen und Ganzen an den Ausflug in den Wald erinnert, den ich mit dem deutsch-französischen Kindergarten aus Essen gemacht habe, als ich dort mein Praktikum absolviert habe. Danke Karen und Axel, es war eine schöne Zeit :-). Ich weiß noch wie heute, dass einer der kleinen Knöpfe (ich weiß leider seinen Name nicht mehr, ich weiß nur noch das seine Nase ständig lief) den ganzen Trip über damit beschäftigt war all die Insekten die wir gesehen haben in seine Taschen zu stecken( egal ob Nacktschnecke, Marienkäfer, Raupe oder Spinne), weil er sie mit nach Hause nehmen und auf sie aufpassen wollte. Das schöne ist, dass ich von diesem Thema/ diesem Punkt aus, meine Erzählung noch in eine andere Richtung spinnen kann. Denn ich erinnere mich an einen kleinen Jungen, mit einem murmelrunden Kopf und einer Harry Potter-Brille der Tiere auch immer sehr gemocht hat. Schon damals als er noch ein kleiner, kleiner Kerl war. Und es lässt sich etwas schwer erklären, aber ich versuche es. Es gab ein Wetter, das meist im Frühling oder Herbst auftauchte. Die Regenwolken ballten sich zu hohen Türmen über den Häusern unserer Straße zusammen und man konnte die Spannung in der Luft spüren. Aber es regnete noch nicht. Und es entstand ein seltsamer Geruch. Ich kann ihn mir bis heute nicht erklären. Und immer wenn ich diesen Geruch in der Nase hatte, dann wusste ich dass viele kleine Frösche oder Erdkröten über die Straßen springen würden wenn es erst einmal anfinge zu regnen. Und so war es dann auch. Sobald es begann zu nieseln, konnte der Kleine viele der kleinen Steine die auf der Straße lagen plötzlich springen sehen. Es war oft so. Mein Bruder und ich haben nicht nur einmal einen Schuhkarton mit den Fröschen gefüllt (Natürlich mit Luftlöchern) um sie danach wieder frei zu lassen. Es war eine schöne Zeit. In meinen letzten Schuljahren hatte ich ab und zu wieder diesen Geruch in der Nase (ich kann ihn nicht beschreiben, aber ich kann dir/euch immer sagen wenn ich ihn wahrnehme) und ich schaute mich um ob ich Steine springen sehen würde, aber die Frösche und Kröten sind seltener geworden. Ich habe kaum noch welche gesehen. Ich weiß nicht ob das am Klimawandel liegt oder daran das die Frösche umgezogen sind. An uns lag es nicht, denn wir haben sie immer wieder frei gelassen. Aber Mama und Papa erzählen mir bis heute, von einem Tag da ich ein/zwei Frösche mit in mein Zimmer geschmuggelt habe. Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass wir damals noch kein Haustier hatten :D. Ich erinnere mich gern an meine Kindheit. Und ihr seht ;) ich habe den Kleinen, aus dem Wald in Essen gut verstanden. Denn ich war auch mal ein kleiner Junge und das war wunderschön.
Ich habe ein Thema auf den Lippen, von dem ich mir nicht sicher war, ob ich es schon einmal angesprochen habe. Mir ging es um die Zeitmaschinen aus Müll. Ihr habt sicher noch nicht davon gehört. Die Idee ist mir, wie so vieles, wegen einem Frittenbudelied gekommen. Ich bin so ein Mensch, der gern Sachen aufhebt. Eintrittskarten, Tickets, Bilder, Fotos, etc.. Ich nutze all diese Sachen seit Ewigkeiten, aber mir ist es erst hier bewusst geworden. Ich brauch nicht unbedingt Fotos um mich an etwas zu erinnern. Mir reicht auch eine Eintrittskarte. Ich mag eben Objekte^^. Ich schaue die mir dann einfach an und beginne im nächsten Moment schon zu schmunzeln und mich an etwas zu erinnern. Bestes Beispiel, ich habe nach Neuseeland kein Kuscheltier mitgenommen. Ich dachte erst daran eins mitzunehmen um etwas von zu Hause zu haben und ab und zu an zu Hause zu denken :D. Das habe ich dann aber doch unterlassen. Als mir Mama und Papa aber das Weihnachtspaket schicken wollten, habe ich darum gebeten eins einzupacken. Und zwar meinen kleinen Elch :). Ich hänge vielleicht ein Bild an. Er ist klein, handlich und erinnert mich an meine Anfangszeit auf dem Gymnasium. Ich glaube es war das Halbjahreszeugnis der 6.Klasse. Das Zeugnis war jetzt nicht so überdurchschnittlich wie auf der Mittelschule im Jahr davor, deswegen war ich etwas betrübt. Und es war ein Freitag an dem ich mit dem Zeugnis nach Hause kam. Ich weiß das, weil in der Zeit damals, hatte Mama an Freitagen frei. Und sie war schon da (Kein Wunder wenn sie frei hatte). Naja und ich hab ihr eben das Zeugnis gegeben und Mama hat mich in den Arm genommen und hat gesagt dass sie mir schöne Winterferien wünscht. Und dann hat sie mir den Elch gegeben. :) In diesem Fall ist die Zeitmaschine kein Müll, dass sehen wir alle. Aber ihr versteht sicher alle was ich sagen möchte ;). Ich fasse Gegenstände an oder betrachte sie und ich denke an Augenblicke in meinem Leben. Manche Leute haben wahrscheinlich ein lexikonartiges Gedächtnis ( Lilly Fischer, Lilly Fischer, Lilly Fischer, oh Tschuldigung, ich war kurz abgelenkt), aber ich habe eher ein fotoalbumartiges (klingt komisch, ist aber so). Ich benutze also all diese Gegenstände um mich in die Situationen von damals zurück zu versetzen und die selben Gefühle zu empfinden ;). Die Geschichte mit dem Regen und den Fröschen ist auch nichts anderes.