Goodnote Community Farm

22.June 2012 - Edmonton


Nun sind wir schon zwei Wochen hier in der Nähe von Edmonton.Unsere Busfahrt dauerte von Golden 8 Stunden mit einer Stunde Aufenthalt in Calgary. 15:30 kamen wir in Edmonton an und wurden herzlichst von Maryann empfangen. Zusammen mit ihrem Sohn sind wir 40 min zur "Good Note Community Farm" gefahren.Maryann hatte die Idee ihren Garten und Tiere mit anderen Leuten zu teilen, um ihnen zu zeigen und lernen wie man sein eigenes Essen anbauen kann. Kevin, ihr Mann, geht die Woche über noch in die Stadt arbeiten und hilft in seiner Freizeit tatkräftig auf der Farm mit. Wir fühlen uns sehr wohl, denn so einer harmonischen Familie sind wir hier in Kanada noch nicht begegnet. Insgesamt haben sie 4 Kinder, wir sehen meistens aber nur 2 davon. Resi darf sich ab und zu auch die Gitarre oder Violine zur Hand nehmen und ein bischen spielen, denn die Leute hier sind sehr Musik begeistert.
Gleich am ersten Tag wurde uns alles gezeigt. Wir schlafen im Fernsehzimmer, welches mit einem Vorhang abgetrennt ist. Eine andere 17 jährige, welche auch aus Deutschland kommt, schläft einen Vorhang weiter.
Gleich nach dem Aufstehen, so um 8, geht es ans Ziegen melken. Nachdem wir dies eine Woche lang geübt hatten und relativ gut darin waren, bekamen die 2 Kühe ihre Kälber...also ging es nun auch ans Kühe melken. Dies war für uns eine Umstellung, da die Kuh 4 Zitzen hat und die Ziege nur 2. Also hingen wir zu zweit an der Kuh und haben gemolken. Die erste Juli-Woche fuhr Maryann mit ihrem jüngsten Sohn Rigel (9) zum Fiddle-Camp. Nun mussten wir die Kühe ganz allein einfangen und zum stehen am rechten Fleck bewegen. War nicht ganz einfach und ist es bis heute nicht.
Den restlichen Tagesablauf verbringen wir mit Unkraut jäten, Gras abmähen, mit einem elektrischen Handmäher (bei dem Resi sich ins Bein gesenst hat), Hühner füttern und Bäume pflanzen. In unseren ersten 3 Tagen haben wir 130 kleine Bäume gepflanzt. Außerdem haben wir Traktor fahren gelernt, aber eher fährt Resi und Isa setzt sich auf den Hänger.
Maryanns Eltern haben wir auch schon kennengelernt. Am ersten Sonntag waren wir alle zum Abendbrot "Supper" eingeladen. Ihr Papa kommt auch aus Deutschland (Aschersleben) und hat sich schon auf uns gefreut. Endlich konnte er mal mit jemanden deutsch quatschen. Seitdem durften wir auch immer zu ihnen und die restliche EM anschauen :) Auch wenn es nicht so gut für uns lief...
An unseren freien Tagen gehen wir manchmal mit den Eltern in die Stadt, schauen beim Frizbee oder bei Marten´s Gig´s zu. Die zwei ältern Söhne, Forest (21) uns Garnet (19), spielen sehr gut Frizbee und sind eigentlich die ganze Zeit am üben. Der andere Sohn, Marten (17), spielt auch manchmal mit, aber eher sieht bzw hört man ihn singen.
Da es hier zur Zeit ziemlich heißes Wetter ist, gehen wir auch manchmal baden, soweit das hier geht. Einmal waren wir im Hallenbad, welches mitten in der zweit größten Shopping Mall ist und ein anderes Mal wurden wir in der Stadt abgesetzt. Dort befand sich ein Springbrunn und ein Becken, indem man im Sitzen baden konnte. War schon irre ;) Im Hallenbad gab es jede Menge Rutschen, wir haben uns aber nur drei getraut, vielleicht hätten wir später noch einige ausprobiert, waren aber nur 2 Stunden dort, nachdem der kleine Rigel seinem Dad die Nase blutig gebocht hat im Wellenbecken mit dem Luftring.
Die Wochen vergehen dahin und nun sind wir schon einen ganzen Monat auf der Farm. Die letzten Wochen waren nicht sehr abwechslungsreich, da wir in der Woche arbeiteten und meist am Wochenende eins zwei Ausflüge gemacht haben. Die Arbeit bestand größtenteils (leider) aus Unkraut jäten.. Wir besuchten sogar von Maryanns Schwester den Garten und durften dort Hand anlegen.
Aber auch einige kreative Sachen haben wir in den letzten Wochen gemacht. Wir haben nicht nur dem Hühnerstahl einen neuen Anstrich verpasst sondern, auch einen Global Paket gestaltet, welches ein Selbstbewesserungsystem ist für zum Beispiel Tomatenpflanzen. Auch haben wir einen Baum an der Wand des Kuhlstahls gemalt.
Am Wochenende gingen wir einen Abend , meist Freitag zu Omi und Opi und haben dort Supper. Diese Abende sind sehr schön, da man tolle Gespräche mit Opi führen kann und er oft versucht Witze zureisen, aber niemand darüber Lachen kann^^ Auch spielen wir dort sehr oft unter anderem auch Mühle =)
In den letztenb Wochen kam Maryanns kleiner Bruder zu Besuch. Er kommt aus Texas und hat zwei Kinder, ein Mädchen und ein Jungen. Der Bruder erinnert uns ein bisschen an Budda.
An einem Samstag waren wir in der Stadt um Streetperformer anzuschaun. Einige machten Feuertricks, die anderen versuchten sich mit Akrobatik oder Zaubertricks. Es war schön anzusehen, außer ein Künstler mit Namen Spandy Andy. Wir wussten nicht so recht was er für ein Talent hat, außer Leute komisch anzutanzen und sich zum Ende hin auszuziehen. Am späten Abend kamen alle Künstler nochmal auf die Bühne und führten Kunststücke zu einem Song vor. Und ganz zum Schluss tanzte eine Breakdance Gruppe, welche wir mit am besten fanden.
An einem anderen Tag besuchteten wir das Ukrainian Village. Dies war eine zum Museum umgebaute ukrainische Siedlung. Hauptsächlich waren wir dort wegen all der Lehmhäuser und die Lehmöfen, denn Maryann möchte auch hier einen sogenannten Clay-Oven bauen. Als wir die anderen Gebäude dort anschauten, erfuhren wir, dass das dortstehende "Hilliard - Hotel" umgesetzt wurde. Auch als wir die Kirche anschauten waren wir erstaunt wie klein und niedlich alles war. Leider hatten wir nur eine Stunde Zeit das Dorf zu betrachten, da wir ziemlich spät dran waren. Danach sind wir in den Elk Island Park gefahren. Gleich auf dem Weg sahen wir Bisons am Straßenrand stehen. Wir machten es den anderen Leuten nach und stellten das Auto an den Wegesrand. Dann haben wir uns in den Bäumen versteckt und die Horde Bisons beobachtet. Zum Supper fuhren wir an den Strand und verbrachten noch ein Stündchen am Wasser. Resi und Isa sahen ihre ersten Blutegel. Auf der Heimfahrt stand die Horde dann auf der Straße und hielt uns vom Heimweg ab :)

Nun ist auch schon der letzte Monat bei Maryanns Farm vorbei. In der letzten Zeit hat uns immer mehr die Routine auf der Farm eingeholt und wir haben nicht viel um Edmonton herum gesehen. Wir haben nur einmal die Chance gehabt Downtown Edmonton zusehen, aber leider haben wir die Bushalte verpasst und kamen an der Edmonton Hall raus. ^^
Auf der Farm haben wir eine Futterkrippe für die männl. Ziegenbaby´s gebaut, da sie langsam immer mehr auf andere Dinge aus sind und deswegen bald getrennt werden müssen (typisch Mann ;) ).
In den letzten beiden Wochen kamen noch zwei andere Wwoofer zur Maryanns Farm. Mike und Jessy lebten seit einigen Jahren in Quebec und wollen jetzt nach British Columbia ziehen. Nun hatten wir endlich Leute die mit uns Abends schön Karten spielen =)
In den Wochen hatten wir größtenteils mit Maryanns Hauswand zu tun, da sie ein Strohhaus hat und man die Wand fast jedes Jahr erneuern muss. Für uns wäre das jedes Jahr immer wieder zuviel Aufwand und Kosten. Aber wir hatten sehr sehr viel Spaß mit den anderen beiden Wwoofern bei der Arbeit.
Am vorletzten Wochenende arbeiteten wir auf dem Folkfest in Edmonton. Wir hatten das Glück und arbeiteten alle 4 Wwoofer zuzsammen in einen Team. Wir waren im Grünen Team, d.h. wir hatten den Leuten zusagen was Compost ist und was nicht. Für uns war es sehr schockierend anzusehen das viele nicht wissen, wie man Müll trennt. Wir standen 6h in der heißen Sonne und mussten darauf acht geben, dass die Menschen keine Plastik Flaschen in den Compost hauen. Es gab auf den Festival keine Pappteller sondern nur Teller aus Plastik. . Daher gab es einige Orte an denen man sein Teller säubern kann und als Belohnung bekommt man den Pfand zurück. Unsere Aufgabe als Green Team war darauf zuachten, dass die Plastikteller ordentlich gesäubert werden.
Nach unserer Schicht hatten wir genügend Zeit das Festivalgelände genauer anzuschauen. Da öffentliches Trinken von Alkohol verboten ist gab es nur ein Bierzelt auf dem ganzen Festival. Von 15.000 Menschen dürfen dort nur 2000 Menschen rein, damit es nicht überfüllt ist. Ja ein Deutscher hat es in Kanada manchmal nicht so einfach ^^ Die Musik war sehr schön und es gab Musik-Workshops in denen die Sänger zusammen auf der Bühne standen und abwechseln gesungen haben. Auf der Hauptbühne hatte man dann noch einmal die Möglichkeit den Sänger allein zusehen. Was wir sehr schade fanden war, dass die Leute kaum getanzt haben. Alle haben ihre Stühle mitgebracht und sich vor der Bühne hingesetzt. Man durfte nicht aufstehen um zutanzen, dafür gab es extra abgezäunte Tanzflächen. Dies anzuschaun auf einem Festival war für uns ein bisschen komisch, da wir sowas nicht gewöhnt sind ^^
In der letzten Woche bastelten wir für Maryann noch ein Wwooferbuch, da es nur aus einm einem alten Übungsbuch bestand und viele Zettel lose lagen.
Wir verließen die Farm schon zwei Wochen eher, das wir ein sehr günstigen Zug nach Winnipeg gefunden hatten.
Am 18.08 nach einem leckeren Essen mit Maryann,Kevin, Rigel und Omi/Opi setzten wir um Mitternacht unsere Reise fort...