Hello again=)
Nach 5 1/2 Monaten in Kanada, befinden wir uns gerade in Winnipeg, dem Mittelpunkt zwischen West- und Ostkanada. Die 23 Stunden Zugfahrt haben uns ganz schön geschafft und wir waren froh, endlich angekommen zu sein und von Lori abgeholt zu werden. Lori ist zusammen mit ihrem Mann René Farmbesitzer der "Blue Lagoon". Sie bauen hauptsächlich Gemüse an, besitzen aber auch ein paar Hühner, Katzen und einen Hund namens "Bear". Den ersten Tag durften wir ausschlafen. Die Farm befindet sich gegenüber von der Straße und ist so vom Wohnhaus getrennt. Das Haus sieht sehr schön und groß aus. Wir haben unser eigenes Zimmer in der unteren Etage. Küche und Wohnbereich sind offen und sie haben sogar einen Whirlpool. Seitdem sie die Farm haben, sagten sie, vernachlässigen sie ihr Haus und Garten, da sie nur zum Essen und Schlafen nach Hause kommen. Nach einem 5 Minuten Lauf über die Straße waren wir auf der Farm und trafen Sohn Stefan an und einen weiteren Arbeiter Namens Thyson. Zudem sind noch zwei Japanerinnen mit da, die beim arbeiten mithelfen. Die erste Woche war sehr anstrengend, da es unglaublich heiß war und wir 8-10 Stunden am Tag in der prallen Hitze gearbeitet haben. Unsere Hauptaufgaben waren Bohnen zu ernten, Unkraut zu jäten und Tomaten hochzubinden. Wir waren froh wenn wir unser Badezeug schnappen konnten und zu dem Teich in der Nähe der Farm fuhren konnten. Diese Erholung bzw. Erfrischung dauerte leider nicht so lange an, da wir dann nach einer h meist wieder an die Arbeit oder zum Abendessen mussten. Auf der Farm hatten wir leider nicht sehr viel Freizeit, da wir sehr lange Arbeitszeiten hatten. Am Samstag, nachdem wir Vormittags gearbeitet hatten, kamen wir endlich mal raus und besuchteten den Citypark in Winnipeg. Dieser Tag war sehr Erholsam für uns, da das Wetter auf unserer Seite war und wir in dem englischem Garten schön Energie auftanken konnten. Am Sonntag fuhren wir nach Morden zu einem Apple - Corn Festival. Wir konnten uns nicht wirklich etwas darunter vorstellen, nur, dass man bestimmt sehr viel Mais und Äpfelprodukte zu sehen bekommt. Dort angekommen waren wir sehr schockiert was wir dort antrafen. Außer einem Maiskolben und einem Apfelsaft gratis, war es das mit dem Apple-Corn Festival. Der Rest bestand leider aus Rummel, Fressbuden und Trödelmarkt.
Kaum ein bisschen Zeit zum relaxen gehabt, war es dann auch schon wieder Montag und die Arbeit hatte gerufen. Diesmal hatten wir uns fest vorgenommen nur solang zu arbeiten, wie es ein Wwoofer sollte und das heißt 5-6 Stunden. Nach 6 1/2 h gingen wir zu Lori und sagten das wir fertig sind und gerne aufhören möchten mit arbeiten. Ihr hat das so gar nicht gefallen,aber ihr blieb nicht anderes übrig als uns gehen zulassen, denn so sind nun einmal die Regeln. Am späten Nachmittag kam sie dann und wollte mit uns ein Gespräch fuhren. Sie meinte das es so nicht geht und sie sich gestresst fühlt durch uns. Auch denkt sie, weil sie eins Lehrerin war, zu sehen, dass wir das Farmers Leben und ihr Essen nicht mögen. Sie bat uns daher das wir die Farm nach einer Woche Aufenhalt verlassen sollen. Nach diesem Gespräch waren wir sehr aufgewühlt und wütend, da sie uns überhaupt nicht kennt bzw. einschätzen kann. Da wir unsere Bustickets schon eher gebucht hatten für den 15.09 mussten wir nach anderen Farmen suchen und konnten nicht weiter reisen. Wir hatten Glück bei zwei Stellen. Die eine Farm konnte uns für 5 Tage über aufnehmen, die andere für die restliche Zeit die verblieb. So waren wir für eine Woche in St. Norbert auf der Aurora Eco-Farm und durften dort auf einem Festival arbeiten. Louise und ihre Tochter Zona betrieben die Farm, die aus Alpacas, Pferden, Katzen, Hunden, Ziegen und einem Bullen bestand. Kaylin half den Sommer über mit auf der Farm. Eigentlich brauchte sie uns als Wwoofer nicht, aber da sie das Wochenende über ein Festival beherbergte, konnten wir in der Küche mithelfen. Am Donnerstag war noch alles ruhig und wir konnten beim Ziegen melken mithelfen und haben Stroh im Bullenbereich verstreut. Freitag kamen dann alle vom Festival, namens "Goddess Festival",bei dem sie Hexe Baba Yaga gefeiert haben. Zuerst kamen nur die die das Fest betrieben hatten und bauten Zelte, Lagerfeuerstelle und paar einzelne Stände auf. Am Abend kamen dann die Besucher, also drei Autos. Waren vielleicht um die 60 Leute da, davon 10 Gäste. Gleich als wir die ersten gesehen haben, haben wir gedacht, dass sie ein bischen verrückt sind. Aber nicht nur die Leute vom Festival, sondern auch der Koch war nicht ganz klar. Der jenige der das Essen zubereiten sollte, fragte uns nach einem Pizzateig-Rezept und nach anderen Vebesserungsvorschlägen. Lässt die Tomatensauce anbrennen und würzt nicht. Also der eigentliche Koch des Wochenendes war eigentlich Resi. Wir haben auch den ganzen Tag mitgeholfen, weil der Koch sonst allein gewesen wäre. Sonntags sollten wir dann mal paar Stunden Zeit nehmen und uns ein bischen umschauen was es alles gibt auf dem Festival. Im Stall hatten sie Workshops gemacht, bei dem alle durchgedreht sind, selbst die Pferde. In einem anderen Zelt haben wir jeder ein Henna Tattoo kostenlos bekommen, weil wir so gute Arbeit geleistet haben in der Küche. Montags durften wir sogar mal auf den Pferden reiten, was unser erstes Mal selbstständig war. Dann ging es Dienstag auch schon weiter nach Winnipeg, wo uns bereits Bill im Hostel erwartet hat. Es war ein niedliches kleines Gasthaus mit 3 Mehrbettzimmern und 5 Privatzimmern, Küche, Wohnzimmer und 3 Bädern. Wir sollten uns um die Betten, den Müll und die Bäder kümmern. Hatten eigentlich jeden Tag dasselbe zu tun, aber waren nach dem Mittag immer fertig mit allem und mussten nur noch auf Gäste warten die einchecken wollten. Gleich am zweiten Tag mussten wir eine neue Strucktur in seinem Zettelkram schaffen, weil wir überhaupt keinen Durchblick hatten. In unseren freien Stunden haben wir uns ein bisschen Winnipeg angeschaut. Man kann eigentlich alles laufen, weil es relativ klein ist. Manitoba hat ungefähr eine Million Einwohner, die meisten davon siedeln um Winnipeg. In der Stadt selbst leben 600.000 Menschen. Man trifft auf viele Einheimische, aber auch Deutsche sind oft vertreten. In unserer ersten Woche waren 90 % Deutsche im Hostel. Mit einer Deutschen sind wir zur "historischen Seite" Winnipegs gelaufen zu "The Forks". War im Prinzip ein Park für Jugendliche und paar Läden ringsum. An einem anderen Tag haben wir alle Plattenläden durchgeklappert und Resi wurde um einige Platten reicher. Zwei Tage hat uns Bill im Hostel allein gelassen, hat uns dafür aber auch bezahlt. So haben wir noch ein bisschen Geld für unsere Reise. Bill war ein bisschen verrückt und manchmal ein bisschen ekelhaft, wenn er zum Beispiel nach Bier gerochen hat und mit vollgekleckertem Hemd runter zu den Gästen kam, aber konnte auch ganz nett sein. Am besten fanden wir die Arbeit mit den Gästen, denn es war interessant die verschiedenen Dialekte zu hören oder von ihren Ländern etwas zu erfahren. An unserem letzten Abend sind wir nochmal ausgegangen, zusammen mit einem Engländer und eigentlich noch 2 anderen, die aber letzten Endes nicht lang geblieben sind. Garry, der Engländer hat uns ein paar Bier ausgegeben und ist mit uns um die Häuser gezogen. Zuerst waren wir in einer Bar mit Live-Musik und danach noch in einer Karaoke Bar, in der schon alle ziemlich hinüber waren. Garry beschrieb es so : Ein Engländer ist mit zwei deutschen Mädels in einer kanadischen Bar in der eine chinesische Band versucht Metal zuspielen.
Am nächsten Morgen ging es dann verkatert auf die nächste Busreise....