Nach dem Abstecher in den Nationalpark haben wir noch eine Nacht im Fischerhafen von Port Albert campiert und haben unseren Camper am 20.1. von der Küste weg ins Hinterland und die Berge gefahren. Schließlich sehen die Strände ja letztendlich doch alle irgendwie gleich aus.
Bevor es aber auf die Great Alpine Road in Australiens höchste Gebirge ging, haben wir noch einen kleinen Abstecher durch einen Urwald gemacht. Auf der Karte sah der Umweg um den Urwald zu sehen gar nicht so groß aus. Da die Straße aber hin und her und hoch und runter ging, sind es dann doch deutlich mehr Kilometer geworden als gedacht. Die Strecke hat sich zwar definitiv gelohnt, da die Natur schon sehr beeindruckend war, allerdings haben wir aufgrund der fehleingeschätzten Entfernung ein bisschen wenig Sprit im Tank gehabt und sind die letzten 60 Kilometer auf einer einspurigen Straße durch den Dschungel mitten im Nirgendwo auf Reserve gefahren. Ich glaube so spritsparend wie an diesem Tag bin ich in meinem ganzen Leben noch nie gefahren. Ohne Handyempfang weit abseits der Zivilisation liegenzubleiben war schließlich nicht direkt die Vorstellung die ich von unserem Road Trip hatte. Wir haben es letztendlich aber doch noch zur nächsten Tankstelle geschafft und unseren 60 Liter Tank mit 58 Litern gefüllt. Da wären sogar noch knapp 20 Kilometer mehr drin gewesen. Also ganz umsonst gesorgt.
In den Bergen angekommen, haben wir zwei Tage eigentlich nur mit fahren und Aussicht genießen verbracht. Das Touribeschäftigungsprogramm ist zumindest jetzt im Hochsommer nämlich nicht so gut ausgebaut dort. Außer grünen Skipisten gab es in den Touristenörtchen nicht viel zu sehen. Im Winter scheint es da aber relativ viel Schnee zu geben, zumindest wenn man nach der Größe der Schneepflug-Orientierungspoller urteilt (s.h. Foto) Der Vorteil von einem Campingausflug in ein ?Nicht-Urlaubsgebiet? besteht aber zumindest darin, dass es kostenlose und ruhige Campingplätze gibt auf denen wir Bekanntschaft mit ein paar einheimischen Reisenden machen konnten. Einen Abend haben wir in aller Ruhe mit einer Australischen Familie am Lagerfeuer gesessen, Marshmallows geröstet und uns ein bisschen was über das Land erzählen lassen, was wie ich fand, eine ganz angenehme Abwechslung zum stressigen Saisontourismus war. Auf Annehmlichkeiten wie fließendes Wasser aus der Leitung und entsprechend auch Duschen mussten wir zwar verzichten, dafür gab es aber fließendes Quellwasser aus dem Wasserfall, der dann für ein kleines Bad herhalten musste. Außerdem ist duschen im Wasserfall deutlich cooler als die konventionelle Methode. ;)
Übrigens haben wir in den Bergen noch eine weitere Benzinerfahrung gemacht. Nachdem wir erst zwei Tage zuvor fast liegen geblieben sind, haben wir uns vorgenommen die nächste Tankstelle aufzusuchen sobald der Tank halb leer ist. Leider kam nachdem der Tank halb leer war für 150 Kilometer keine Tankstelle mehr. Naja, immerhin war der Tank noch Viertel voll als wir Samstagnachmittag in einen größeren Ort gekommen sind, in dem es eine Tankstelle gab. Dummerweise hatte diese mittags schon für das Wochenende geschlossen und ein paar Passanten meinten, dass es die einzige Tankstelle im Umkreis von etwa 150 Kilometern sei. Da ist unsere Stimmung dann auch spontan etwas gesunken. Glücklicherweise haben wir aber, nachdem ich mich ein bisschen durch den Ort gefragt habe, noch einen Campingplatz gefunden, der auch Benzin verkauft und noch offen hatte als wir dort angekommen sind. Der Liter Sprit war zwar 15 Cent teurer als in der Stadt, was aber immer noch eine bessere Option war, als ein unfreiwilliges Wochenendlager in einem Australischen Countrykaff aufzuschlagen. Wir haben dort dann 20 Liter teures Benzin gekauft und konnten die Reise fortsetzen bis zur nächsten 24/7 Tankstelle.
Von den Bergen ging unsere Route dann weiter über Canberra nach Sydney, wo ich jetzt gerade bin und mal wieder den Luxus von Internet und Telefon genießen kann ;)
Leider ist es hier die letzten zwei Tage nur am regnen und die Vorhersage für die nächste Woche sieht auch nicht besser aus. Mal sehen was nun also aus der Küstentour in Richtung Brisbane wird.