O Day Simpson and Weekend

22.February 2009 - Sydney


Am Freitag war die Willkommenseröffnung der Business Fakultät. Das Besondere war, dass sich alle Lehrstuhlinhaber auf der Bühne eingefunden haben, um sich persönlich vorzustellen. Die Marketingdozenten waren alles Frauen, die Financedozenten alles Asiaten. Allerdings sollten sie sich nicht vorstellen, sondern zusätzlich als Gimmick ihre/n Lieblingsschauspieler/in nennen. So hatte zum Beispiel jemand Hugh Jackmann als favourite Actor, weil dieser seinen Abschluss an der UTS gemacht hat (true story), jemand anderes hatte keinen Lieblingsschauspielerin, ließ aber verlauten, ?I really hate Julie Roberts?.
Auch dieses Gimmick sollte wieder zu einem besonderen Zweck erfolgen. Nachdem uns weitere interessante Fakten über die Wirtschaftsfakultät vermittelt wurden, hat der lustige schwarze Host die Zuschauer mit der Ankündigung überrascht, dass es jetzt ein kleines Quiz geben würde, bei dem man auch etwas gewinnen könne. Im Endeffekt wurde nach den Lieblingsactors von zwei Dozenten gefragt, wofür es zwei iPod Schuffles zu gewinnen gab. Spätestens jetzt sollte einem klar geworden sein, dass die Uni in irgendeiner Form eine Kooperation mit Apple führen muss.

Doch auch das Highlight diesen Tages sollte noch folgen: Das O´Festival. Ein Festival á la Campus Invasion, welches direkt auf dem Innenhof der Uni inmitten der verschiedenen Gebäude abgehalten wurde: Abgesperrter Bereich mit Kontrolle auf Alkohol und Waffen, Eintrittspreisen, Bierzelten und vor allem Bühne und performenden Acts? glaube ich zumindest. Von den Acts habe ich bis auf einen schließlich nicht viel mitbekommen. Der Vodka-Red Bull hat nur humane 6 $ gekostet und außerdem gab es auch ein Zelt, in dem man umsonst Guitar Hero zocken konnte. Auf Anhieb auf Level Medium 91 eingesackt :)
Schließlich dann mit den ganzen Leuten doch mal vor die Bühne gewagt und ein bisschen gedanced. Der DJ, Timmy Trumpet, hat wirklich geil aufgelegt. Zu den Tracks hat er, wie der Name schon verraten mag, Chorusse mit Trompete begleitet oder auch Überleitungen zu anderen Tracks inszeniert.
Die After-Party sollte in der Basement-Bar der Uni erfolgen. Auch hier ging ordentlich die Luzi ab. Generell ist die Uni-Bar schon eine witzige Sache. Jetzt, in der ersten Vorlesungswoche, bin ich nach Vorlesungsende daran vorbeigelaufen und habe um 3 Uhr Nachmittags schon die ersten Studenten Biertrinken und Billardspielen sehen. Das ist Lifestyle!
Nach der Bar sind wir noch in 2 Kneipen weiter gezogen und haben den Abend dann ausklingen lassen. Zum Schluss waren Frederic und ich noch mal um 1 Uhr nachts im Hydepark mitten in der Innenstadt und haben Frisbee gespielt.

Samstag war ich mit Frederic in seiner neuen (alten) Karre unterwegs, um sein neues (altes) Cycling Rad, welches er über eBay ersteigert hat, ca. 50 km außerhalb von Sydney abzuholen. Frederix ist 28 Jahre alt, kommt aus Berlin und ist mindestens genauso fertig wie ich. Außerderm haben wir im Nachhinein festgestellt, dass wir im Endeffekt genau in den gleichen Maschinen auf dem Weg von Frankfurt über Seoul nach Sydney saßen, nur uns gegenseitig wohl nicht bemerkt haben.
Die meiste Zeit auf dem Weg aus Sydney und nach Sydney zurück haben wir miteinander Englisch in den abgefucktesten Akzenten gesprochen (dreckiger englischer Akzent, Asiatenenglisch ?5 Dollar!!!? und Italiener- und Franzosenversagerslang). An dem Tag war auch mal wieder beschissenes Wetter, was uns allerdings nicht davon abhielt, doch mal zum Strand zu fahren und auch dort im Regen Frisbee zu spielen.
Abends ging es zuerst ins Shark Hotel, um Steak für 2 $ zu essen. Das Angebot war daran gekoppelt, dass man dazu ein Bier bestellen müsste. Hey, Steak, Bier und zusätzlich noch Billardtische, die es in diesem Laden en Masse gab: I´m in heaven! Das Fleisch war auch richtig geil und vor allem das Geld mehr als wert. Hat Stammtischambitionen, der Laden.
Danach sind wir weiter in Cargo Bar im Darling Harbour weiter gezogen. Wir, das waren 7 Deutsche, sowie 4 weitere International Students, wovon 2 glaub ich Italiener waren? also eine gute, große Gruppe. Als wir beim Laden ankamen, war die Schlange allerdings schon sehr lang und die Bar, so konnte man von außen, war schon brechend voll. Trotzdem erstmal angestellt. Männlichen Gruppen ab 4 Personen, die hinter uns waren, wurde schon erzählt, dass es diesen Abend nur auf Gästeliste rein ginge. Uns hat der Türsteher in einem Verhältnis von 7 Jungs zu 4 Mädels mit einem zugedrückten Auge jedoch rein gelassen. Drinnen bin ich nach einiger Zeit auch wieder auf Berlin von vor ein paar Wochen getroffen, die mit einer Freundin unterwegs und mal wieder Oberkante Unterlippe voll war. Genau im falschen Moment musste sie torkeln, um die Aufmerksamkeit des Türstehers auf sich zu ziehen. Dieser kam zu uns und blöderweise bejahte ich, dass sie zu uns (in diesem Fall Sebastian und mir) gehören würde. Marlenes Freundin war zu diesem Zeitpunkt mit Marlenes Handtasche gerade auf Toilette. Der Türsteher bat uns, mit ihr ein paar Minuten vor die Tür zu gehen, dass sie wieder klar im Kopf kommen könnte. Gesagt, getan. Als wir allerdings wieder rein wollten, wollten die uns allerdings nicht mehr drinnen haben. Blöd in dem Fall, dass Marlenes Pass noch bei ihrer Freundin in der Handtasche war und sie diese brauchte. Nachdem sie den Türsteher und auch den Clubbesitzer deswegen vollgelabert hatte, durfte sie schließlich zu dem Zweck rein, ihre Freundin zu finden. Sebastian und ich haben zu diesem Zeitpunkt schon so Abturn geschoben, dass wir weiterziehen wollten. Im Endeffekt sind noch Ulrich und eine Freundin mitgekommen, als weiter in die World Bar gezogen sind.
Das sollte allerdings irgenwie nicht unser Abend sein. Kaum 10 Minuten in der Bar gewesen, wurde Sebastian ohne Grund vom Türsteher rausgeschmissen: Er saß auf dem Hocker und hat auf den Boden gestarrt, als der Türsteher zu ihm ankam und meinte ?You are leaving! Now!!? Opfer? somit war auch dieser Abend vorbei.

Sonntag wurde der Prosecco dann im Kühlschrank gelassen, da tatsächlich das Fußballtraining stattfinden sollte. Mit dem Zug war und zu Fuß war ich über eine Stunde unterwegs, um zu diesen verdammten Platz zu gelangen. Liegt wirklich am Arsch, ca. 14 km außerhalb der Innenstadt Sydneys. Dort angekommen, wurde auch klar, warum das Training die Woche davor ausgefallen war: Obwohl es nur am Tag vorher geregnet hatte und das Wetter am Sonntag sonnig und trocken war, war der Platz selber nass bis matschig und in alles anderem als einem guten Zustand.
Ansonsten war beim Training von talentfrei bis ?Oha? wirklich alles dabei. Dort habe ich auch Felix kennen gelernt, der eigentlich aus Stade kommt und schon seit einem Jahr an der UTS studiert. Er hat auch damals noch in Deutschland mit dem VFL Stade in der Verbandsliga gespielt und hat schon einiges drauf. Zum Glück hat er nicht nur einiges drauf, sondern auch ein Auto, und konnte mich somit zurück in die Innenstadt nehmen.
Das Training selber war aufgrund des schwülen Wetters anstrengend, hat jedoch aber auch eine Menge Spaß gemacht. Nächste Woche Sonntag soll wieder trainiert werden. Dann sollen die einzelnen Spieler auch nach Leistungsklassen eingeteilt werden, um letztendlich die Mannschaften der UTS zu formen.

Wie ihr seht, ist eine ereignisreiche Woche vorbeigegangen. Eine ereignisreiche Woche soll folgen. Mittlerweile habe ich schon die ersten Vorlesungstage hinter mir, werde mich jedoch erst im nächsten Bericht befassen. Außerdem versuche ich, das ganze in Zukunft etwas kürzer und zeitaktueller zu halten. Macht ja keinen Spaß, sich immer durch solche 2000-Wort-Monstrume arbeiten zu müssen.

Zum Schluss noch 2 Links for your amusement.

http://www.youtube.com/watch?v=Q5im0Ssyyus
http://www.youtube.com/watch?v=QFCSXr6qnv4&feature=related

Lacht gefälligst!