Zweiter Blogeintrag, Lasse Henrik

05.December 2012 - Esperance


[Henrik]

Nach einer eher stressiger Woche in Perth ging es nun endlich los mit unserem neuen Van. Unser erster Stop sollte der Yalgorup National Park sein, da wir nun nach der Woche Stadtleben anfangen wollten die Landschaft und Tierwelt Westaustraliens zu erkunden. Da dieser aber nichts atemberaubendes zu bieten hatte, fuhren wir noch am gleichen Tag weiter suedlich, Richtung eines kleinen Dorfes am Meer, names Yallingup.
Also brauchten wir nur noch einen Platz zum schlafen, um am naechsten Tag Yallingup zu erreichen. Dieser Platz sollte eine sog. "Rest Area" sein, welche ueberall in WA verteilt sind und den Reisenden somit eine kostenlose Naechtigungsmoeglichkeit bietet. Koordinaten in das Navi eingegeben, dachten wir also wir koennten unser Ziel nicht verfehlen. Falsch gedacht! Das Navi fuehrte uns irgendwo in die Pampa, nur weil wir bei der Eingabe der Koordinaten ein Komma anstatt eines Punktes eintippten. Aber im Endeffekt hat sich die Tour (es war uebrigens schon stockdunkel) doch gelohnt. Warum?? Weil wir "Gnomeville" entdeckten. Ploetzlich erstreckte sich vor uns im Wald eine Horde von Gartenzwergen, beleuchtet vom Fernlicht unseres Autos. (Bilder kommen noch!)
Nachdem wir dann auf der Richtigen Rest Area uebernachtet hatten fuhren wir am naechsten Tag erfolgreich nach Yallingup.
Ein wunderschoenes kleines Dorf am Meer, welches bekannt ist fuer etliche Surfevents und eine ruhige Atmosphaere. Hier verbrachten wir 2 Naechte auf einem Campingplatz, Lasse kaufte sein erstes Surfboard und wir verbrachten die Mittage am Strand bzw. im Wasser.
Weiter ging es schliesslich in eine bekannte Weinregion namens Margaret River. Diese kleine Stadt, etwas 10km vom Meer entfernt, war sowohl bekannt fuer guten Wein, als auch fuer perfekte Straende zum surfen. Insgesamt drei tage waren wir dort auf einem herrlichen Campingplatz welcher mitten im Leeuwin National Park, nahe der Kueste lag. ("Conto Beach"). Lasse stand seine erste gruene Welle, wir gingen Angeln (leider erfolglos...) und schauten uns Margaret River an, wenn auch bei einem regnerischen Wetter und teilweise sturmartigem Wind.

[Lasse]

Da die Reise immer weiter Richtung Osten/Albany verlaufen sollte, suchten wir uns Pemberton nahe des Warren National Park als naechstes Ziel aus. Bevor wir allerdings diese erste etwas groessere Strecke fahren konnten mussten noch 2 Dinge erledigt werden: Tanken und Boxen fuer das Auto zimmern! Keine 10km weit von Conto Beach fanden wir eine Petrol Station mit Cafe an der tankten und uns nach einer Schreinerei erkundigten. Die Lautsprecher und das Holz fuer die Boxen hatten wir schon besorgt, nur eine Saege hat uns noch gefehlt (Den Versuch mit dem Schweizer Taschenmesser haben wir nach 30min fuer 20cm saegen schnell wieder aufgegeben).
In dieser Tanke warteten eineige Aussies gerade auf ihre Fritten, und den wir zuerst ansprachen war zufaellig selbst Schreiner, oder sowas aehnliches. Er wirkte sympatisch und lud uns zu sich nach Hause ein, wo wir in seinem kleinen Schuppen mit seinem Werkzeug unsere Boxen herstellten. Phil zeigte uns ausserdem sein komplettes Anwesen und lud uns erst auf eine Tasse Kaffe, und spaeter sogar zum uebernachten in seinem extra Gaestehaeuschen ein. Wir lehnten dankend ab und fuhren um einige Eindruecke ueber den Alltag eines Aussies auf dem Land reicher, weiter.
Kookabooras (Lachender Hans), welche nicht nach WA gehoeren, erlegte Phil zB. mit einer Steinschleuder von der Veranda aus!
In Pemberton und Umgebung blieben wir 3 Naechte, kletterten auf 2 riesige Baueme (58m und 68m, wobei Henrik nur auf den hoeheren geklettert ist) und machten eine Wanderung entlang des Warren River im Warren Nat. Park. Die dortigen Jarrah- und Karribaum Waelder (bis zu 90m hohe Eukalyptusarten) liessen uns wir Zwerge fuehlen.
Weitere Highlights: Warme Duschen nach 3 Tagen Regen und ein platter Reifen mitten im National Park.
Weiter in Richtung Osten lockte uns der Stirling National Park, eine Bergkette (Plattentektonik sei Dank!), welche dort aus einer Eben ragt.
Wir 3 wanderten natuerlich auf den hoechsten Berg (in ganz WA), den "Bluff Knoll" (1095m klein!), einer der wenigen Orte in WA in dem es schneien kann (max. 3 Tage im Jahr).
Nach dieser Wanderung beschlossen wir doch nicht nach Albany yu fahren um dort Arbeit zu suchen, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass Farmen Arbeiter fuer laenger als 3 Wochen suchen, und die Zeit haben wir vor Weihnachten und Neujahr nicht. Esperance sollte das neue (immerhin 9600 Einwohner) Ziel vor der Nullarbor Plain (2500km geradeaus) werden. Als Uebernachtungsort und Zwischenetappe suchten wir uns den Fitzgerald NP mit seinen wunderschoenen Sandstraenden und fast unberuehrter Natur aus. 200km und noch 2 1/2 SAtunden bis Sonnenuntergang. Kurz vor dem Ziel jedoch war die einzige Zugangs"strasse" gesperrt. Wir waren schon gut 40km ueber eine Gravel Road (Schotterpiste) in die Pampa gefahren und die Sonne wuerde bald untergehen.
10km weiter suedlich fanden wir dass schiesslich ein Homestead, gefuehrt seit 9 Jahren von einem jungen deutschen Auswandererpaar. Wir waren die einzigen Gaeste (dachten wir), da der Fitzgerald wegen Brandgefahr und Dieback (Pilzbefall) geschlossen war. Am naechsten Morgen gegen 5:30uhr machten wir Bekanntschaft mit dem einzigen anderen Dauergast "Edna", einem halbwilden Emu.

[Henrik] Da ich jetzt schon 30min am tippen bin hab ich kein bock mehr. Wir sind gerade in Esperance und lassen unser Auto vor der Nullarbor Plain nochmal durchchecken, da es auf den 2500km nur EINE Werkstatt gibt!
Cheers Lasse, Paul, Henrik!

(Bilder kommen noch im Blog, und ein Paar sind auf Facebook)