Nina ist da!!
Die Umstände waren dann aber doch abenteuerlicher als ich es mir gewünscht hatte. Ich fuhr mit unserem Bus zum Flughafen, um sie dort abzuholen und zur Autovermietung zu fahren wo sie ihr eigenes Auto abholen wollte. Im Konvoi wollten wir dann die halbstündige Strecke nach Goodyear hinter uns bringen und den Abend entspannt ausklingen lassen.
Der Bus wollte etwas anderes - Mitten auf dem Highway wurde ich auf einmal langsamer. An der Stelle hat der Highway fünf Spuren und wir waren auf der zweiten von links. Ich trat aufs Gas - nichts. Ich schaltete hin und her - nichts. Also versuchte ich nach rechts rauszukommen, chancenlos, gezwungenermaßen fuhr ich also nach links raus und stand plötzlich zwischen zwei fünfspurigen Fahrbahnen auf denen der Feierabendverkehr aus Phoenix heraus entlang donnerte. Der Motor war aus. Einfach so. Ich versuchte ihn wieder anzulassen und war überglücklich als er nach kurzem Murren wieder vor sich hin blubberte. Vor mir zog Nina auf den Sandstreifen und ich rannte zu ihr nach vorn, um ihr zu sagen was los ist. Nachdem ich ihr dann noch einmal erklärt hatte wie sie zur Flugschule kommen würde wagten wir den zweiten Versuch. Diesmal wollte ich sicherheitshalber ganz nach rechts fahren. Wir fuhren los und Nina war ziemlich fix zwei Spuren weiter rechts als mir der Bus wieder einknickte. Wieder fuhr ich nach links raus und versuchte ihn anzulassen. Diesmal tat sich nichts.
Leicht angespannt stieg ich aus und versuchte per Handy jemanden zu erreichen. Nach qualvollen zehn Minuten kriegte ich endlich Stefan ans Telefon und erzählte ihm was los ist. Er rief sofort den Mechaniker an, der ihnen ihren Wagen verkauft hatte und kam dann selbst mit seinem Auto. Und so stand ich nach weiteren zehn bis fünfzehn Minuten immerhin schon mal nicht mehr allein dort herum. Der Mechaniker mit seinem Abschlepphänger hat uns zweimal nicht gesehen und ist an uns vorbei gefahren bis er dann auch endlich bei uns war. Zwei Minuten bevor er ankam rief mich Alana an und meinte, dass sie an diesem Tag ja schon ein ganzes Stückchen gefahren sein und dass die Tanknadel nicht richtig funktioniert. Sie bleibt bei der Hälfte stehen, nun ja, bei der Hälfte stand sie als ich los gefahren bin, wer weiß wie lange schon.
Long story short: Der Tank war leer. Stefan fuhr dann mit einem Kanister los und holte Benzin. Der Motor blubberte wieder vor sich hin und mit Verspätung erreichte ich dann auch wieder die ATCA. Nina war schon lange da und wurde von den anderen gut umsorgt :)
Zwei Tage später hatte ich dann mein erstes Solo. Mit unserem Lehrer ging es nach Mobile, der Dritte stieg aus und ich drehte ein paar Runden nur mit meinem Fluglehrer. Als er dann sicher war, dass ich auch allein wieder sicher runterkommen würde stieg er aus und ich flog vier Platzrunden allein.
Geiles Gefühl. Leicht wie die Maschine plötzlich ist zischt sie nach oben und der Drill der letzten Flugstunden tut sein übriges. Ohne viel darüber nachdenken zu müssen sitzen die Handgriffe und plötzlich ist man schon wieder im Endanflug.