Grounded

20.January 2011 - Phoenix


Drei Flugstunden im Simulator stehen mittlerweile in meinem Logbuch.
Drei Stunden in denen wir die unzähligen nötigen Handgriffe, die grobe Kontrolle über die Bonanza und die direkte Umgebung kennenlernen sollten.
In beiden Sim-Missionen bin ich zweimal gelandet, naja sagen wir bei den ersten beiden mal ich hätte das Flugzeug irgendwie auf den Boden bekommen. Die letzten beiden waren schon viel besser und ich hatte diesmal sogar ein wenig das Gefühl dem Flugzeug in Gedanken ein paar Zentimeter voraus zu sein und nicht von einer Situtation in die nächste zu schliddern und lediglich zu reagieren. Das war alles noch meilenweit von sicherer Kontrolle entfernt, aber Spaß hat es trotzdem gemacht auch wenn ich danach ziemlich durchgeschwitzt und angespannt rausgelaufen bin.
Heute sollte ich dann als erster meiner Dreiergruppe in der echten Bonanza rausgehen. Paul wäre gestern eigentlich schon dran gewesen. Allerdings fiel uns bei der Flugzeuginspektion ein Plastikteil entgegen, das eigentlich am Tankwahlschalter angebracht sein sollte. Die Wartung hatte es in 20 Minuten repariert und wir gingen wieder zum Flugzeug. Paul sollte jetzt probieren, ob der Tankwahlschalter voll funktioniert. Um ihn in die Aus-Position zu bringen muss man allerdings einen Sperrknopf runterdrücken, damit der Schalter darüber bewegt werden kann. Leider wusste Paul das nicht und zog wie ein Weltmeister an diesem Schalter so dass uns wieder ein Plastikteil entgegenflog, diesmal der Sperrknopf. Nochmal 20 Minuten Verspätung konnten wir uns nicht erlauben, weil Daniel und ich noch im Simulator eingeplant waren und die Zeiten in Zement gegossen sind, weil so viele rein müssen. Pauls Flug wurde also gecancelt.
Heute morgen gingen wir drei dann zum Dispatch (Flugabfertigung: die Jungs und Mädels, die uns einplanen und uns die Schlüssel geben) um die letzten Flugvorbereitungen und Berechnungen zu machen, das Wetter zu besprechen und mit unserem Fluglehrer ins Briefing zu gehen. Allerdings hatte er sich an diesem Morgen krank gemeldet. Er hatte gestern schon Rückenschmerzen.
Alle drei Flüge gecancelt. Enttäuscht zogen wir wieder ab während unsere Kurskollegen uns entgegen kamen und sich schon auf ihren Flug freuten.
Es war 09:30, der ganze Tag lag noch vor uns und so sind wir kurzentschlossen ins Auto gestiegen und haben uns aufgemacht die Gegend mal vom Boden aus zu erkunden. Wir fuhren in Richtung Osten zum Apache Trail, einem teils befestigten, teils unbefestigten Rundkurs durch die Berglandschaft südöstlich von Phoenix. Ich war beeindruckt wie grün die karge Gegend war. Ein paar Fotos habe ich hochgeladen, es erinnert alles an Marlboro Werbungen :)
Vor ein paar Tagen waren wir abends in Tempe, Phoenix' "Weggeh- und Studentenviertel". Es dauerte ganz schön lange bis dorthin zu fahren, die Wege in den USA sind sehr viel länger als in Deutschland. Wir waren dann im Hooters und danach noch kurz in einer Bar mit eigener Brauerei. Ein paar von uns genossen dann noch ein hier gebrautes "Hephe-VAIT-zen" und gegen 01:00 waren wir wieder zurück. War ein lustiger Abend und es hat mal gut getan aus Goodyear rauszukommen und ein bisschen was zu sehen.