Santo Domingo und Samana

28.February 2016 - Dominikanische Rep.


Wow, wie schnell eine Woche rum ist. Bisher hatten wir mit unserer Planung Glück, alles klappte wunderbar.
Von Punta Cana aus gings mit dem Fernbus von Caribe Tours direkt nach Santo Domingo, in die wuselige Hauptstadt der Insel.
Wenn sich überhaupt ein Tourist hierher verirrt, dann wegen der entspannten Atmosphäre der Altstadt, mit deren alten Kirchen und Kolonialgebäuden, die nun auch den Weltkulturerbetitel trägt.
Tatsächlich kann man hier gediegen umherschlendern und geschichtsträchtige Gebäude bestaunen. Nur paar Blocks weiter allerdings holt dich die Realität der 3 Millionenstadt ein, mit ihrem starken arm/reich Gefälle und ihrem gnadenlosen Verkehr, der schon fast selbstmörderisch erscheint.
Verkehrsregeln scheinen nicht existent, rote Ampeln werden gnadenlos ignoriert und Kanaldeckel sind Mangelware.Dafür gibts reichlich Schlaglöcher. Als Fußganger muss man aufpassen, nicht in irgendeinem Loch zu verschwinden.
Entlang der Hauptverkehrsstrassen mag man noch nicht mal Luft holen wollen, so sehr beisst der Gestank der Abgase in der Nase.
Die beiden Tage dort verbrachten wir bei Luz und Maria, ein ganz freundliches, älteres Ehepaar, das wir über Airbnb gefunden haben. Für kleines Geld hatten wir dort eine gute Unterkunft in einer Nebenstrasse der Altstadt, inklusive deftigem Frühstück aus landestypischen Zutaten wie Maniok oder Kochbanane. Darüber hinaus brachte uns Maria noch die eine oder andere spanische Vokabel bei, während sie uns ihren leckeren Cafe con Leche servierte.
Wir genossen den Aufenthalt dort sehr, einer der besten seitdem wir Airbnb nutzen.
Auch von dort gings mit dem Bus weiter Richtung Santa Barbara de Samana, auf der bei Touristen sehr beliebten Halbinsel Samana. Nicht nur wegen der im Winter vorbeiziehenden Buckelwale. Hier werden wir einige Tage bleiben und die einsamen Strände der Gegend erkunden.
Vorher stand aber noch eine Segeltour mit Alex auf dem Programm, unser Dumont Reiseführer hatte ihn und seine Touren empfohlen. Schon in Deutschland hatten wir Kontakt zu ihm aufgenommen, die Buchung war problemlos und alles funktionierte wie geplant, auch das Wetter sollte uns einen super Trip bescheren.
Los gings im exklusiven Hafen der Puerto Bahia nahe Samana, wo sich Segler aller Welt beim guten Wein treffen oder in einen der zahlreichen Pools vergnügen.
Mit Manuel, einem guten Bekannten von Alex und einem weiteren Dänischen Mädel gings zu fünft dann raus Richtung Los Haitises, einem großen Nationalpark in der Bucht vor Samana.
Dort hatten wir dann reichlich Zeit, um zu schwimmen, zu angeln und um einer der vielen Höhlen an Land nach alten indianischen Felszeichnungen zu suchen.
Die Tainos lebten bis zur Kolonialisierung durch die Spanier auf der Insel, mit ihnen wurde aber übel mitgespielt und keiner überlebte die Invasion der Besatzer. Heute erinnern nur noch die Zeichnungen in den Höhlen an diesen Volksstamm, wenn man sie denn noch von dem Gekritzel unterscheiden kann, welche kurzsichtige Touristen hinterlassen haben.
Die Nacht verbrachten wir an Bord des Boots, das in einer seichten Bucht des Parks vor Anker lag und die uns in der Nacht mit floreszierenden Algen beglückte. Nur davon gehört, aber noch nie gesehen, empfanden wir dieses Naturspektakel als sehr beeindruckend.
Immer wieder leuchteten wie Glühwürmchen unter Wasser kleine Punkte auf, wie ein sanftgrünes Feuerwerk einer Silvesternacht.
Auch am nächsten Tag gabs was zu entdecken, ein Ausflug in die Mangroven zeigte nochmals die Vielfalt der Vogelwelt des Nationalparks. Beeindruckend die Pelikane, die mit hoher Regelmässigkeit und Zielgenauigkeit ins Meer schossen, um mit dick gefüllten Schnäbeln wieder aufzutauchen.
Die zwei Tage waren zu schnell vorbei, aber wirklich toll, auch wenn wir zum Segeln nicht wirklich passenden Wind hatten und meist nur mit Motor vorankamen.
Der Reiseführer hatte nicht zu viel versprochen, ein (mehr als) relaxter Kapitän, tolle Natur überall und super Atmosphäre an Bord zum guten Preis, denn Alex gab uns noch einen guten Rabatt, sicher um auch weiter von der guten Werbung im Reiseführer zu profitieren.
Man spürte, es lag ihm sehr daran, sich die Deutschen als gute Kundschaft zu erhalten...

Ebenso wie Alex wird auch Kim Khadell in einigen Reiseführern positiv benannt. Sie sorgt sich seit Jahren um das Wohl der Buckelwale in der Bucht von Samana und wird daher von vielen Besuchern bevorzugt gebucht. Auch wir schlossen uns heute mit bei einer ihrer Touren an und sollten auch nicht enttäuscht werden.
Während unserer 3 stündigen Tour in einem der grössten Fortpflanzungsgebiete von Buckelwalen weltweit bekamen wir ein gutes Dutzend dieser Riesen zu Gesicht.
Da sich die Paarungszeit von Dezember bis Mitte März hinzieht, hatten wir Glück, noch davon zu profitieren.
Oft waren die Wale keine 30 Meter von uns entfernt, als sie kurz auftauchten, ihren Buckel krum machten und manchmal auch die Schwanzflosse zeigten.
Kim und ihre Crew erklärten zwischendurch noch einiges zum Verhalten der Wale, während die Besucher an Bord ihre Kameras leerknipsten.
Nach dem gelungenem Ausflug haben wir uns noch auf Cayo Levantado absetzen lassen, die Insel, die durch den Bacardi-Werbespot zur Berühmtheit gelangte.
Natürlich ist so ein schönes Fleckchen Sand auf der To Do Liste vieler Urlauber, also waren wir dort nicht allein. Dafür gabs Sonnenliegen unter Palmen, an die Pina Coladas gebracht wurden und viele bunte Fische beim Schnorcheln.
Und natürlich wieder Sonnenbrand...