Mensch, wie die Zeit vergeht, drei Tage Las Galeras sind im Nu um gewesen und durchaus fanden wir es dort bisher am schönsten.
Der Ort vermittelt noch am ehesten Karibische Gelassenheit und ist noch nicht von Hotelanlagen eingekesselt worden. Noch nicht jedenfalls?
Unsere Planlosigkeit führte uns nun ins Bergland von Jarabacoa, in das wir uns mit dem Bus über Santo Domingo gequält haben.
Zwei Tage sind wir dort geblieben und das sollte auch genügen. Außer Berge zum Wandern und ein paar Wasserfälle gibt?s hier nicht viel zu entdecken.
Die Stadt an sich ist ganz entspannt und das Klima da oben sehr angenehm. Eigentlich wollten wir etwas wandern. Aber ausser einem Wasserfall haben wir uns nichts weiter angesehen, aus Mangel an Zeit und Energie, weil uns die Nacht vorher die Krawallhähne der Nachbarschaft wach hielten.
Fast jeder hier versucht, den ultimativen Kampfhahn für die bei den Einheimischen beliebten Hahnenkämpfe heranzuzüchten. Leider sind diese nicht nur kampf- sondern auch lautstark, was einem noch vor dem Morgengrauen den Schlaf raubt.
Bereut haben wir den kleinen Abstecher aber nicht, denn sonst hätten wir nie Tim über Airbnb kennengelernt, der vor über 20 Jahren in Berlin seine Sachen gepackt hat und hier sesshaft wurde. Inzwischen hat er mit seiner dominikanischer Frau und Kindern sein Häusschen vergrößert und vermietet es an Reisende unter, die der Hitze der Küste entfliehen.
Ein netter und äusserst gelassener Kerl, der zu später Stunde noch leicht bierseelig über Politik und die Geschicke der Welt philosophiert.
Auch das Thema Flüchtlinge und Europa verfolgt er interessiert und prophezeit nicht weniger als den baldigen Untergang unseres schönen Abendlandes, wenn nicht ganz Europas.
Das alles ist natürlich gesteuert von einigen wenigen am Schaltpult der Macht, wie sollte es anders sein. Leider fand er in uns keine besonders geneigten Zuhörer seiner Theorien.
Nunja, wahrscheinlich kann man Europas Politik nur verstehen, wenn man selbst nicht dort wohnt.
Oder vielleicht reifen die wildesten Gedanken ja immer noch am besten am Rand der Scheibe?
Auf geht?s nun Richtung Bayahibe, wo wir die letzten vier Tage unserer Reise verbringen werden.