Do., 19. August
Um 10:40 Uhr ging mein Greyhound Bus nach Tully. 8h unterwegs, allerdings mit zwei längeren Pausen.
Ankunft in Tully um 18:15 Uhr, eingecheckt hab ich im ?Hotel Tully?,was aber im Grunde ein Hostel ist. 90 Dollar für die Woche. Ort mit gerade mal 2000 Einwohnern oder so. Absolut nichts zu sehen. Hab das Zimmer mit drei Italienern geteilt. Darunter war auch ein Päarchen. Das Wort Rücksicht kannten sie nicht wirklich. Haben auch Nachts um 2 Uhr das Licht angemacht oder morgens wenn sie zur Arbeit gingen um 05:30 Uhr im Zimmer gegessen und wieder Licht angemacht?.
In Tully pflügt, sortiert und verpackt man Bananen. Laut Chika suchen die immer Leute. Wollte hier um die drei bis vier Wochen arbeiten.
Fr., 20. August - Fr., 03. September
Die nächste Chance auf Arbeit besteht erst wieder am Montag. Also wollte ich mir die Zeit mit Berg klettern vertreiben. In Tully gibt es den Mount Tyson. Rebbeca, eine Koreanerin die ich im Hostel kennengelernt hatte wollte mitkommen.
Das schwüle Wetter hat das Klettern noch erschwert und die meiste Zeit ging der Weg steil nach oben und durch Regenwald. Echt nicht so einfach?aber?ich habs geschafft J so ganz unsportlich geworden bin ich dann doch noch nicht. Der Aufstieg hat 1,5h gedauert. Auf dem Weg hat man auch viele Echsen gesehen. In Australien wirklich überall!Genauso wie Kakerlaken.
Auf dem Rückweg haben wir zwei große Vögel entdeckt, die zwischen den Bäumen liefen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht das es sich um Cassowaries handelt. Selten gewordene Vögel in Qeensland, die auch noch sehr aggressive werden können.
Und das durften wir dann auch gleich feststellen. Wir wollten eigentlich nur Fotos machen, doch plötzlich ging das Weibchen auf uns los. Wir losgerannt und der Vogel hinterher. Kam ich auf die Idee vielleicht einfach totenstill stehen zu bleiben. Der Vogel blieb auch stehen, hat uns aber weiter beobachtet. Nach 5 Minuten oder so, hatte das Weibchen endlich das Interesse verloren. Oh man waren wir froh ;-)
Man läuft nicht oft freilebenden Cassowaries über den Weg!
Am Sonntag kam dann auch endlich Chika nach Tully. Sie war mit Momo noch zuletzt in Cairns gewesen.
Montag ging es dann los mit ernsthafter Jobsuche. Die Managerin vom Hostel (deutsch) hat uns erklärt wie das mit den Farmen hier in Tully so läuft. Jeden Morgen fortan sind wir ?Busjumpen? gegangen Heißt wir haben alle Busse die Morgens kamen abgeklappert und nach Arbeit gefragt. Ganze Straßen waren voll mit Bussen. Leider haben wir keinen Treffer gelandet. Dafür sind wir jeden Tag um 05:30 Uhr aufgestanden.
Um Beschäftigung zu haben, haben wir uns einen Basketball zugelegt und sind dann regelmäßig auf den Basketballplatz und haben gespielt ;)
Am 24. August kam Kathrin in Tully an. Sie war auch auf Arbeitssuche und da sie nicht so genau wusste wo sie suchen soll, kam sie hierher J Ich hab mich rießig gefreut sie wieder zu sehen. Zu dritt haben wir es ganze zwei Wochen in Tully ausgehalten, ohne Erfolg und wir waren alle total gefrustet. Das man in Tully auch überhaupt nichts machen konnte kam auch noch dazu. Ab und an in einen Pub. Sonntags konnte man den ganzen Tag kostenlos Billiard spielen.
Wir hatten zu dritt unser eigenes 4-Bett Zimmer mit Bad. Was ganz cool war. Bin nach zwei Tagen aus dem anderen Zimmer ausgezogen. Aber Kakerlaken haben uns regelmäßig Gesellschaft geleistet ;( Die Küche war für 100 Backpacker definitive zu klein. Nur eine Spüle und ein Backofen. Das Kochen habe ich dann auch sehr reduziert.
An einem Tag kam Erik für zwei Stunden in Tully vorbei. Er war auf der Durchreise nach Cairns ;-) aber war trotzdem eine nette Zeit.
Mit Tully wird das nichts mehr. Deshalb haben Chika und ich uns nach Farmen umgeschaut wo wir wwoofen können. Wir hatten eigentlich schon eine Zusage bekommen. Der Farmer hat uns dann auf die letzte Minute doch abgesagt.
Aber eine andere Farm gab es noch, auch in Tully. Kate die Farmhelferin hat uns Donnerstagabends sehen wollen. Es ging sofort alles klar. Auch das Chika und ich dort zwei Wochen arbeiten wollen, kein Problem.
Wwoofing
Sa., 04. September
Endlich weg aus dem Hotel Tully! Um 10 Uhr wollte uns Kate von unserem Hostel abholen. Noch schnell von allen verabschiedet und dann gings auch schon los ins nächste Abenteuer. Um 11 Uhr sind wir auf der Farm angekommen.
Auf der Farm leben Alissa mit ihren zwei Kindern und Kate, der Ehemann kommt nur alle drei Wochen von einer anderen Farm hierher um dann eine Woche zu bleiben und dann wieder zu gehen.
Alissa wollte sich noch mit mir und Chika unterhalten, bevor es dann auch schon mit arbeiten losging.
Hauptaufgabe in den zwei Wochen wird sein: Papayas pflügen, sortieren und zu overpacken. Das ist die Haupteinnahmequelle der Farm.
Es gibt aber auch Hunde, Katzen, Schafe, Pferde und Bullen auf der Farm. Mit der Teilnahme an Rodeos verdienen sie den Rest.
Am ersten Tag haben wir bis um 17:30 Uhr gearbeitet. Die Arbeit war relativ ok. Chika fand das pflügen von Papayas jedenfalls einfacher, als das pflügen von Erdbeeren. ;)
Wir sind die ersten Wwoofer für die Farm.
So., 05. September - 16. September
Der zweite Tag gleich mal ein freier Tag J Wurden von Alissa nach Tully gefahren. Ich hab mich dann gleich mit Kathrin getroffen, die noch im Hostel war und Chika hat sich mit ihren Mädels getroffen. Kathrin ist ein paar Tage später für kurze Zeit nach Deutschland zurück.
Gearbeitet haben wir in der Regel von 08:00 Uhr bis 15:30 Uhr. Mit zwei Pausen dazwischen. Wwoofing bedeutet das man eigentlich nicht länger als sechs Stunden am Tag arbeiten darf. Dafür bekommt man freie Unterkunft und Verpflegung. Es wurde sich nicht immer 100 Prozent daran gehalten?Die erste Woche waren wir immer auf dem Feld und haben gemeinsam mit Kate Papayas gepflügt, im Schuppen sortiert und für den Weitertransport und Verkauf verpackt.
Dienstag haben wir nur bis 12 Uhr arbeiten müssen. Kate hat Chika und mich dann wieder in die Stadt mitgenommen. Habe dann wieder Kathrin besucht ;-)
Zurück auf der Farm haben wir ein bisschen mit Jackson gespielt, zu Abend gegessen und dann sind wir ins Bett befallen.
Die erste Woche hatten wir immer gutes Essen und auch reichlich. Was auch wichtig war da wir körperlich anstrengende Arbeit hatten und die Temperaturen uns mitgenommen haben. Aber nach und nach wurde es weniger, zum Glück hatten Chika und ich noch einen Kühlschrank in unserem Zimmer.
Auf der Farm hat es viele Hunde Welpen. Das war echt mit das Beste!
An den Donnerstagen hatten wir auch frei. Das war immer der Tag wo Kate nach Cairns musste. Chika und ich konnten mit.
In der zweiten Woche hatten wir mehr Abwechslung. Neben dem Papaya pflügen machten wir fencing, waren mit dem Quad in den Paddocks unterwegs um Müll aufzuladen und mähen. Ich hab es allerdings geschaft im Graben zu landen. :P
Paddock mit neuer Farbe anstreichen mussten wir auch.
Nach zwei langen und harten Wochen fuhr uns Kate mit ihrem Auto nach Cairns. Habe die erste woofing Erfahrung gemacht! Weis nicht ob ich es wieder machen würde. Vielleicht wenn ich überhaupt kein Geld mehr habe. Es ist eben doch viel Arbeit und man wird nicht bezahlt!
Um 21 Uhr sind wir in Cairns angekommen und haben uns gleich mit den Jungs (Ryu, Erik, Tim, Pierre) getroffen, die heute ihren letzten Tag in Cairns hatten bevor es für sie nach Darwin ging.