Wieder einmal grillt mein iPhone mich an. Eigentlich ein angenehmer Weckton, vorallem mit dem leicht
summenden vibrieren des Minimotors im iPhone. Es ist 7:30 Uhr, bei euch ist es nun 00:30 Uhr. Ja genau,
da wir gerade Sommerzeit haben, sind es sieben Studen Zeitunterschied. Wie dem auch sei, ab ins Bad um
mein klassisches (hierbei wird auf die Musik angespielt) Zivilisierungsritual zu zelibrieren. Das Wasser
kommt in einem Zusatand aus dem Wasserhan, man könnte Tee damit aufbrühen. Dafür ist das Wasser aus der
kalten Leitung angenehm lauwarm, genau richtig zum abduschen nach dem Baden. Mit sauberen Kleidern
gekleidet, geht es nach unten zum Frühstück. Wir sind im dritten von insgesamt ca. 20 Stockwerken.
Das Buffet bleibt gleich. Nur Würstchen sind heute neu dabei. Dies jedoch tangiert mich weder perifär noch
sonst wo.
Die Erde hat sich nun soweit gedreht, sowohl um ihre eigene Achse, als auch um die Sonne, obwohl letzteres
wenig mit dem 24h Zyklus zu tun hat, aber das Jahr vergeht ja auch im Sekunden Takt, das wir nun in
Japan die Zeit 8:30 Uhr ablesen können. Ja auch japanische Uhren sind mit einem für den Europäer
verständlichem Ziffernblatt ausgestattet. Obwohl mir meine eigene Armbanduhr doch lieber ist. Auf geht's
mit der Gruppe und Peter aus'm Hotel in die mal wieder bewegungsfaule und verdammt warme Luft.
Es ging zum Bahnhof, ja auch dieser ist klimatiesiert. Ganz im Gegensatz zu Lodon, da geht man
ein in der Tube. Peter ist grad am Fahrkarten organisieren. Es geht nach Osaka zum Umeda Sky Building.
Das Türmchen ist 173m hoch. Das Areal um den Turm, wie auch der Turm selbst, wurden als Notlösung
gebaut. Warum? Weil den Bebauern des Ganzen Areals einfach das Geld ausging um Sinnvolle Industrie
oder Einkaufpassagen zu bauen. Und um wenigstens nicht alles umsonst gekauft zu haben, setzten sie
einfach einen 173m hohen Turm zum gaffen für so Leute wie uns hin. Es war ziemlich bewölkt, also ein
wenig erträglicher. Und die Luft hatte heute sogar lust etwas zu unternehmen, sie ging auf jeden fall
ein wenig umher. Aber die Feuchtigkeit drückte immer noch. warme Luft kann ja bekanntlich mehr Wassermoleküle
aufnehmen als kalte. Sowas macht sich dann hier gerade ein wenig schwül. Wie dem aus sei, wir sind
nach oben auf die Aussichtsplattform und sind dort umher gewandert um ein wenig Überblick von Kobe zu
erhalten. Unten im Gebäudekomplex war eine Michael Jackson Austellung. Die Eingangshalle war beschildert
mit "Nerverland". Nach dem Ganzen gegeaffe wackelten wir dann Richtung Innenstadt in ein doch riesiges
Einkaufscenter. Wenn man den Eingang betreten hat, begrüßte einen ein riesiger Wahlhaifischkarpfenschnorchler,
der von der Decke hing. Das war auch gleich der Ort an dem wir die Mittagspause verbrachten.
Für die Damen Einkaufspassagen, für die Männer Sitztgelegenheiten. Und da zu so einer Mittagspause
auch eine Malzeit gehört, gingen wir gleich essen. Italienisch versteht sich, wir sind ja in Japan.
Die Portionen waren reziprok proportional dem Preis angeglichen. Und ja, ich wurde nicht satt.
Ich wurde zwar noch vom Gegenteil überzeugt, das dies nicht den normal japanischen Portionen entspricht,
aber ich dachte mir schon, das ein gewisser Zusammenhang zwischen der Antifettleibigkeit und
den Portionsgrößen bestehen muss. Als Nachtisch gab es dann noch einen Eis/Aprikosen/Sahne Crepes
(und ja, es wird "Krep" ausgesprochen..).
Inzwischen war es wieder Zeit sich mit der Gruppe zu treffen um weiter in Richtung Osaka Schloss
zu laufen. Inzwischen hätte ich nichts dagegen, nicht mehr so viel laufen zu müssen. Am Schloss angekommen
erfuhren wir von Peter wieder, das so gut wie alles in Japan, auch dieses Schloss ein Nachbau ist, weil
die mit ihrer Kriegsführerei und zerstörenden Eroberungswut alles mal kaputt machen, um es dann
wieder auf zu stellen, weil es war ja doch ganz schön. Das Schloss selbst wurde dann auch gleich als
Museum umfunktioniert, damit man noch ein wenig Geld aus den Turis saugen kann, und natürlich
auch etwas von der Kulur und der Geschichte den kommenden Generationen nahe bringen kann.
Das war auch schon unser ganzes Tagesprogramm. Also ich würde mich, in machen Sachen zumindest,
nicht als unbedingt wehleidig definieren (komm ich zeig wo's Dir weh tut!) aber solangsam
verspüre ich ein sehr unangenehmes Drücken an den Füßen. Ja und zwar an den Hochdeutschen, also nicht
den Schwäbischen (Beinen). Zum Glück ist es ja nur noch eine Zugfahrt weit zum Hotel, also zum
Feierabend. Wenn man manche Sachen voher wüsste, würde man sich schnell den Abend verderben. Oder
zumindest sich entnert darauf einstellen. Vierzig Minuten(!!!!!) Fahrt, stehend, Feierabendverkehr.
Mehr brauch ich nicht zu sagen, und mehr brauchte ich auch so nicht mehr. Als wir dann endlich ankamen,
mussten wir noch zu einem Supermarkt, man will ja auch was essen und trinken. Aber spätestens jetzt
war ich so ziemlich der totalen Entnervung, der Schmerzen in den Füßen wegen, nicht nur nahe,
sondern erlebte und druchlebte sie auch gleich. So egal wie wann wo was wir zum Essen oder Trinken
kauften war es mir glaube ich noch nie. Entnervte Kommentare und die Anweisung sich doch bitte
dringlichst zu beeilen, gingen an Deni, die dann alles in den Korb legte, den ich trug. Bezahlen,
in Tüten verpacken, Hotel. Sowieso mehr als "Hotel, Bett, Hotel, Bett", war meinem Gehirn nichtmehr
zu entlocken. Und das spürte dann auch Deni. Aber unter den - ja mittlerweile würde ich dieses Gefühl
wirklich als Schmerz definieren - Schmerzen war mir das so ziemlichst egal.
Im Hotel angekommen, zog ich noch meine Schuhe aus und legte mich auf das Bett. Es pochte, klopfte,
war heiß und bizzelte, aber wurde nicht besser. Nach ca. 20 min stellte sich dann langsam Erleichterung
ein, und der Schmerz in den Füßen lies nach. Acht Stunden laufen, stehen, laufen, stehen, sitzen, laufen
unter der Hitze mit gepäck ist der Köper nicht gewohnt. Von dem her mach ich ihm auch keine Vorwürfe, oder
der Reise, dem Reiseleiter oder sonst irgendetwas. Im Gegenteil. Ich freue mich eher meine Grenzen
ein Stück weiter nach oben schieben zu können.
Ich ging dann noch mit 4 anderen aus meiner Gruppe ein wenig was trinken. Ist ja auch der letze Abend in
Kobe, dann geht es ab nach Nada mit dem Bus, Programm erleben, dann ab nach Kyoto in's Hotel.
Ruhet wohl, ich hoffentlich auch. Wecker stellen, Laptop aus, schlafen.