Ouh (- diese Begrüßung habe ich von den Mädels aus dem Westen gelernt, mir entfallen nämlich langsam die Ideen für die Begrüßungsfloskeln..)
Der Trip nach New Plymouth stellte sich als ereignissreicher als gedacht heraus. Wir fuhren nämlich nicht wie geplant den Highway an der Küste entlang, sondern kreuz-und quer durch die Pampa, den "Forgotten World Highway". Und das war dieser Highway auch, er bestand nur aus einer Schotterpiste. 160 Kilometer - nach 95 Kilometer blinkte unser Öllämpchen. Mitten im Nirgendwo. Glücklicherweise erreichten wir einen Ort, aber dort gab es natürlich keine Tankstelle, wäre ja auch zuuu einfach gewesen. Stattdessen eine verlassene Kneipe. Mit viel Überwindung trauten wir uns schließlich doch in diese hinein, in der uns nur eine überaus freundliche Frau empfang. "Nein, die nächste Tankstelle ist entweder 100 Kilometer in die eine Richtung oder 65 Kilometer in die andere. Aber dortdrüben in der Scheune wohnt ein bärtiger Mann - er ist der President von 'beliebigen Maori-Ortsnamen eingeben'. Der kann euch bestimmt etwas Öl geben." Nach anfänglichen Zweifeln tapsten wir aber doch rüber, viel anderes blieb uns ja schließlich nicht übrig. Und tatsächlich - ein Endsechziger mit einem Bart bis zur Wampe stellte sich als höchst hilfbereit heraus. Danach konnte unsere Reise auch weitergehen und wir erreichte schließlich den Mount Taranaki - im Herzen der Westküste und süd-westlich von New Plytmouth. Und für diesen Anblick hatten sich die Strapatzen der letzten Stunden auf dem "Forgotten World Highway" eindeutig gelohnt. Trotz krasser Wolkenfront konnten wir den Berg betrachten. Schneebedeckt - traumhaft schön. Nach einer Wanderung (soweit es eben ohne Guide und entsprechender Ausrüstung erlaubt war) auf eine Aussichtsplattform konnte man die drunterliegende Stadt nicht mehr erkennen, denn die Wolkenfront versperrte die Sicht auf diese. Trotzdem war es eine interessante Aussicht :)
Danach fuhren wir direkt an der Küste den "Surfer Highway" entlang und endeten gegen 10 Uhr totmüde auf einem Strandparkplatz in Wanganui, an dem wir dann nächtigten.
Nachdem wir am nächsten Morgen einen entspannten Morgenspaziergang um den "Lake Virginia" gemacht hatten, setzten wir unsere Reise Richtung Wellington fort. Auf dem Weg dorthin kam die Frage auf : "Wo schlafen wir eigentlich die Nächte bis zum 3 Januar? In so einer großen Stadt kann man sich bestimmt nicht einfach so auf einen Parkplatz stellen .. ein Hostel muss her." Uns kam aber auch ziemlich schnell der Gedanke, dass über Silvester wo alles ziemlich ausgebucht sein würde. Der Versuch, zumindest in den Vororten ein freies Bettchen zu finden, scheiterte kläglich. Naja, probieren wirs man direkt in der Stadt - klappt sowieso nicht .. hahahah. Zwei Anrufe und wir hatten unsere Betten. Mitten in der Innenstadt. Silvester - in Wellington. Am 30ten gebucht - würde ich mich kennen und würde diese Geschichte hören, ich würde uns hassen. So ein Glück kann man einfach gar nicht haben. Sogar Betten in einem Dorm! Also für nur 15$. Als wir dort ankamen erwartete uns gleich noch eine weitere Überraschung. An der Rezeption trafen wir Georg hinter dem Tresen, der dort der Rezeptionist war. (Zusatzinfo: Georg hatten wir im Hairy Berry Hostel kennengelernt - dort hatte er ebenfalls als Rezeptionist gearbeitet) So konnten wir auch prompt 4 Gutscheine für das Internet abstauben.
Silvester selbst war dann richtig super. Auch wenn mir das alljährige Feuerwerk doch irgendwie fehlte. Die Party am Hafen wurde zwar mit einem "Big-Bang" angekündigt, aber letztendlich bestand dieser aus genau drei Raketen. Nichts im Vergleich, zu dem was man aus Deutschland gewohnt ist. Danach folgte eine ausführliche Kneipentour durch Wellington mit vielen Leuten, die wir zuvor schon mal in Neuseeland getroffen hatten - ein bisschen wie Klassentreffen - und neuen Bekanntschaften und wir schliefen glücklich um 7 Uhr morgens in unseren Betten ein. :)
Heute Nacht geht es dann mit der Fähre auf die Südinsel und ich werde mich vermutlich dann erst wieder melden, wenn wir die Farm am südlichsten Punkt der Südinsel erreicht haben.
Bis dahin - liebe Grüße & bis bald, Greta :)
PS - Die Punkte, die ich eingezeichnet habe, werden immer ungenauer - nur damit ihr Bescheid wisst.. aber immerhin kriegt ihr eine ungefähre Vorstellung.