Heute starten wir durch zu den Southern Lakes. Eigentlich liegen nur 30 km Luftlinie zwischen dem Fox Glacier und Mt Cook südlich den Alpenhauptkamms, aber über eine Überquerung zu Fuß haben wir dann doch nicht nachgedacht und haben den Berg brav umfahren auf einer der schönsten Straßen NZs. Bruce Bay gibt noch einen Blick frei auf bizarres Treibholz, aus dem locals und Touristen merkwürdige Gebilde bauen.Leider haben wir danach nur wenig von den so gepriesenen grandiosen Aussichten, denn zunächst hüllen Wolken und Nebel die Berge ein und dann beginnt es sanft, aber nachhaltig zu nieseln. Wär ja auch nicht normal, 4 Wochen ohne Regen! Wir machen trotzdem den Walk zur MonroBay, weil die Hinweistafel eine Pinguinkolonie (yellowcrested ) verspricht - da ist uns natürlich kein noch so nasser Weg zu weit. Leider müssen wir nach eineinhalb Stunden feststellen, dass hier der Weg (und er war wirklich malerisch durch einen subtropischen Regenwalddschungel) das Ziel war, denn die Flut ist schon zu hoch als dass man weiter laufen könnte und die Pinguine sind alle weit draußen auf dem Meer zum Fischen. Na ja, wenigstens versucht haben wir's. Der Aussichtspunkt Knight's Point zeigt anstelle wunderbarer Dünenlandschaft nur weiße Nebelsuppe. Schnell weiter, zumal die sandflies die feuchte Witterung lieben und durch alle Ritzen kriechen. Hier ist definitiv ihr Revier! Auch der ersehnte Fotoklassiker von NZs längster einspuriger Straßenbrücke über den Haastriver (750m) hält noch nicht ganz, was der Reiseführer verspricht, obwohl sich hier schon wieder die Sonne durch die Wolken stiehlt. Wir haben Hoffnung und tatsächlich, so wie sich die Landschaft plötzlich in eine weite Tussockebene verwandelt, so verwandelt sich auch das Wetter. Es wird heiß und sonnig und als wir ins Seenland (der Lake District in Schottland läßt grüßen) kommen und nach 180km tankstellenloser Fahrt hat uns endlich die Zivilisation wieder. Bei einer Kaffeepause erfahren wir, dass es hier eine heat wave gibt wie seit Beginn der Wetterauf zeichnungen noch nicht.Es scheint also zu stimmen, dass sich in NZ das Wetter innerhalb von 30km komplett ändern kann.
Der Lake Wanaka, der Lake Hawea und das Bergpanorama sind ein Traum. Natürlich gibt es auch bei uns schöne Seen und Berge, aber sie sind halt alle so zivilisiert, bebaut. Hier ist nur Natur, aber davon viel. Obwohl: auch hier wird Skigefahren. Gerade ist die Saison zu Ende gegangen. Und überhaupt sind wir in Wanaka angekommen, ein Ort, der sich Eventhauptstadt NZs nennt. Alles, was man schon immer mal ausprobieren wollte (oder auch nicht), kann man hier machen: skydive, skyflight, bungy, jetboat, helihike, rafting, abseiling etc, etc. Wir können leider nix ausprobieren, denn morgen ruft Queenstown. Aber das soll ja auch so eine umtriebige Stadt sein! Vielleicht geht da noch was!