Nach Oamaru kommen die Touris aus Übersee (und das ist hier jeder außer den Kiwis selbst) meist nur wegen der kleinen blauen Pinguine, die am späten Abend in Marschordnung über den Strand zu ihren Nisthöhlen wandern (in rafts, d.h. in Flößen, haben wir gelernt, schwimmen sie zurück, damit evtl. Räuber meinen könnten, es handle sich um ein unangreifbares Monster). So putzig der Anblick ist (und so durchfroren man nach einem solchen Abend gerne heißen Tee trinkt), Oamaru hat mehr verdient. Es ist unserer Ansicht nach die bisher schönste Stadt in NZ, die wir gesehen haben. Tolle Gebäude aus dem 19.Jh, erbaut aus dem weißen Sandstein der Region, zeugen vom einstigen Reichtum, der sich auf Getreide, Gold und Viehzucht gründete. Wie gewonnen so zerronnen, der Hafen verschlief den Anschluss an moderne Zeiten, die Leute zogen weg, der Ort verfiel bis sich in den 1990ern einige Bürger zusammentaten, um ihren Ort zu retten. Das ist ihnen hervorragend gelungen und mittlerweile wohnen auch wieder mehr Menschen dort, Touristen kommen nicht mehr nur wegen der Pinguine - was der sog. Bürgerwille doch manchmal erreichen kann!
Auf dem Vanished Fossile Highway fahren wir weiter und bewundern die Sandsteinformationen, in denen man immer wieder Fossilien (z.B. alte Walknochen) findet, schauen ein bisschen bei den Projekttagen (der Schulschluss naht) der All Girls'School von Oamaru zu, die auf den Elefantenfelsen Szenen aus Narnia nachstellen, lassen uns bei den Boulders von Moeraki den Wind um die Nase wehen. Bei meinem Versuch, ebenso sportlich wie Gerhard eine der Kugeln zu erstürmen, hole ich mir nasse Füße und Schuhe - Wasser ist eben nicht mein Metier.