Gut 200 Kilometer nach Norseman sind wir auf die laengste grade Strecke Australiens gekommen, die ist 90 Meilen (146,6 Kilometer) lang. Man kann so weit schauen, dass es einem wirklich vorkommt als sei die Strasse unendlich lang. Vor dem naechsten Roadhouse Caiguna sind wir auf eine Restarea gefahren und haben gekocht, nach dem Essen ging es mir irgendwie nicht so gut, aber die Jessie hat sich ganz lieb um mich gekuemmert und mir einen Tee gekocht, es war ziemlich windig und ein bisschen ungemuetlich draussen, aber im Van war es dafuer um so schoener. Wir haben es uns richtig gemuetlich gemacht, mit unserem Tee und einer Kerze :-) Draussen waren noch zwei andere Backpacker und einer von ihnen hat Didgeridoo gespielt, dass war eine richtig schoene Atmosphaere und mir ging es schnell wieder viel besser. Am naechsten Morgen haben wir in Caiguna getankt und sind dann 337 Kilometer bis nach Eucla gefahren um dort nocheinmal zu tanken, bevor wir die Grenze nach South Australia ueberqueren wuerden. Auf dem Weg nach Eucla haben wir aber unterwegs nocheinmal Halt gemacht um zu duschen, fuenf Dollar hat der Spass gekostet und man hatte nur zehn Minuten Zeit, denn in dem Roadhouse hat man so Coins bekommen, die man dann in der Dusche in so einen Automaten werfen musste und dafuer konnte man dann zehn Minuten duschen, dass habe ich hier auch zum ersten Mal erlebt, aber das ist wahrscheinlich weil das Wasser hier ziemlich knapp ist, kann man dann ja auch verstehen. Von Eucla bis zur Grenze waren es nur noch 13 Kilometer. An der Grenze stand ein Mann und hat kontrolliert ob man auch kein Obst, Gemuese, Kaese oder Pflanzen dabei hat, denn die Quarantaenevorschriften sind sehr streng. Wir haben Zwiebeln, Karotten und Knoblauch ueber die Grenze geschmuggelt, denn darauf wollten wir nicht verzichten :-) Obwohl es uns doch ein wenig leid tat, dass wir den Mann anschwindeln mussten, denn der war so nett. Die Uhrzeit mussten wir nun auch wieder umstellen und zwar 2,5 Stunden vor, dass ist ganz schoen viel. Nicht weit hinter der Grenze haben wir zum ersten Mal eins der Warnschilder gesehen die es so nur auf diesem Highway der durch die Nullarbor Ebene fuehrt zu sehen gibt, das Schild warnt gleichzeitig vor Kamelen, Wombats und Kaengerus, dass ist wirklich einzigartig :-) Kurz danach haben wir an einer Restarea die gleichzeitig ein Lookout war angehalten und konnten dort einen wunderschoenen Sonnenuntergang erleben, dass war einfach ein Traum, das Meer, die raue Kuestenlandschaft und die Einsamkeit, unbeschreiblich... Nach diesem tollen faszinierenden Sonnenuntergang sind wir noch 60 Kilometer weiter gefahren, bis zum Bunda Cliffs Lookout, dies war auch eine Restarea und als wir dort angekommen sind war es schon total dunkel und sehr windig, wir konnten garnichts mehr sehen, aber wir wussten, dass nicht weit von uns entfernt die steilen Klippen sind, denn dieses Stueck vom Highways fuehrt sehr dicht an den Klippen entlang und man braucht nur ein paar Meter laufen und kann hinunter ins Meer schauen. Wir haben an diesem Abend nicht gekocht, sondern etwas im Auto gegessen, denn bei der Dunkelheit und dem Wind hatten wir keine Lust lange draussen zu stehen, es war auch etwas frisch. Am naechsten Morgen sind wir dann an die Klippen gegangen und der Anblick war einfach total beeindruckend, noch besser als ich es mir vorgestellt habe, man stand da und es ging ganz steil ins Meer hinunter, die Klippen sahen aus wie gemalt und schienen niemals zu enden und auf der anderen Seite dieses ebenmaessige flache karge Land und diese unendliche Weite, so weit das Auge reicht einfach "Nichts", nur der Horizont, dass ist einfach nicht in Worte zu fassen, man hatte richtig das Gefuehl das man an der Kante des Kontinents steht. Nach diesem tollen Start in den Tag sind wir erstmal, nachdem wir unterwegs ein paar Fotos mit uns und den tollen Roadsigns gemacht haben bis zum 100 Kilometer entfernten Nullarbor Roadhouse gefahren, dort haben wir draussen auf einer Bank gefruehstueckt und konnten dort spaeter sogar unser Geschirr abwaschen, denn das hatten wir noch von vor zwei Tagen im Auto, denn Wasser ist hier ziemlich knapp und auf den Restareas gibt es keins, wir haben zwar viel Wasser dabei, aber auch damit muessen wir sparsam sein. Nachdem wir alles abgewaschen hatten, sind wir 14 Kilometer weiter gefahren um auf die Strasse zum Head of Bight abzubiegen. Dort war ein Tor was geschlossen war, wir haben uns aber nichts dabei gedacht und haben es geoeffnet und sind rein gefahren, die elf Kilometer lange Strasse endete an einer Art Informationscenter, dort war alles wie ausgestorben, es war niemand zu sehen ausser ein paar schwarzer Raben und alles war geschlossen. Normalerweise kann man hierher kommen um Wale zu sehen, aber die Zeit an dem die Wale vorbei ziehen ist nur von Juli bis September, daher ist das Centrum zu dieser Zeit geschlossen. Aber da wir ja nun schonmal hier waren, sind wir runter zu dem aus Holzbolen gebauten Weg gegangen der zu zwei Aussichtspunkten fuehrte, es war total schoen dort, denn wir hatten alles fuer uns alleine und konnten richtig coole Fotos machen. Von dem einen Aussichtspunkt hatte man nocheinmal aus einer anderen Perspektive einen tollen Blick auf die Klippen. Es war wirklich total schoen und wir waren happy das wir diesen Ort entdeckt haben, denn auch ohne Wale zu sehen ist dies ein toller Ort. Danach ging es weiter und nach der sehr kargen baumlosen Landschaft folgte eine schoene Eukalyptusgegend. Schon bald sind wir wieder fuer eine kleine Fotosession angehalten :-), denn wir sind nochmal an dem tollen Roadsign vorbei gekommen und an diesem Schild konnten wir auch das Auto daneben stellen und so ein Foto machen, mit Selbstausloeser natuerlich, damit wir auch mit drauf sind :-) Wir haben unseren kleinen Kuehlschrank und eine Kunststoffkiste raus geholt und die Kamera dort drauf gestellt, und dann musste es ganz schnell gehen und einer von uns musste rennen, dass haben wir dann auch abwechselnd ein paar Mal gemacht und ganz zum Schluss wollten wir gerne ein Foto haben auf dem wir beide auf dem Dach sitzen. Nun folgt eine sehr lustige Storry, worueber ich auch immer wieder lachen kann :-) Also die Jessie hatte sich schon aufs Dach gesetzt und ich habe den Ausloeser gedrueckt und bin so schnell ich konnte los gelaufen und aufs Dach geklettert, hat auch sehr gut funktioniert, das Foto sieht gut aus, leider mussten wir nachdem wir alles wieder weg gepackt hatten (Kuehlschrank etc.) und ins Auto gegangen sind, feststellen das ein riesen grosser Riss in der Windschutzscheibe ist, oh man das war erstmal ein richtiger Schrecken, dass gekletter auf dem Dach war wohl zuviel fuer die Scheibe, wir hatten ja eh schon ein paar Steinschlaege in der Scheibe und durch den Druck der dann von oben kam als wir auf dem Dach sassen, muss das dann wohl gerissen sein, oder wir waren einfach zu schwer :-) Hab ja auch ein paar Kilo zugenommen seitdem ich hier bin :-)dass war schon ziemlich heftig, aber hauptsache cool Fotos ne :-) Ne, wir haben uns schon richtig geaergert, ist echt bloed, aber mittlerweile auch irgendwie zum lachen und wenn ich mir die Fotos anschaue muss ich auch jedes Mal daran denken :-)Danach sind wir erstmal ganz vorsichtig weiter gefahren, wir hatten irgendwie Angst, dass die Scheibe ganz kaputt geht wenn wir irgendwo drueber fahren oder so. Bis zum naechsten Roadhouse war es auch nicht mehr so weit und dort wollten wir dann mal fragen ob die irgendwas haben was wir da drueber machen koennen. Ja und als wir dann eine Stunde spaeter dort angekommen sind, haben wir von einem deutschen der dort im Roadhouse gearbeitet hat, erfahren das eine Nacht dort auf dem "Campingplatz" fuer uns zusammen nur acht Dollar kostet, wir konnten das erst garnicht glauben, denn manchmal bezahlt man ja schon soviel wenn man nur irgendwo duschen geht, aber das war echt gut und so hatten wir dann schonmal ein Nachtquatier. Mit der Scheibe waren wir aber immernoch nicht weiter gekommen und da im Roadhouse gab es auch nicht wirklich was. Der "Campingplatz" an dem Roadhouse war nicht wirklich toll, es war eigentlich garnichts, aber es gab immerhin Duschen und was will man fuer acht Dollar auch erwarten. Wir haben dort wenigstens eine kleine Ecke mit Tischen und Baenken gefunden wo wir schoen kochen konnten, spaeter kam dann aufeinmal noch der deutsche der dort gearbeitet hat ganz still und leise von hinten angeschlichen, erst hatten wir ihn garnicht bemerkt und uns dann etwas erschrocken weil es dort Stock dunkel war und niemand zu hoeren und zu sehen war. Naja, er hat sich dann noch kurz zu uns gesetzt und uns ein paar irrwitzige Geschichten erzaehlt, der war total verpeilt und hatte garkeinen Plan, ganz komischer Vogel. Wir sind dann auch recht schnell schlafen gegangen und am naechsten morgen einigermassen frueh aufgestanden, denn wir hatten ja noch einen ganz schoenen Weg vor uns. Der deutsche Junge hatte uns empfohlen zur Fowlers Bay zu fahren, die liegt 26 Kilometer vom Highway entfernt und der Strand sollte angeblich richtig toll sein. Dass haben wir dann auch gemacht, die 26 Kilometer lange Schotterpiste kam uns vor wie 100 Kilometer, denn wir sind nun noch langsamer gefahren wegen der Scheibe und wir hatten echt das Gefuehl wir kommen nie an, fuer die 26 Kilometer haben wir ne gute Stunde gebraucht, aber das aller schlimmste war, dass sich der Weg mal ueberhaupt nicht gelohnt hat, wir sind da angekommen und da war nichts, kein toller Strand, einfach nichts, total der Reinfall. Und dann mussten wir auch noch so dringend auf die Toilette und dann war da nur so eine ganz schlimme Toilette, da ist ja sogar ein Plumpsklo besser, also wirklich, dass war eine der schlimmsten Toiletten die ich je gesehen habe und ich habe wirklich schon einige schlimme Toiletten gesehen, ich bin sogar auf die Maennertoilette gegangen, weil die fuer die Frauen noch viel grausamer war....