Kaengurus am Strand, einfach unglaublich...

20.January 2010 - Esperance


Wir sind gegen Abend in Esperance angekommen. Das Wetter war an diesem Tag nicht so toll, es hat geregnet. Die Stadt Esperance hat uns auch nicht wirklich umgehauen. Wir haben abends aber gluecklicherweise auf einer gruenen Wiese ueberdacht kochen koennen. Das war ganz lustig, denn wir sind nach dem Essen kurz weg gefahren um was zu trinken zu kaufen und haben die Sachen so lange dort stehen lassen, aber als wir wieder zurueck gekommen sind war auf einmal die Sprenkleranlage an und alles ist nass geworden. Wir sind dann schnell hin und haben noch abgewaschen und alles was noch nicht voellig nass war in Sicherheit gebracht. Das sah echt zum schreien aus glaube ich :-) Dann ging die Suche nach einem Schlafplatz los, dass war garnicht so einfach, denn campen war ueberall verboten. Als wir so durch die Stadt gefahren sind, haben wir auf einmal ein paar Jugendliche gesehen wie die einen Jungen der schon auf dem Boden lag zusammen geschlagen haben. Das konnten wir uns nicht mit ansehen und sind umgedreht und hupend direkt auf die Jungs zu gefahren. Wir sind dann mitten durch die Klopperei durch gefahren und haben sie so unterbrochen. Die haben ganz schoen bloed geguckt. Und an der naechsten Ecke stand wie gerufen die Polizei, denen haben wir dann erstmal bescheid gegeben. Und die sind sofort dorthin gefahren. Weil uns interessiert hat was passiert ist, sind wir nochmal zurueck gefahren. Der eine hat uns sofort erkannt und mit dem Finger auf uns gezeigt, der sah ganz schoen boese aus. Weil wir nicht wussten was das fuer komische Typen waren und wie die so drauf sind hatten wir ein komisches Gefuehl, haette ja sein koennen das die uns suchen und sich an uns raechen wollen, das war ja nur so eine kleine Stadt. Wir wussten nicht wo wir uns zum schlafen hin stellen sollen, aber irgendwann haben wir uns dann einfach in einer Wohngegend am Ende einer Sackgasse auf einen Parkplatz gestellt, von wo aus wir sogar das Meer sehen und hoeren konnten. Eigentlich durfte man auch dort nicht stehen, aber wir haben gedacht das man uns dort am wenigsten sieht. Und wir haben uns dort einigermassen sicher gefuehlt. Obwohl wir zuerst dachten in dem einen Haus jemanden am Fenster stehen zu sehen. Das sah wirklich so aus als wenn jemand hinter der Gardine steht und uns Angst einjagen will, aber irgendwann haben wir gesehen das es der Schatten eines Baumes ist. Da haben wir uns dann erstmal halb tot gelacht. Und wir hatten Glueck, es ist tatsaechlich niemand gekommen die Nacht. Am naechsten Tag sind wir erstmal auf einem Campingplatz duschen gegangen, denn das war mal wieder noetig. Dafuer haben wir sogar zehn Dollar bezahlt, was schon sehr viel ist, dafuer kann man schon manchmal eine Nacht auf einem Campingplatz stehen, aber es ging nicht mehr, wir brauchten einfach eine Dusche. Danach sind wir einen 36 Kilometer langen Great Ocean Drive gefahren und an vielen schoenen Buchten mit aquamarinblauem Wasser und unberuehrten weissen Straenden vorbei gekommen, sogar ein pinker See war dabei. Am schoensten war es an der Twilight Bay, witzigerweise habe ich dort mein Buch "Eclipse" (aus der Twilight Saga) angefangen zu lesen, dass hat mal gepasst. Das Wetter war nicht ganz so toll, aber dafuer war es im Auto um so gemuetlicher. Eigentlich wollten wir ueber Nacht dort stehen bleiben, aber dann haben wir einen Ranger gesehen, der auf den Parkplatz rauf gefahren ist und gleich wieder runter. Der wollte wahrscheinlich nur gucken ob noch jemand da ist und er eventuell nachts jemanden wecken kann, da hatten wir keine Lust drauf und sind dann zurueck in die Stadt gefahren. Da es schon so spaet war und recht ungemuetlich hatten wir keine Lust zu kochen. Wir sind dann wieder zu dem gleichen Platz gefahren, wo wir am Vorabend standen und haben dort im Auto Brot gegessen. Dieses Mal hatten wir nicht so viel Glueck und wurden morgens von einem Ranger entdeckt, aber dieses Mal waren wir schon wach. Und der Ranger war eine Frau, die wirklich sehr nett war, sie hat uns ganz nett erklaert das wir dort nicht uebernachten duerfen und ist dann wieder gefahren. Nicht so agro wie manch anderer. An diesem Tag wollten wir weiter zum Cape le Grand Nationalpark, der 60 Kilometer von Esperance entfernt ist. Vorher haben wir noch ein paar Sachen im Supermarkt eingekauft. Zum Nationalpark waren wir teilweise auf Schotterwegen unterwegs, aber der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt und war fuer unsere "Jena" natuerlich kein Problem. Achso, ich hatte glaube ich noch garnicht erwaehnt das wir unseren Van "Jena" getauft haben, "Je" steht fuer Jessica und "na' fuer Nadine, ist das nicht orginell? Naja wir sind dann also als erstes zur Lucky Bay gefahren, denn auch die wurde uns ja von der netten Frau von der Olivenfarm empfohlen. Und sie hatte wahrlich nicht uebertrieben, es war richtig schoen dort und das aller Beste waren die Kaengurus am Strand. Ja Kaengurus am Strand, ich haette vorher auch nie gedacht das man Kaengurus am Strand zu sehen bekommt, aber es war tatsaechlich so. Erst dachten wir, wir trauen unseren Augen nicht, aber dann je dichter wir ran gegangen sind umso eindeutiger war es, es waren zwei und die sassen einfach da und haben sich garnicht an uns gestoert, das eine hat grade einen toten Pinguin gefressen, aber nur wenn man genau hingesehen hat, hat man erkannt das es ein Pinguin war. Eigentlich fressen Kaengurus ja garkein Fleisch, aber diese waren wohl eine Ausnahme. Wir konnten richtig dicht an die beiden ran gehen und Fotos machen, dass war einfach richtig toll, wir waren richtig gluecklich das wir sowas sehen konnten, denn das ist wirklich was besonderes. Wenn man sich die Fotos anschaut, koennte man fast denken das die Kaengurus nachtraeglich per Fotoshop rein gesetzt wurden sind. Einfach nur mega schoen, wir sind aus dem staunen nicht mehr raus gekommen :-) Das ist wirklich ein wunderschoener Flecken Erde. Danach sind wir noch zu einem anderen Teil dieses dramatischen Kuestenabschnitts gefahren, und zwar zu dem Whistling Rock, dass ist ein riesiger Stein mit sehr gerader glatter Flaeche an den Seiten, sieht sehr gigantisch aus. Nach diesem herrlichen Tag in diesem tollen Nationalpark, haben wir uns noch auf den Weg Richtung Norseman gemacht...