Teil 2

16.January 2010 - Perth


Wir sind dann mit der Bahn zu dem Treffpunkt gefahren und haben eine kleine Probefahrt gemacht, der Wagen war schon sehr aehnlich wie der, den ich davor mit Markus hatte, nur dass dieser nicht so gepflegt und so gut erhalten war, obwohl er zwei Jahre juenger war. Kam mir aber garnicht so vor. Haben uns auch nicht wohl darin gefuehlt. Und eigentlich hatten wir uns auch schon entschieden, dass wir einen Van und keinen 4WD nehmen wollen, denn fuer das was wir vor haben reicht auch ein Van, ich bin zwar super gerne mit dem 4WD gereist, dass war wirklich eine unvergessliche und abenteuerliche Zeit, aber nun sollte ein neuer Abschnitt anfangen, mit einem anderen Auto. Und das schoene an so einem Van ist, dass man sich auch mal hinten aufs Bett setzen kann, wenn z.B. schlechtes Wetter ist oder man einfach nur ein bisschen chillen will, es ist ein bisschen mehr wie ein zuhause. Im 4WD hat man das eben nicht, da hat man zwar auch ein Bett, aber da kann man ja nur drin liegen und sich nicht aufrecht hinsetzen, also nutzt man das nur zum schlafen. Es hat mir nie gefehlt, aber jetzt mal was anderes zu haben ist auch schoen. Und all die Dinge, die man nur mit einem 4WD erreichen kann, wie Cape York, Kimberley usw. habe ich ja gesehen, von daher war das fuer mich ok und ich habe mich auf was neues gefreut. Auch wenn ich wusste, dass es komplett anders sein wird und ich mich dran gewoehnen muss.
Nach diesem Treffen und der Probefahrt hatten wir das Gefuehl wir sollten doch den Mitsubishi nehmen, der hat uns schon am besten gefallen und der Preis war nun auch ok. Da wir ein bisschen Angst hatten jemand koennte uns den noch vor der Nase weg schnappen haben wir die beiden schnell angerufen und gesagt, dass wir den Van nehmen. Die beiden wollten am naechsten Tag vorbei kommen und dann sollte die Uebergabe statt finden. Das war auf einmal ein komisches Gefuehl, weil dann doch alles ziemlich schnell ging. Ich habe gehofft das dies die richtige Entscheidung ist.
Noch am gleichen Tag haben wir ganz unerwartet einen Anruf von den beiden deutschen mit dem anderen Van der uns auch sehr gut gefallen hat bekommen, es waren zwar nicht die Besitzer des Vans, aber Freunde die sich um den Verkauf kuemmern sollten. Wir hatten zwar schon den anderen zugesagt, aber wir waren so neugierig das wir mit den beiden abgemacht haben uns in Fremantle, dass ist ein Stadtteil von Perth, zu treffen um den Van wenigstens mal anzuschauen. Und da wir eh mal nach Fremantle wollten, war dies eine gute Gelegenheit. Wir sind dann gleich los um vorher noch ein bisschen durch Fremantle zu bumeln, dort ist es richtig schoen, es gibt eine Markthalle wo man Gemuese und jede Menge andere Dinge kaufen kann, habe dort sogar leckeres Lakritz gefunden, da habe ich mich richtig gefreut, dass war das erste Mal das ich so leckeres Lakritz in Australien gefunden habe, sonst schmeckt das immer so suess und garnicht richtig schoen salzig. Und wir haben dort an einem Stand super leckeren Crepe gegessen, die hatten alles was man sich nur vorstellen kann, ich hatte einen mit Kaese und Tomaten, man war der lecker, habe selten einen so guten Crepe gegessen. Dann mussten wir aber los um puenktlich am vereinbarten Treffpunkt zu sein, als wir an dem Parkplatz vor dem Bahnhof angekommen sind haben die beiden schon auf uns gewartet, die beiden waren sehr nett und haben uns alles gezeigt, aber wir haben schon gleich gesehen das der Van lange nicht so schoen ist wie der Mitsubishi fuer den wir uns ja schon entschieden hatten, denn der hatte garkeine richtige Innenverkleidung und auch keinen Himmel, man hat nur Blech gesehen, was bei den meisten Vans so ist, das einzige was uns an dem Van gefallen hat, war das der einen Kuehlschrank hatte, aber davon wollten wir es nicht abhaengig machen und wir waren froh, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten, dass war nochmal eine Bestaetigung. Nach dem Treffen sind wir nochmal zurueck gegangen um noch ein bisschen durch die Strassen zu schlendern, Fremantle hat wirklich einiges zu bieten und die Atmosphaere ist richtig schoen, es gibt viele Strassencafes und einen Italiener nach dem anderen. Das war ein richtig schoener Tag.
Puenktlich zu der verabredeten Zeit standen die beiden Englaender dann am darauf folgenden Tag mit dem Van vor dem Hostel. Wir haben dann zusammen die Papiere ausgefuellt die die beiden mitgebracht haben und dann waren sie so schnell wie sie gekommen sind auch schon wieder verschwunden. Das war alles ein bisschen komisch und auch die Papiere haben mich ein wenig stutzig gemacht, denn das waren Unterlagen fuer Western Australia und meines Wissens nach haetten wir die fuer Queensland gebraucht, da das Auto ja dort angemeldet ist, aber die beiden hatten uns versichert das es alles so seine Richtigkeit hat. Naja, wir haben uns dann erstmal ins Auto gesetzt um eine Probefahrt zu machen und um ein paar Sachen zu kaufen um das Auto schon mal ein bisschen wohnlicher zu machen. Da die meisten Geschaefte schon geschlossen hatten, konnten wir grade mal noch ein bisschen was zu essen kaufen, ein Bettlaken, zwei Kissen und zwei suesse lila farbene Kissenbezuege mit Rueschen. Das haben wir in einem Billigladen fuer grade mal 12 Dollar gekauft, in Deutschland haetten wir das garantiert nicht so guenstig bekommen. Die Fahrt war richtig cool, das Auto hat sich super gefahren und wir hatten total den Spass und haben uns sooo gefreut endlich wieder unser eigenes kleines zu hause zu haben. Wir sind dann erstmal wieder zurueck ins Hostel gefahren, denn dort war ein Parkplatz wo wir unsere Sachen einraumen konnten und das Auto ein bisschen sauber machen konnten. Das haben wir dann auch den ganzen Abend getan und sind danach noch mit ein paar Leuten aus dem Hostel ein letztes Mal bevor das Leben im Auto wieder anfaengt feiern gegangen. Das war ein richtig lustiger Abend, wir waren in einem coolen Club wo richtig gute Musik aufgelegt wurde und haben die ganze Nacht getanzt und den Geburtstag von dem einen Franzosen der mit war gefeiert. Da wir ja auf dem Hostelparkplatz standen, haben wir nochmal die Gelegenheit genutzt und sind Nachts vorm schlafen gehen duschen gegangen. Die erste Nacht haben wir dann auf dem Hostelparkplatz geschlafen, wobei es eigentlich schon morgens war und es schon hell geworden ist. Wir haben dann bis mittags geschlafen und sind dann los gefahren um noch ein paar Sachen zu besorgen, zu unserer Freude haben wir einen Ikea entdeckt, der aber leider nicht auf hatte, da Sonntag war. So mussten wir das auf den naechsten Tag verschieben. Wir hatten uns ueberlegt schonmal nach einem geeigneten Schlafplatz ausschau zu halten und sind instinktiv am Strand angekommen, am Scarborough Beach, man da waren wir vielleicht aus dem Hausschen, das war richtig cool dort, es gab so viele Parkplaetze und Zugaenge zum Strand, richtig toll und von dem Trubel in der City war nichts mehr zu merken, alle waren total entspannt und gelassen, dass hat uns gefallen. Wir sind dann bisschen dort rum gefahren und haben schnell den perfekten Schlafplatz gefunden, und zwar am city beach, der war nicht weit vom Scarborough beach entfernt und ein bisschen kleiner. Dort war es auch richtig richtig schoen, es gab Tische mit Baenken wo man drauf kochen konnte und man hatte einen wunderbaren Ausblick aufs Meer, am Strand waren Volleyballnetzt und einige haben gespielt, dass war eine total schoene Atmosphaere.
Dort haben wir dann unsere zweite Nacht im Van verbracht. Wir konnten schon ziemlich gut schlafen und sind morgens ausgeruht aufgewacht. Es gab dort am Strand sogar Duschen, die waren zwar kalt, aber das war uns egal. Frisch geduscht sind wir dann erstmal zu Ikea gefahren um nach ein paar Dingen, wie z.B. Bettbezuegen und Besteck zu schauen, wir haben ein paar Kochutensilien gekauft und sind danach noch in einige andere Geschaefte gefahren wo man guenstig einkaufen konnte. Wir haben an diesem Tag schon so einiges gefunden um das Auto ein bisschen her zu richten. Eigentlich wollten wir Perth ja so schnell wie moeglich verlassen, aber bis wir alles erledigt hatten ist noch eine gute Woche vergangen. An einem Tag sind wir zur Behoerde gegangen um die Papiere fuer das Auto abzugeben, die Vorbesitzer hatten ihren Teil ja schon per Post geschickt. Dort mussten wir, wie eigentlich schon erwartet, erfahren dass Western Australia nicht dafuer zustaendig ist, sondern Queensland. Na prima und den Wisch den die Vorbesitzer ausgefuellt hatten, konnte die Dame uns natuerlich auch nicht raus geben. Das war alles ein bisschen bloed gelaufen und wir mussten uns was ueberlegen. Das war aber leider noch nicht alles, nach ein paar Tagen leuchtete auf einmal die Oellampe auf, erst habe wir uns nichts schlimmes gedacht, wir haben nur gedacht das man wohl mal wieder den Oelstand pruefen sollte, dass wollten wir auch sofort tun," aber wie bekommt man den Sitz hoch um in den Motor zu schauen?" das war die Frage, denn bei dem Van ist der Motor nicht vorne sondern unter dem Beifahrersitz. Soviel wussten wir schonmal :-) Erstmal sind wir zu einer Tankstelle gefahren, aber dort konnte uns auch niemand helfen und dann blieb uns nichts anderes als in eine Werkstatt zu fahren. Der Mann in der Werkstatt war sehr nett und hat einen seiner Leute den Oelstand kontrollieren lassen, es war tatsaechlich zu wenig Oel drin. Er hat was aus dem Kanister den wir hinten stehen hatten nachgefuellt und uns noch gezeigt wie wir den Sitz hochklappen koennen um an den Motor zu kommen. Der Besitzer hatte uns noch empfohlen das Auto gruentlich durchchecken zu lassen bevor wir unsere Reise starten, denn er meinte wenn wir auf der Nullarbor sind und das Auto dann den Geist aufgiebt, koennen wir das gleich dort zurueck lassen, denn alles andere waere viel zu teuer und wuerde sich niemals lohnen, aber das wollten wir uns nochmal ueberlegen. Eigentlich wollten wir nicht mehr so viel Geld ausgeben...