Den Quarantäne Checkpoint haben wir nach Autokontrollen passiert, Jetzt sind wir Vitamin- und honigfrei! Es droht Skorbut. Aber der nächste Supermarkt kommt (bestimmt) vielleicht schon in 1000 km - oder später. Um unsere Not dem nächsten Versorgungspunkt in der Zivilisation mitzuteilen, fahren wir die nächste Telegrafenstation in Eucla an. Leider fehlt dort schon das Dach und von den 20 Leuten, die dort einst arbeiteten, fehlt jede Spur. In den Räumen finden wir nur Dünensand vor. Aber zur Resignation fehlt uns die Zeit. Also fahren wir die nächste Telegrafenstation in Cocklebiddy an. Bei einem Blick auf die Karte stellt sich das ganze als Eyre Bird Observatorium heraus - egal, vielleicht bekommen wir Kontakt. Den Abstecher von 27 km runter vom Highway ist uns das wert. Wir haben Allrad. Die letzten 11 km bis zum Observatorium werden dann echt anspruchsvoll und verlangen nun fahrerisches Können. Aber der Abstecher hat sich gelohnt. Auch wenn wir keine Kommunikation zur Außenwelt bekommen, die Telegrafenfunktion wurde schon vor Jahrzehnten aufgegeben. Im Oberservatorium treffen uns wir auf einen Mann, der dort im November abgesetzt wurde und Vögel beobachtet. Er erzählt uns freundlich und ausgiebig viel Wissenswertes zur Station und führt uns umher. So erfahren wir Nützliches für unseren geplanten Walk über die Dünen zum Strand. Gegen Schlangen helfen kleine stampfende Schritte zum Verscheuchen, die mögen die Vibrationen nicht und gegen Haiattacken hilft nicht ins Wasser gehen. In Western Australia wimmelt es vor Haien und so trauen wir uns bis maximal Kniehöhe ins Wasser. Auf unsere Frage ob er häufig Besuch bekommt, wir haben Bedenken auf dem schmalen Pfad auf Gegeverkehr zu treffen, meint er, dass in letzter sehr viel los ist. Gestern waren sogar 6 Leute da. Zusammen mit unserer Ankunft wird er sicher noch einen Rekordbesucheransturm für diese Woche vermelden. Da die Rückfahrt vom Strand so ziemlich immer tendenziell nach oben geht, bekamen wir erst noch die richtige Herausforderung. Unsere Containerkisten wühlten sich mehrfach auf den Anstiegen im lockeren Sand ein und kamen ohne Hilfe nicht mehr weiter. Da half nur noch schieben. Obwohl heute nur maximal 33 °C gemessen wurde, kamen wir ordentlich ins Schwitzen.
Beim Einbruch der Dunkelheit erreichen wir gerade noch das Cocklebiddy Roadhouse, erste Dämmerungskängurus wollten sich schon auf unsere Motorhauben werfen. Dort werden wir von einem Viertel der Bevölkerung (2 Damen) freudig empfangen. Cocklebiddy hat ganze acht Einwohner. Wir sind happy - es gibt Duschen! Abends traute sich dann Adrian uns zu erzählen, dass der Mann am Observatorium ihn ungläubig fragte, ob wir mit unseren Kisten über die Sandpiste herkamen. Hinterher können wir drüber lachen. Die Anstrengung ist vergessen - Stolz bleibt (besonders und zu Recht bei Dana, für ihre erste echte Allradtour). S.