Ein Ausflug ins Paradies

07.November 2009 - Airlie Beach


Hi meine lieben zuhause.

Bin gerade wieder von meinem segeltourn zu den whitsunday Islands zurück gekehrt.
Und erstmal vorneweg es war fantastisch.
Aber jetzt mal zu meinem Bericht.
Da wir in Bowen ja leider keine Arbeit gefunden haben, außer uns ausbeuten zu lassen beim tomatenpflücken haben wir kurzerhand beschlossen nach Airlie Beach zu fahren und uns dort die Whitsundays anzuschauen. Hier angekommen haben wir das geilste Hostel überhaupt gebucht. Wir haben einen eigenen Bungalow. Okay es stehen zwar 8 Betten drin, dafür haben wir aber ein eigenes Bad und der Bungalow ist so groß, dass die 8 Personen gar nicht auffallen. Am ersten Tag haben wir dann gleich noch ein Deutscher, Tobi, und drei Holländer ins Zimmer bekommen. Die waren alle recht gut drauf und so haben wir am Abend gleich mal eine kleine Party veranstaltet. War richtig cool, auf unserer eigenen Veranda zu sitzen und einfach ein bißchen chillen. Am nächsten Morgen sind die 4 dann auch wieder ausgezogen, da sie einen Trip auf die Whitsundays gebucht hatten und so sind wir dann auch los um endlich unsere Tour zu buchen. Nachdem wir alle Reisebüros hier in der Stadt abgeklappert hatten (und ich kann euch sagen, das waren eine menge) haben wir auch das passende Angebot für uns entdeckt. Es sollte ein kleines Segelboot sein mit nur 12 Mann an Board und die Tour sollte 3 Tage und 2 Nächte dauern. Wir dann wieder ins Reisebüro zurück und wollten diese Tour buchen nur leider war diese nur für in 5 tagen verfügbar. Okay so lange wollten wir hier natürlich nicht warten und so hat uns die nette Dame eine andere Tour vorgeschlagen. Matador sollte unser Schiff heißen, auch ein ehemaliges Rallye Segelboot mit 25 Mann an Board sein und die Tour sollte 2 Tage und 2 Nächte gehen. Wir natürlich sofort zugeschlagen, da diese Tour auch noch 100 $ günstiger war, als die andere. Und so ging es dann am Donnerstag um 12.30 Uhr für uns los. Nach dem Einchecken und Wetsuit ausleihen durften wir dann an Board. Und da traf uns der erste Schock.
KEINE SCHUHE AN BOARD!
Okay also Schuhe schön abgegeben und dann rauf aufs Schiff. Es war zwar nicht besonders groß, aber doch sehr schön. Nachdem wir dann unsere Betten bezogen hatten kam der nächste Schlag.
KEINE DUSCHEN!!!!
Und dieser traf uns richtig. Wie sollten wir denn 2 Tage ohne Dusche auskommen?
Wie wir das überstanden haben, weiß ich auch nicht.
Nach ein paar anderen Instruktionen ging es dann auch endlich aus dem Hafen raus. Wir uns einen super Sonnenplatz an deck gesucht und schon fühlten wir uns wie auf einer Kreuzfahrt. Nach ca. einer halben Stunde hieß es dann segelsetzten. Die Jungs durften ran, um das Hauptsegel zu hissen und die Mädels mussten an der Kurbel mithelfen. War eine sehr lustige Angelegenheit, aber ich habe ja auch nichts gemacht. Ich saß gemütlich an deck und habe dem ganzen treiben mit einem schmunzeln zugeschaut.
Dann kam der Befehl vom Captain, dass wir alle auf eine Seite sollten und schon erhob sich unsere Seite in die Lüfte. Es war gigantisch.
Also ich kann euch sagen, wenn sich so ein Segelboot so richtig schön in den Wind legt und man meint, das Boot fällt jeden Moment um ist schon ein Hammer Gefühl.
Und so sind wir dann erstmal 4 Stunden durch das Meer gefahren. Sandra und ich haben uns natürlich ganz lady like erstmal auf dem Schiff gesonnt und die schöne Aussicht genossen.
Dann haben wir an einer Bucht halt gemacht und dort konnte wer wollt Schnorcheln gehen. Ich wollte ja eigentlich auch, aber nachdem ich mir das Wasser angeschaut habe und dort Unmengen an Quallen entdeckt hatte, verging mir die Lust. Und so blieb ich mit Sandra und noch 3 weiteren Mädels an Board zurück und der Rest ist zum Schnorcheln aufgebrochen. So wie Thomas uns danach erzählte, muss das Schnorcheln sehr geil gewesen sein. Naja es blieben ja noch 2 weiter Tage zum Schnorcheln.
Nach dem Abendessen, was übrigens Spaghetti mit Bolognesesauce war , und ich kann euch sagen probiert mal bei Wind Spaghetti zu essen, das war eine Studie für sich, hab es aber dann doch noch irgendwie hinbekommen ohne mich zu bekleckern, hieß es für mich ab ins Bett. So ein halber Tag an See macht einen doch sehr müde und so bin ich relativ gut eingeschlafen.
Am nächsten Tag hieß es dann um 6 Uhr aufstehen. Oh man ich kann euch sagen, diese Uhrzeit bin ich ja gar nicht mehr gewohnt. Aber irgendwie habe ich es dann doch geschafft mich aus meinem bett zu quälen. Aber nachdem das halbe Schiff an meinem Bett vorbei auf der Toilette war, und ich kann euch sagen, dass diese Spülung sehr sehr laut war, da hätte selbst mein Paps nicht mehr schlafen können und das soll schon was heißen, war man sowieso wach.
Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir dann den Anker gelichtet um die nächste Bucht anzusteuern und dort hieß es für uns alle runter vom Schiff und rauf auf die Insel.
Nach einem km Bushwalk sind wir dann an einem Aussichtspunkt gelandet. Ich kann euch sagen, diese Aussicht war einfach nur der Hammer. So was habe ich in meinem ganzen leben noch nicht gesehen. Wir haben direkt auf einen weißen Strand geschaut mit diesem glasklaren türkisen Meer. Und es war die Aussicht, die man auf jeder Postkarte sieht. Aber am Besten schaut ihr euch die Bilder an, denn diese sagen mehr als tausend Worte.
Nachdem ich mich dann von dieser Aussicht losreisen konnte hieß es für uns genau an diesen Strand zu gehen. Ich habe mich ja so gefreut, als ich endlich diesen weißen Sand unter meinen Füßen hatte.
Meine Euphorie ging sogar soweit, dass ich bereit war ins Wasser zu gehen.
Und so sind Sandra und ich mutig ins Wasser gestampft. Am Anfang war es auch recht lustig und wir hatten unseren Spaß, bis Michael (ein Mitreisender auf dem Boot) uns vor einem Stachelrochen gewarnt hat, der direkt auf uns Kurs genommen hat. Wir zwei nur den Stachelrochen angeschaut, dann wieder zu Michael und nun uns. Und so kam es aus einem Mund ?Oh Scheiße wir müssen hier raus!?
Und schon sind wir völlig panisch Richtung strand gerannt. Nur leider haben wir die Kraft des Wassers unterschätzt und so kamen wir nur langsam voran und dann kam von hinten einen Welle die mir die Füße weggezogen hat. Ich habe nur noch wild mit den Armen gerudert und schon lag ich unter Wasser. Habe mich aber zum Glück schnell wieder aufrichten können und so bin ich so schnell wie mir möglich war wieder Richtung rettenden Strand gerannt. Ich kann euch sagen, dass muss ein Bild für die Götter gewesen sein. Denn Michael und seine 2 Freunde haben sich nur noch gekrümmt vor lachen.
Aber wie gesagt, wir sind dem bösen Stachelrochen entkommen und für mich stand ab diesen Zeitpunkt fest, dass ich nicht Schnorcheln werde, denn wenn mir dort solche Tiere begegnen ist kein rettender Strand in der Nähe.
Nachdem wir uns wieder etwas beruhigt hatten und mittlerweile selbst wir über unsere übertriebene Reaktion amüsieren konnten haben wir ein schönes Sonnenbad genommen. Leider hieß es viel zu schnell wieder zurück an Board und so war der kleine Ausflug ins Paradies auch wieder vorbei.
Zurück auf dem Schiff ging es dann auch schon weiter Richtung nächste bucht. Dort konnte wer wollte Tauchen oder Schnorcheln gehen. Aber wie schon erwähnt ich habe weder das eine noch das andere gemacht, sondern habe mich schön auf Deck gesonnt. Und dort, wie sollte es auch anders sein, habe ich mir schön die ganzen Oberschenkel und Kniekehlen verbrannt. Und das sind Schmerzen. Ich kann es euch gar nicht sagen.
Der Abend verlief dann mal wieder recht unspektakulär, da ich mal wieder recht früh mich ins bett verabschiedet habe. Ach ja was noch erwähnenswert ist. Thomas hat sich auch gesonnt und da er ja ein echter Mann sein wollte, hat er keine Sonnencreme verwendet und die Strafe folgte auch gleich. Er hat sich den kompletten Oberkörper verbrannt inklusive Gesicht. Er sieht ungelogen aus wie ein Krebs. Und schon ist es vorbei mit dem starken Mann Getue. Er jammert seit gestern ohne Ende.

Heute morgen sind wir dann wieder um 6 ur aufgewacht. Nur leider hat uns diesmal das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn es schüttete aus Eimern. Und so saßen wir nur an Deck unter der Regenplane und haben gehofft so schnell wie möglich in den Hafen zurück zu kommen. Dies passierte dann auch zum glück um 11 Uhr. Und so endete auch unser kleiner Ausflug auf die whitsunday Island.
Jetzt bin ich wieder im Hostel. Habe erstmal eine schöne lange ausgiebige heiße Dusche genommen. Ja ich habe es überlebt mich 2 tage nicht zu duschen, aber ich habe jedes Bild verweigert, das jemand von mir machen wollte, da ich wirklich nicht sehr toll aussah und mich auch nicht toll gefühlt habe. Pflege meinen Sonnenbrand mit Aloe Vera und lasse die letzten 2 Tage Revue passieren.
Jetzt heißt es für uns ganz dringend arbeit suchen und auch hoffentlich finden.
Also drückt uns die Daumen.

Ich denke an euch zuhause und fühlt euch alle ganz dolle gedrückt.

Bussi
Mona