Basil Farm

16.August 2010 - Mareeba


Hey Leute,

für alle die es noch nicht wissen, ich bin ja ein extrem fauler Mensch, was der Grund dafür ist wieso noch keiner von euch eine Mail erhalten hat. Aber ich habe eine Möglichkeit gefunden mit der ich eure Neugierde befriedigen kann ohne mich dabei zu überanstrengen.
Wie ihr sehen könnt, wenn ihr das hier lest, habe ich meinen eigenen Blog eingerichtet in dem ich vielleicht in regelmäßigen, aber vermutlich eher in unregelmäßigen Abständen berichten werde, wo ich gerade bin und was ich so treibe. Viel Spaß damit!

Ich bin am 22. Juli 2010 am International Airport Sydney angekommen.
Da fliegt man ans andere Ende der Welt um dem Alltagstrott zu entkommen und läuft aus diesem Flughafen raus und das erste was mir ins Auge sticht ist das übergroße DHL-Postzentrum direkt gegenüber. Na super? Aber ich habs ja schon immer gesagt, einmal Postler immer Postler ;)
Aber gut zurück zum Thema: Sydney!
Ich hatte drei wirklich sehr kalte Tage in Sydney. Mir war ja klar, dass es hier kalt sein wird, aber dass in keinem Hostel Heizungen vorhanden sind und ob die Fenster richtig schließen oder auch nicht, wird hier auch nicht so ernst genommen. Trotz alledem waren es drei coole Tage, an denen ich nichts anderes gemacht habe, als mir die Stadt anzuschauen und mich mit dem Daniel, den ich am Flughafen in Frankfurt kennen gelernt habe, auf den einen oder anderen Kaffee zu treffen.
Irgendwann habe ich dann beschlossen, dass der Klimaschock von 35 Grad auf 12 Grad einfach zu heftig ist, weshalb ich dann zum Flughafen zurück bin und nach Cairns geflogen bin. Was, wie man auf der Karte sehen kann, relativ nördlich ist.
Dort bin ich in einem sehr netten und ruhigen Hostel gelandet, in welchem ich die Steffi aus München kennen gelernt habe. Cairns an sich ist leider keine besonders schöne Stadt. Muss man sich eigentlich wie ein kleines Städtchen direkt an der Küste vorstellen, allerdings ist hier leider alles etwas runtergekommen und wirklch viel zum anschauen gibt es hier auch nicht. Mich haben auch die überall rumhängenden Aboriginies gestört, die sich den ganzen Tag betrinken um dann auf der Straße rum liegen. Schade was aus diesen Menschen gemacht worden ist, bzw. geworden ist?
Am nächsten Tag haben wir einen Regenwaldtrip gemacht, der wirklich nur zu empfehlen ist. Wir sind den ganzen Tag mit einem Bus und einer kleinen Gruppe von Leuten durch den Regenwald gefahren.
Leider hat mir auch da das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir konnten an diesen fantastischen Wasserfällen leider nicht baden, trotz alledem war es ein super Tag.
Am gleichen Abend haben wir dann noch die Laura aus Dortmund kennen gelernt, die kam gerade von einer Basilikumfarm. Wir haben sie natürlich gleich mal ausgequetscht und uns die Telefonnummer geben lassen, da es hier scheinbar nicht so leicht ist einen Job zu finden und ich mir dachte, ich könnte auch gleich am Anfang Geld machen, dann muss ich vielleicht so schnell nicht mehr arbeiten.
Gesagt getan, am Montag den 02.08.10 haben wir, also Steffi und ich, auf dieser Farm angefangen, nachdem wir eine super Woche in Cairns hatten. Allerdings hatten wir uns das etwas anders vorgestellt, was man sich eben so vorstellt, eine nette Basilikumfarm eine Stunde landeinwärts.
Jo so ist das auch hier, allerdings muss man erwähnen, das unsere Unterkunft eine totale Bruchbude mit Ameisenplage ist und der Farmer der größte Choleriker ist, den ich jemals getroffen habe und das will was heißen, wenn man selber einer ist ;)
Ich sitze 10-12 Stunden am Tag auf einer Maschine und pflücke ?Basil?. Wenn man Glück hat ist man nicht auf der Maschine auf der der Farmer arbeitet, der gern mal richtig ausflippt wenn man zu langsam arbeitet. Er schreit dann am liebsten: ?PICK THE BASLI!?
Aber jetzt kommen wir zum angenehmen Teil, bzw. der Grund warum wir das Theater hier mitmachen, wir verdienen hier so knapp 1000 Dollar die Woche.
Na ja für tausend Dollar die Woche kann man sich schon mal anschreien lassen. :D
Aber im Ernst im Grunde ist er wohl ein guter Mensch, der auch um unser Wohl besinnt ist und stets darauf achtet das wir nicht in der prallen Sonne sitzen und wir in unseren zwei Raucherpausen, die sage und schreibe 5 Minuten dauern, immer Kaffee und Kekse haben. Kaffee und Kekse bedeutet außerdem, eine halbe Tasse Instantkaffee und einen Keks für jeden. Ihr glaubt ja gar nicht, wie sehr man sich darüber freuen kann ?
Trotz der harten Arbeit und dem zusätzlichen Stress ständig mit 10 Mädels arbeiten zu müssen geht es mir wirklich gut und dank der Steffi ist auch jeden Tag auf ein neues für mein leibliches Wohl gesorgt, da sie eine äußerst begabte und gute Köchin ist, die das auch noch gerne macht. Für jeden der mich besser kennt ist wohl klar, dass ich diese Frau nicht mehr so schnell von meiner Seite lass. ;)
Das Highlight besteht momentan jedem Abend mit einem Heineken und ner Kippe sich mit der Steffi über den Tag ?auszutauschen?.
Ach und falls ihr euch jetzt fragt, wie es weiter geht? Genau kann man das ja hier nie sagen oder auch ?who knows? wie die Australier zu sagen pflegen, aber ich werde hier vermutlich acht Wochen bleiben und dann erstmal eine oder zwei Wochen auf Bali fliegen, ist ja schließlich gleich ums Eck und billig noch dazu.

Jo so siehts aus in downunder. Wie ihr sehr müsst ihr euch in keinster Weise Sorgen um mich machen. Ich lebe und es geht mir gut ?

Bis die Tage, Luisa