In the middle of nowhere

16.May 2011 - Crestone


Nach anfaenglichen Schwierigkeiten habe ich mich allmaehlich im Zen-Center in Crestone eingefunden.
Von Denver aus bin ich nach nur einer Nacht (im Hotel aber :) ) mit dem Bus hierher - der wahrscheinlich groesste Kulturschock bisher. Die Einsamkeit und Weite der Landschaft laesst sich kaum ausdrucken. Crestone an sich ist mit seinen rund 1200 (eigenartigen)-Einwohnern schon von beschaulicher Groesse, jedoch befindet sich das Zen-Center weitere fuenf km vom Geisterdorf entfernt. Etwas erinnert Crestone an Westernfilme, wenn der Wind durch die Hauptstrasse blaesst und sich die Balken der gruseligen Holzhaeuser dehnen.
25 verschiedene Religioese Gruppen befinden sich in der Region, nur wenige behaupten noch keine Auserirdischen gesehen zu haben.
Ich wohne wie gesagt etwas abseits, am Fusse der Rocky-Mountain Gebirgskette auf 2700 Metern Hoehe. Von hier laesst sich das San-Luis(schon wieder San Luis...)-Valley ueberblicken, mit einer Groesse, die der Haelfte Hollands entspricht.
Ein vollkommen ebenes und unbewohntes, ca. 150 km langes Tal ist vor mir ausgestreckt.

Gestern war im Saal des Zen-Centers Schaulauf der Gruseligen. Eine religioese Verbindung hat Hochzeit gefeiert und den Saal dafuer gemietet, dabei gab es Kostueme a la Clockwork Orange, rote Brillen, Lederhosen und undefinierbare Huete schienen angesagt.

Das Zen-Center und deren Praktizierende sind vergleichsweise oede, zumindest was Kostueme und erfahrungen mit Ausserirdischen angeht.
Unser Programm ist sehr streff (4:30 aufstehen) - ich bin immer noch in der Akklimatisierungsphase.
"Ora et labora", daraus besteht der Grossteil des Tages. Ungefaehr 6h wird gearbeitet (simple Taetigkeiten wie putzen, Geschirr-spuelen) und 2h meditiert.