ABSCHIED NEHMEN

19.May 2013 - Brisbane


Leider hat ja bisher niemand auf den Aufruf reagiert, sich zu melden hier im Blog. Naja, haben wir wohl doch keine Freunde, aber besser traurige Gewissheit als Ungewissheit. Nein Spaaaaaaaß ;) also jetzt zu dem Thema:
Ich will es eigentlich gar nicht schreiben, aber wir verlassen morgen(!!!) Australien. Nach knappen 9 Monaten!!!!!
Morgen um 23:20Uhr nachts geht unser Flieger nach Kuala Lumpur, Malaysia, die letzte Etappe unserer im wahrsten Sinne des Wortes halben Weltreise. Was haben wir nicht alles erlebt?!

Wir haben alles umgesetzt, was es umzusetzen galt. Wir haben alles geschafft und gesehen, was wir wollten. Und wir haben einfach mehr mitgenommen, als man wahrscheinlich überhaupt mitnehemen kann. 9 intensivste Monate voller Erfahrungen, neuen Erkenntnissen und vor allem ganz viel Lebensfreude. Wir haben gelernt, dass Reisen mehr bedeutet als nur von a nach b zu kommen und was heißt mit weniger Dingen als in Deutschland glücklicher zu sein als in manchen Situationen in Deutschland. Wir haben gelernt, dass unsere Sicherheit eigentlich nur in uns selbst liegt, womit ich sagen will, dass man solang man ein kleines bisschen Geld hat für den Notfall, nicht wissen muss, wo man morgen schläft, geschweige denn OB man morgen schläft, ob man in einem Bett oder doch nur auf einem Stuhl schläft auf Grund von Mücken oder weil die Luftmatratze zum hundertsten Mal ihre Luft verliert. Es kommt darauf an, wo man ist und wie es einem geht, wie unsere Lebenssituation ist, und die war trotz aller Umstände immer optimal bei uns beiden. Schnell wurden viele äußerst nervigen Lasten des Alltags zur Nebensache und man konnte trotzdem irgendwie im Endeffekt über alles lachen und einfach sich auch sein Leben feiern.

Mit dieser Einstellung, die insbesondere in den harten Zeiten in Geraldton und vor allem in den Minen geboren wurde bzw. gereift ist, ließ es sich so einfach und schön hier leben. InnSydney haben wir zwischen den Minenjobs das erste Mal über einen längeren Zeitraum gespürt, wie es sein kann, in Australien frei zu leben und ernsthaft zu genießen. Mit dieser Erinnerung zog es uns mit den Gedanken an das für unsere folgenden Monate doch so notwendige Geld zurück nach Western Australia in die Minen. Es ging also wieder in unendliche Stunden Langeweile und Knechten, bis man einfach nicht mehr kann, sei es psychisch oder physisch. Dann merkt man aber: Du kannst, auch wenn du es nicht spürst, und so haben wir auch die letzten 3 Minen noch einmal überstanden, wahrscheinlich hauptsächlich, weil wir nur an die Zukunft gedacht haben. Unsere Vorfreude hat uns dadurch getragen und unsere Hoffnung auf bessere Zeiten starb zuletzt, oder auch nie.
Dann war es geschafft, endlich!! Nie wieder in Australien arbeiten und vor allem nicht in den Minen. Nach einigen Tagen Regenerationsphase begannen wir dann zu verstehen, was uns nach Australien zog.Der Roadtrip begann.

1 Monat Sehenswürdigkeiten am Stück. SO viele verschiedenen Landschaften, Bauten, Küsten, Wasserfälle, Küstenformationen, Strände, die skurrilsten Tiere, Riesenbäume, Millionenstädte, Actionabenteuer, Adrenalinklettern im Reich der Toten auf dem Cradle Mountain und ganz besonders: 30 Tage auf einer Luftmatratze: zu zweit. 30 Tage viele Mückenstiche und Rückenschmerzen, aber doch gaaaanz viel Natur und gaaaanz viel Leben. An Intenistät konnte dieser Roadtrip nicht überboten werden und das bereuen wir auch nicht. Jedoch hat er uns auch den Rest gegeben, im positiven Sinne natürlich :) Nach einer Nacht auf einem Fährensessel und einer im Flugzeug waren wir in Neuseeland!

2 Wochen Neuseeland und gute 10 einfach nur wunderschöne Tage mit Insa und Calle. Diese 10 Tage waren mindestens genauso perfekt auf ihre Art und Weise wie Sydney, das Geld machen oder der Roadtrip. Unglaublich und unbeschreiblich wie harmonisch diese 10 Tage waren. Nach den 10 Tagen Roadtrip saß nun Calle am Steuer und wir wussten in der ersten Nacht was es heißt, in einem Bett schlafen zu dürfen, unbeschreiblich wie wir uns gefühlt haben eine Matratze unter uns spüren zu können! Alles in allem noch einmal unglaublich,wir kamen in unseren Köpfen seeehhr zur Ruhe und es entstanden Erinnerungen, die wir nicht missen möchten. Liebe Grüße an Insa und Calle :)
Nach 2 ewig langen Busfahrten, einem Flug und einer längeren Suche nach unserem Hostel standen dann auch in Auckland, Nordinsel Neuseelands 2 organisatorische Tage vor uns, um dann komplett vorbereitet nach Fiji zu fliegen zu können.

Auf der pazifischen Südeseeinsel Fiji, zugehörig zu Ozeanien, kamen wir noch mehr zur Ruhe. Allerginds nichit so sehr wie man das erwartet, weil wir einfach nicht ohne Sport und Abenteuer können. Die 3 Wochen waren geprägt durch viel Schlaf, einer ganzen Menge neuen Erfahrungen, einem intensiven Kennlernprozess zu idigenen Hotelangestellten und auch sehr viel Sport. Nicht zuletzt waren wir in unserer gesamten Auslandszeit (abgesehen von dem noch in der Zukunft liegenden Zeit in Malaysia) in Fiji ganz klar und überdeutlich prozentual am wenigsten Deutsche unter den anderen. In 3 Wochen trafen wir ein einziges Mal für ein Gespräch eine deutsche Familie. Dementsprechend waren diese 3 Wochen seehhr englischgeprägt und wir haben nicht nur die fijianische, sondern auch die australische Mentalität sehr gut kennengelernt, denn die dortigen Touristen bestanden fast nur aus Australiern. Ganz anders als zu unserer vorherigen Zeit haben wir australische Familien und auch viele Kinder über Tage hinweg fast den ganzen Tag gesehen und mit ihnen die Zeit verbracht. Auch das: Eine Erfahrung, die man uns nicht nehmen kann :) Abgerundet durch den einzigartigen Trip zur Robinson Crusoe Island und den sowieso sagenhaften Stränden und Korallenbuchten hieß es Abschied nehmen (bei den Fijianern teilweise unter Tränen). Ein neues Kapitel begann: Australien 2

Wie zuhause fühlten wir uns, als uns der ShuttleBus durch Brisbane fuhr, eine uns vollkommen fremde 2Millionenstadt. Egal, uns war alles so bekannt und vertraut, faszinierend und auch von uns nicht so erwartet.
Nach einer abermals organisatorischen Phase in Brisbane und einem Aufeinandertreffen mit Lonni und ihrer Schwester, trafen wir spontan die Entscheidung nach Cairns zu fliegen, um dort einen 5tägigen Tauchkurs/-trip zu machen. Das Wort spontan trifft es auch noch einmal gut, wie sich unser 9monatige Aufenthalt gestaltet hat. Teilweise wurden Entscheidungen aus dem Nichts und viel zu spät getroffen, aber doch erfolgreich umgesetzt, weil wir doch letztendlich nichts auslassen wollten! Der Tauchkurs und der darauffolgende Tauchtrip auf dem Katamaran war mal wieder -welch Überraschung- sagenhaft!!! Fotos folgen! Die restliche Zeit in Brisbane haben wir noch einmal mit Lonni und Co. verbracht und mit zwei Deutschen die wir dort getroffen haben, eine schon wieder PERFEKTE Restwoche in Cairns!

Nun, nach ein paar hauptsächlich ruhigen Tagen in Brisbane und den letzten organisatorischen Dingen heißt es doch wirklich Abschied nehmen und das nach diesen 9 Monaten. Dies war ja nur ein kleiner Überblick für euch. Ein Auschnitt von einem kleinen Ausschnitt von dem was wir erlebt haben.

Unvergleichbare 9 Monate: wunderschön und unvergesslich, ein Leben lang! Oder auch als abschließendes Motto: Achi for Life :)

Tüdelüüüüüüü