Linksverkehr, ich komme!

30.October 2015 - Sydney


Vom 26.10. bis zum 30.10. hatte ich eine Campervan, den ich von Brisbane nach Sydney überführen durfte. Wie schon von den Bildern erwartet: Ein echt hammergeiles Teil! Wie neu, viel Platz, Bett im Van und noch zusätzlich auf dem Dach, Küche mit Kühlschrank und Gasgrill im Kofferraum, ausfahrbarer Display überm Bett. Ein richtiges Schiff. Da konnte die Reise losgehen.
Ich fuhr also auf die Straße und wusste nicht wie ich das mit dem Linksverkehr hinbekommen würde... Es schien anfangs gut zu laufen.
Nachdem ich allerdings eine Mitfahrerin, die ich nach Byron Bay bringen sollte, eingesammelt hatte und diese mich Nonstop voll laberte, änderte sich das. Ich wollte lässig rechts abbiegen und zack: Schon war ich ein Geisterfahrer... Ich konnte allerdings schnell wenden und heil aus der SItuation herauskommen. Blödes Weib. Gut, dass ich die in Byron Bay wieder rausschmeissen konnte. Denn dank ihres Gelabers verpasste ich auch danach noch 2 Ausfahrten... Immerhin konnte ich damit 20 Dollar als Taxiservice verdienen.
Ich war auch sehr froh, als ich aus Brisbane raus war. Stadt-Verkehr ist ja grausam...
Mittlerweile hatte ich das mit dem Linksverkehr also raus. Der größte Teil der knapp 1.000 km Strecke war ja sowieso Highway. Easy.
Bei bestem Wetter in Byron Bay angekommen, war ich das Mädel also endlich los und hatte beschlossen es mir bis Sydney alleine gemütlich in meinem Van zu machen. Das bisschen Spritgeld war mir den Stress nicht wert.
Ich machte mich auf zum Leuchtturm und dem östlichsten Punkt Australiens. Es war eine unfassbare Aussicht! Der Leuchtturm war echt cool und der Lookout Point aufs Meer und den Strand war der Hammer! Dort habe ich dann einen Deutschen kennengelernt, Björn, der ebenfalls alleine mit seinem Auto unterwegs war und in etwa der gleichen Zeit nach Sydney fahren wollte. Perfekt, wir schlossen uns zu einer Kolonne zusammen.
Am Abend suchten wir uns eine abgelegene Straße, auf der wir parkten und in unseren Autos schliefen. Das war endlich Mal eine andere Erfahrung als die fast immer gleichen Hostelzimmer mit schnarchenden und lauten Zimmergenossen. Ich hatte Mal meine Ruhe. Die einzigen Nachteile stellten sich allerdings heraus, als ich mich dann Mal duschen wollte oder man Mal vernünftig kochen wollte. Immer musste man nach irgendetwas suchen und rumfahren... Naja, es war trotzdem echt cool!
Am nächsten Tag traten wir also die Weiterreise zum Dorrigo Nationalpark an, wo uns ein cooler Wasserfall und viel Regenwald erwartete. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit und man konnte beim Lookout Point eine schöne Nebelwand statt einer Gebirgskette bestaunen. Wow.
Danach ging es weiter nach South West Rocks, wo wir uns ein paar saftige Burger an einer öffentlichen BBQ Station am Strand zauberten. Danach gin es Mal wieder auf Schlafplatzsuche. Zahlen wollten wir natürlich nie für einen Stellplatz, also musste wieder eine dunkle Seitenstraße her, um nicht von Rangern vertrieben zu werden. Wildcampen ist leider verboten.
Am nächsten Morgen stand der Smokey Cape Leuchtturm von South West Rocks auf dem Programm. Auch hier gab es, wie soll es anders sein, Mal wieder einen super Ausblick.
Nächster Stopp sollte dann Port Macquerie sein, was allerdings einen längere Fahrt bedeutete. Dort angekommen besuchten wir das Koala Hospital, wo verletzte und gefundene Koalas Zuhause waren. Dann ging es nach Port Stephens, wo man Delfine sehen können sollte. Allerdings musste man dafür eine Tour buchen und deswegen entschieden wir uns direkt nach Stockton weiterzufahren, da wir erst relativ spät da waren.
Stockton schien zunächst nicht besonders und wie ein kleines Dorf. Und genauso war es auch. Aber wegen des Dorfs waren wir ja auch nicht da, Wir wollten die riesigen Sanddünen direkt am Meer sehen. Und die waren einfach sowas von cool! Wir stellten unser Auto in einer Seitenstraße ab und liefen über die 4 Wheel Drive Strecke bis zum Wasser. Es war unglaublich. Die Wellen waren riesig und strömten weit die Dünen hinauf. Ich hatte meine Schuhe ausgezogen, stand bis zu den Knien im Wasser und musste gucken, dass ich nicht ins Meer gerissen wurde. Raus wär ich da wohl nicht mehr gekommen... Einige 100 m weiter lag dann ein Schiffswrack am Ufer. Den Fußmarsch war es auf jeden Fall wert. Wir haben uns nur gefragt, warum wir die einzigen waren, die sich das ganze anguckten. Es war weit und breit keine Menschenseele außer uns dort. Naja, irgendwie war es auch wieder cool!
Abends kamen wir dann noch in Newcastle an, wo wir uns eine Bar suchten und uns ein Bier und Schnitzel gönnten. Als wir dann schlafen gehen wollten, begrüßte Björn eine nette Huntsman Spinne. Gut, dass ich da nicht drin schlafen musste.
Am Morgen danach ging es dann nach Sydney. Endlich waren wir da. Nach mher als 1.000 km Fahrt. Meinen Van musste ich allerdings erst am Tag danach abgeben, ich hatte also keinen Stress.
Somit habe ich die Ostküste fertig bereist. Jetzt steht Arbeit auf dem Plan. Ich brauch Kohle...