Ehrlich gesagt war mein erster Gedanke, als wir hier angekommen sind: "Ok, ich glaube hier halte ich es nicht lange aus!"
Von Singapur waren wir überaus freundliche, saubere, disziplinierte Menschen gewöhnt. Fälschlicherweise bin ich mit dieser Erwartungshaltung weitergereist. Zumindest Disziplin und Sauberkeit sind hier Fremdwörter. Der Abfluss fließt neben der Straße entlang. Beim Metzger fließt das Blut aus dem Eingangsbereich auf die Straße. Es gibt keine festen Öffnungszeiten, keine festen Preise. Außer Ampeln scheint es keine Verkehrsregeln zu geben. Es gibt scheinbar keine Hygienevorschriften für Restaurants. Toilettenpapier auf der Toilette ist nicht selbstverständlich. Der Toilettenbereich liegt aufgrund der asiatischen "Gesichtwaschung" meistens unter Wasser. Neben Toiletten sind Schilder angebracht, die es verbieten, sich auf die Toilette zu stellen. Das Verbot ist deswegen vonnöten, weil viele Aisaten normalerweise Plumsklos verwenden. Solche Leute hocken sich auf die Toilette drauf, weil sie nicht anders können und sich beim Sitzen unwohl fühlen, kein Spaß!
Man muss sich nicht nur mit einer Religion und Kultur arrangieren, sondern mit allen in Südostasien vertretenen (s. dazu letzter Artikel).
Nachdem wir heute von morgens bis abends durch Melaka gewandert sind und jeden Straßenverkäufer zweimal gesehen haben, fange ich an, warm mit der Stadt zu werden.
Dabei geholfen hat mir auch sehr eine etwa 30-jährige Britin chinesischer Abstammung. Sie reist schon länger durch Asien und hat mit ihrer Erfahrung geholfen, Skepsis und Misstrauen auf ein angebrachtes Niveau herunterzuschreiben und die Vorteile des asiatischen Wirrwarrs schätzen zu lernen.
Eine Mahlzeit im Restaurant kostet 5 Malaysische Ringgit, umgerechnet 1 Euro. Softdrinks kosten 40 Cent. Eine Nacht im Doppelzimmer kostet 6,50 Euro pro Person. Eine 10-minütige Taxifahrt kostet 4 Euro. (Normalerweise ist allein der Aufschlag schon über 2 Euro.)
Wir haben übrigens um eine Nacht verlängert. Das gibt uns mehr Zeit, isch mit dem Lebensstil vertraut zu machen und die Reise weiterzuplanen.