Wir waren heilfroh, als wir zusammen mit Marceline endlich das in Bergen gebettete Nimbin erreichten. Nach einer ca. 20 minütigen Fahrt durch die australische Pampa kamen wir voller Erwartungen und Vorfreude bei unserem Couchsurfer Pauly an, der uns von Alex (mit dem Ade zuvor reiste) empfohlen wurde. Es waren drei der außergewöhnlichsten, aber auch interessantesten Tage unsres Trips, bei denen wir nicht nur einmal an unsere Grenzen gestoßen sind.
Pauly hat sich nämlich mit ein paar Freunden, seiner Frau und ihrem gemeinsamen Baby ein Zuhause mitten im Busch aufgebaut.
Dort gibt es keine Elektrizität, also kein Licht (außer ein paar Solarlampen) keine Waschmaschine, kein Fernseher, keinen Computer, eine endlose Liste anderer Dinge. Der alternative Lebensstil und das Leben dort im Busch ist wirklich beeindruckend, wie diese Menschen es in der heutigen Zeit geschafft haben, sich im Nichts ein annehmbares Zuhause aufzubauen und so ökologisch wie möglich zu leben. (Beeindruckend, aber nach 3 Tagen war uns das schon zu krass)
Das Haus erinnert mehr an einen Pavillon, der aber gut mit Folien und anderen Dingen abgedichtet und mit Stäben stabilisiert wurde. Wasser stammt aus dem naheliegenden Fluss. Sogar Wasserleitungen und dadurch einen Wasserhahn und eine Gartendusche gibt es. Auch eine Toilette war verfügbar, die man aber nur für große Geschäfte benutzen durfte, da Urin und der Stuhl miteinander reagieren würden. Ansonsten wurde es zwar etwas spärlich, aber recht gemütlich mit Sofas eingerichtet.
In Nimbin wurde uns erst wirklich bewusst, wie vieles wir haben, das man eigentlich nicht braucht und auf was wir mittlerweile angewiesen sind. Man durfte nämlich z.B. zum Duschen keine Seife benutzen, da das Wasser in die (selbstverständlich selbst angebauten) Bananenbäume lief. Auch Warmwasser gab es nicht, außer man kaufte sich Feuerholz im Wert von $10, was wir uns natürlich nicht gegönnt haben.
Auch Gemeinschaftsgefühl das dort herrscht war eine Erfahrung wert: abends haben sich alle versammelt, um einen Trommelkreis zu machen, Digeridoo zu spielen, zu singen und zu tanzen. Uns wurde das Trommeln beigebracht, mit dem Digeridoo hatten wir leider unsere Schwierigkeiten. Naja trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht und wir haben uns wie ein kleiner Teil der Gruppe gefühlt.
Am nächsten Tag ging´s dann auf eine Besichtigungstour in das Hippie-Dorf Nimbin. Der Flair dort war echt super, jeder war sehr nett und entspannt und alles war phantasievoll und kunterbunt. Dort haben wir uns in ein nettes Café gesetzt um im Internet unsere weitere Reise zu organisieren.
Nach drei Tagen kehrten wir dann zurück in die Zivilisation und zwar weiter nach Byron Bay, zurück in die Zivilisation. Dort hieß unser Couchsurfer Peter, ein Mitte 50-jähriger Mann, der uns lecker bekochte und mit dem wir beim abendlichen Kartenspielen viel Spaß hatten.
Die Surferstadt Byron Bay liegt direkt am Strand und ist wunderschön mit vielen netten Läden und Cafés, durch die man schlendern kann. Dort haben wir einen schönen Tag verbracht.
Auch um unseren Autoverkauf haben wir uns mal gekümmert. Wir haben es blitzblank geputzt, Rostflecken mit weißem Nagellack überdeckt, Bilder davon gemacht und auf die Internetseite Gumtree gestellt. Gleich am nächsten Tag haben sich ein paar Interessenten gemeldet.
Als es dann weiter an die Gold Coast ging, hatte sich schon der erste Interessent das Auto angeschaut und sich sofort darin verliebt. Drei Tage später hatten wir einen Stapel Geld auf der Hand und mussten uns von unserem Liebling verabschieden.
Als wir an der Goldcoast in dem Stadtteil Mermaid waters (=Meerjungfrauengewässer) bei unserem Couchsurfer David in einem Villenviertel gelandet sind, waren wir überglücklich. David ist nämlich der Inhaber einer Modekette und dementsprechend nobel und riesig war auch sein Anwesen. Wir hatten ein eigenes Zimmer mit extra Bad, es gab natürlich einen Pool im Garten und man konnte den Ausblick auf einen Fluss und Davids Privatstrand genießen.
Nach fünf Tagen war aber Schluss mit Luxus, denn es ging weiter?