Um 04:45 Uhr geht es am Dienstag morgen mit Air Asia von Darwin nach Denpasar/Bali! 3 Wochen Indonesien mit Bali, einen Hike auf Lombok (Gunung Rinjani, 3800m hoch) und den Gili Inseln erwarten mich, bevor es am 12.04. wieder zurueck nach Darwin geht!

25.03.2011
Nach einer unbequemen Nacht auf Darwins Flughafen ging es 04:45 Uhr puenktlich und in 2h15 Minuten zuegig nach Bali, wo ich im Dunkeln am Flughafen angekommen bin. Es kam gerade ein maechtiger Gewitterschauer runter, die 25 Dollar Einreisegebuehr (mann machen die ein Geld damit) wurden bezahlt, die ersten Kofferboys wurden abgewimmelt und dann gings mit dem Transfer ins Hotel, wo ich mir erstmal ein Bad im Pool und ein Fruehstuecksbuffet fuer 7 Euro goennte. Der Tag war lang, die Eindruecke nahm ich voellig uebermuedet teils in Trance wahr und am Abend fiel ich hundemuede aber uebergluecklich in mein Himmelbett. JA in mein eigenes riesengrosses Bett in meinem eigenen Zimmer mit eigenem Bad!

Nun bin ich bereits seit 3 Naechten auf der "Paradise Island", wie sich Bali selbst nennt. Da es mein zweites Mal auf der Insel ist, weiss ich, dass das Paradies woanders liegt ABER ich geniesse jeden Moment. Es ist ein erhabenes Gefuehl, auf einem riesigen Bett mit 4 Kissen zu liegen, sich durch die Air Condition eine flauschige Decke ueber die Ohren zu ziehen, dort mit einem Bierchen und einem koestlichen 60 Cent Dinner zu liegen und europaeischen Fussball auf dem grossen Flachbildschirm zu verfolgen.
Wenn man jedoch vor die Tuer tritt, kann ich jeden verstehen, der hier verzweifelt, wenn er das erste Mal asiatischen Boden betreten sollte. Man hat zu keiner Zeit eine ruhige Sekunde - Massagen, Transportmoeglichkeiten auf jedem verfuegbaren fahrbarem Untersatz, Souvenir Schnick schnack, Essen, Ausfluege. Hier wird versucht, alles unter den Mann zu bringen und wenn man ein (falsches) Gespraech anfaengt oder einen Flyer entgegen nimmt, hat man verloren!
Der Strand ist einer der haesslichsten und abartigsten Straende, die ich je in meinem Leben gesehen habe: er ist dunkelbraun, ueberall liegen Scherben, Batterien, Gluehbirnen, Bierflaschen und saemtlicher weiterer Muell. Es war schockierend, das bei meinem zweiten Besuch so wieder zu sehen! Wenn man durch das Wasser watet, sieht man den Grund in der schwarzen Bruehe nicht. Wenn man hier sieht, wie der Mensch mit der Natur umgeht, was er in das Wasser laesst, wundert es mich nicht, wenn Mutter Natur irgendwann die Schnauze voll hat und das ganze mit einem Tsunami wieder an Land spuelt. Ganz nach dem Motto "Hier habt Ihr euren Dreck wieder!"
Die Stadt Kuta waechst und waechst und waechst, ueberall stehen Kraene, ich weiss nicht, wo die Stadt noch hin wachsen will, es ist eigentlich kein Platz mehr. Entweder nimmt einen diese Luftverschmutzung, dieses staendig pulsierende Leben auf den Strassen, der permanente "Dialog" mit den Einheimischen in Verbindung mit den tropischen Bedinungen in seinen Bann oder man gibt entnervt auf und setzt sich in den naechsten Flieger! Ich mag es hier, die guenstigen Preise (60 cent fuer ein leckeres Reisgericht), das tropische Leben und ein super Hotel, was man sich leisten kann. Man muss sich das mal vorstellen: Ich habe in Australien fuer die teils schaebigen Hostels dasselbe bezahlt wie fuer ein Hotel auf Bali!

10.04.2011
So nun melde ich mich mal wieder aus Suedostasien und berichte von meinen letzten 2 Wochen in Indonesien. Im Grunde genommen habe ich sehr viel relaxed, fuer meine Verhaeltnisse richtig viel sogar. Man moechte fast meinen, ich waere "zur Ruhe gekommen". Bedeutet das, dass ich in letzter Zeit viel gereist bin und langsam muede werde? Vielleicht! Auf jeden Fall verstrichen die Tage folgendermassen? Ausschlafen, zum Fruehstuecksbuffet, das Buffet durchpfluegen, danach nach Kuta laufen und sich von aggressiven Verkaeufern bequatschen lassen, danach ein Mittagessen, danach Siesta, dann ein Lauf mit Fussballspielen am Strand, am Abend ab und zu mal eine Party, ansonsten viel Ruhe. Dies aenderte sich dann etwas, als ich nach Gili Trawangan aufbrach. Die Gili Inseln bestehen aus 3 Inseln, wobei Gili Trawangan der Ort des Geschehens ist. Nach einer 4 stuendigen Fahrt mit Bus und Fast Boat kam ich an einem grauen Nachmittag auf der Insel an und konnte sofort, auch bei bewoelktem Himmel, deren Schoenheit sehen: Kristallklares Wasser, das sanft auf den weissen Korallenstrand plaetscherte, dahinter ragt der im Nebel aufragende Vulkan "Gunung Rinjani" (3726m hoch) auf - eine wahrhaft meisterliche Kulisse. Leider war der Vulkan in dicke Wolken gehuellt und man konnte Ihn nicht sehen. Im nachhinein bereue ich meine Entscheidung, den Vulkan aufgrund der Aggression von Mutter Erde nicht bestiegen zu haben, nicht eine Sekunde, denn der Vulkan war in 6 Tagen ein einziges Mal ohne sein Wolkenkleid zu sehen. Ich denke, die Wetterbedingungen waren nicht die besten da oben! Nach einem kurzen Lauf durch das Dorf der Insel checkte ich ein "Homestay" mitten im Dorf aus, liess mir ein Zimmer zeigen und blieb gleich da: ein grosses Zimmer mit Bad (nur Salzwasser) und Fruehstueck inklusive fuer 10 Euro die Nacht. HALLO AUSTRALIEN! Danach lief ich einmal um die Insel (1,5h), ein herrliches Stueck Erde: Auf der anderen Seite der Insel konnte man den Gunung Agung (3100m), den hoechsten Vulkan Balis, sehen. Am ersten Abend gab es dann gleich eine rauschende Party am Strand mit super Musik, eine tolle Nacht. In meiner Unterkunft traf ich zwei Kanadierinnen, die etwas zu viel Pilze gegessen haben. Generell ist die Insel ein Pilzschlaraffenland, so viele Mushrooms habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Ich habe keinen gegessen! Moechte meine Gehirnzellen nicht damit toeten! Der Tag danach verging mit auskurieren und am Strand liegen, mit Blick auf den halben Vulkan. Das kanns jedoch nicht gewesen sein. Also buchte ich fuer den naechsten Tag einen Mountainbike-Trip nach Lombok! Gefuehrt von einem Schweden erfuhr ich, dass wir ein Pilotprojekt sind und auch von einem Tourismusbeauftragten der Regierung begleitet werden. Was folgte, war unglaublich. Nicht von der Tour, die war weniger fordernd. Auf der Insel trafen wir Kinder, die uns wie Rockstars hinterher gerannt und bejubelt haben. Ich kam mir vor wie Jan Ullrich auf den letzten Metern! Es wurden Photos von uns gemacht. Diese Leute haben zuvor keine oder nur sehr wenige Touristen gesehen. Die Kinder standen Spalier wie Soldaten und schauten uns mit Ihren grossen Kulleraugen und offenem Mund einfach nur an! Nicht weit weg von Bali aber eine andere Welt! Am Ende der Tour gab es ein Bad unter einem vom Regen angeschwollenen Wasserfall, bevor es wieder zurueck nach Lombok ging! Am folgenden Tag machte ich dann eine Schnorcheltour, die im wahrsten Sinne des Wortes "ins Wasser" fiel. Nachdem wir naemlich eine grosse Schildkroete gesehen hatten, gab es nur noch abgestorbene Korallen gefolgt von einem heftigen Regenschauer, der die Sache zu einem unterkuehlten Trip machte! War nix! Leider erwischte es mich dann 2 Tage spaeter mit einem heftigen Durchfall. Ich lag 2 Tage im Bett, bin dann am Freitag nach Bali, wo noch eine Ohrenentzuendung dazu kam. Mit Medikamenten Made in Indonesia gehts jetzt wieder aufwaerts, bevor es am Dienstag zurueck nach Australien, genauer gesagt nach Brisbane, geht. Vorher mache ich was? Erholen und auskurieren natuerlich, mal wieder!