Heute Morgen begaben wir uns früh zu ??. In unserem Caravanpark haben wir uns noch für den ganzen Tag Schnorchelausrüstung geliehen, waren im Informationscenter um uns Infos zu Ebbe, Flut, den Schnorchelspots und gefährlichen Strömungen zu holen.
Also setzten wir Taucherbrille und Schnorchel auf, zogen die Flossen an und gingen ins Wasser. Das türkise Wasser der ?Turquoise Bay? (Türkise Bucht) war sehr einladend und wir hatten so früh auch den ganzen Strand für uns! Also schwammen wir einfach mal drauf los. Nach ein paar Übungsminuten hatte ich das Schnorcheln auch schnell drauf. Das ist wirklich einfach. Wir sahen auch ein paar Korallenriffe und viele kleine und große, bunte und einfarbige Fische, aber alles in allem war es ein sehr schlechtes Riff, was wohl auch der Tatsache verschuldet ist, dass es sich um ein Anfängerriff und noch dazu um ein sehr flaches handelt, sodass hier sehr viel zerstört ist. Schade!
Das schönst an diesem Spot war, dass ich eine riesige Schildkröte traf und eine ganze Weile mit ihr geschwommen bin. Das ist schon atemberaubend. So langsam diese Tiere doch an Land sind, so schnell sind sie im Wasser ? Wahnsinn! Immer wenn man versucht hat sie zu berühren hat sie ganz schön Gas gegeben! Hat trotzdem ein paar Mal geklappt.
Nach einer Weile Schnorcheln gingen wir dann immer noch in derselben Bucht ein wenig den Strand entlang zum Stück für die Erfahrenen Schnorchler! Dort sollen starke Strömungen vorhanden sein, die man dazu nutzen kann, sich über das Riff tragen zu lassen. Man sollte nur aufpassen und die Strömung rechtzeitig verlassen, denn sonst wird man aufs offene Meer hinausgetragen.
Die Strömung stellte sich als tatsächlich sehr stark heraus und das Riff war tausendmal schöner als der Anfängerspot. Ich war nach dem ersten Schnorcheln sogar sehr ernüchtert, da ich mir das Riff schöner vorgestellt hatte. Hier bekam ich nun deutlich mehr geboten. Wirklich atemberaubende Korallen und eine Vielzahl unterschiedlichster Fische bekam ich zu Gesicht.
Das aufregendste an diesem Spot war sicherlich zum einen ein riesiger Fischschwarm im flachen Wasser, mit dem ich kurz mitschwamm und zum anderen der Riffhai!!!! den ich traf. Hätte ich mal vorher gewusst, dass es hier ?harmlose? Haie gibt, die nur zum rasten hier her kommen. Jedenfalls jagte mir der Anblick eines Hais schon einen gewaltigen Schrecken ein. Auch wenn er nicht besonders groß war (bloß 1 ? 1.5 Meter) war es immer noch ein Hai und bloß 2 Meter von mir entfernt! Gott sei dank schien er kein besonderes Interesse an mir zu haben ? Puhhhh!
Nach dem Mittagessen fuhren wir zum nächsten Schnorchelspot, der Lakeside. Dort mussten wir schon eine Weile suchen und am menschenleeren Strand entlang wandern, bis wir ankamen. Niemand zu sehen, komisch. Nichtsdestotrotz gingen wir hinein. Die Strömung war unglaublich stark und wir waren ziemlich aus der Puste, als wir an der Boje ankamen, die die Ecke des markierten Riffbereiches darstellte. Bis dahin hatten wir nur Algen und Seegras entdeckt und waren schon sehr enttäuscht, weil wir dachten, dass aus diesem Grund auch niemand hier sei.
Dennoch schwammen wir, diesmal mit der Strömung, durch das Riffgebiet. Und was sich uns dort offenbarte, war das mit Abstand schönst, was ich hier an Riff gesehen habe.
Dutzende verschiedene Korallenarten in teilweise unterschiedlichen Farben (normalerweise ist dieses Riff nicht für farbenfrohe Korallen, sondern für die schönen Formationen bekannt!) entdeckten wir. Die Formationen waren teilweise sehr schön. Einmal konnte ich sogar unter in eine winzige ?Korallenhöhle? tauchen und die dort versteckten Fische betrachten.
Das schönste an diesem Spot war eine riesige Koralle, an der einige Fischschwärme aßen. Zu den rund 100-200 Fischen (grob geschätzt!) gesellte ich mich dann, ohne dass sich die Fische groß daran störten. Ich sah dort die abenteuerlichsten Fische in allen Farben des Regenbogens. Teilweise in abstrusen Neon-Tönen, was wirklich komisch aussah.
Als wir das Riff dann verlassen hatten, trafen wir auf dem Campingplatz davor noch zunächst die zwei Hamburger Tim und Laura mit denen wir uns noch eine Weile unterhielten.
Als wir dann wieder zu unserem Campingplatz aufbrechen wollten, trafen wir noch auf einen Sachsen, der allein in seinem Auto unterwegs ist, auf einen Dänen, der wirklich schwer sympathisch ist- Lustiger Typ ? auf ein deutsches Pärchen und einen Kanadier. Mit allen quatschten wir derart lange, sodass die geplante Wanderung durch den Cape Range Nationalpark ausfiel. Wir konnten gerade noch rechtzeitig unser Schnorchelequipment zurückbringen bevor das Büro schloss.
Dann mussten wir uns sehr beeilen, schließlich wollten wir den Sonnenuntergang am Strand nicht verpassen. Doch als wir die geteerte Straße verließen um über einen kleinen Sandweg zum Strand zu kommen passierte es: Wir fuhren uns fest. Shit.
Wir schafften es gerade noch den Wagen dort wieder herauszubugsieren und zum Strand zu eilen um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen. Der ganze Himmel war wolkenleer und nur dort wo die Sonne unterging zog sich eine lange, schmale Wolke über den Horizont, die das Schauspiel aber nicht behinderte, sondern vielmehr verstärkte.
Eine rot-orangene Sonne tauchte den Himmel in eine Aprikosen ähnliche Farbe und als sie sich hinter der Wolke befand sah das echt spektakulär aus.
Nun geht mal wieder ein ereignisreicher und aufregender Tag vorbei. Grüße vom Riff! Cheers!