Tag 1: 07:30 Uhr am Morgen traf sich die komplette Gruppe an der Rezeption. Wir packten unser komplettes Equipment, bestehend aus sämtlichen Essen, Töpfen, Geschirr, Gas usw. in eine Box. Eine weitere größere Kühlbox war speziell dafür vorgesehen, alle Alkoholischen Getränke kühl zu halten. Alles im Anhänger des ?Führungswagens?, gefahren vom Tourguide namens Geoff, verstaut konnte es losgehen. Es dauerte nicht lange und es wechselte vom festen Asphalt auf Sandboden. Ein wirklich ungewohntes Gefühl, auch als Beifahrer. Wir setzten mit Hilfe einer Fähre vom Festland auf die Insel über. Los ging das Abenteuer. Der erste Weg führte uns am festgefahrenen Strand, direkt neben dem hell-blauen Wasser entlang. Die Stimmung im Auto war echt gut. Unser schottischer DJ spielte einen Ballermann-Hit nach dem anderen. Gegen Mittag wurde das erste Mal Rast gemacht und es gab selbstgemacht Sandwiches. Mit dem Wetter konnte jeder zufrieden sein. Geoff meinte, dass es wirklich ungewöhnlich wenig regnet für Januar, da die Regenzeit da meisten den Höhepunkt hat. Somit konnten wir uns glücklich schätzen. Nun stand der schwierigste Weg der kompletten Tour an. Schon im Voraus mit der Gruppe abgesprochen, wurde ich als Fahrer für diese Strecke auserkoren. Oh yes! Wildes ?rumgerutsche?, Schlaglöcher, Bäume seitlich des Weges und tiefer Sand stand nun auf dem Tagesplan. Wenn man einmal stecken bleibt, wird es immer schwieriger voran zu kommen. It´s like a Rollercoaster, so drive like a Man, not like a pussy, rief Geoff Allen zu und fuhr los. Mit ein wenig Sicherheitsabstand folgte ich ihm an zweiter Stelle. Da wir komplett versichert waren, falls etwas kaputt gehen sollte, holte ich alles aus dem Auto raus was ging. Die Stoßdämpfer die ganze Zeit auf Anschlag bringen, die Drehzahl in den roten Bereich drehen und mit Vollgas bretterten wir durch die ganzen Schlaglöcher. Für mich war es purer Spaß, für diejenigen in der hintersten Reihe ein Horrortrip. Sie schlugen mit ihren Köpfen an die Decke, eckten mit den Schultern an den Scheiben an und schrien so laut sie konnten. Genau so hab ich mir das vorgestellt. Keiner nahm es mir böse, da sie merkten das ich alles unter Kontrolle hatte. Nach etwa 10km Achterbahnfahrt kamen wir dann am Lake McKenzie an und kühlten uns darin ab. Der See hatte Trinkwasserqualität und somit tranken wir daraus, während wir darin badeten. Witziges Gefühl kann ich euch sagen. Nach der Erfrischung wechselten wir die Fahrer, da die Strecke wieder leichter wurde. Unser nächstes Ziel, welches wir ansteuerten, hieß Central Station. Hier liefen wir entlang eines Pfades und Geoff zeigt uns einige seltsame Tiere und Pflanzen. Nicht unbedingt mein Favorit, ich bevorzuge eher Action und Sachen bei denen selbst etwas machen kann. Dies war bei unserem nächsten Stopp der Fall. Wir sollten einen fast senkrechten Sandhügel erklimmen. Die Hälfte der Gruppe, entschied sich diesen Weg nicht zu gehen, da es wirklich steil und verdammt Anstrengend war. Hier erwartete uns die Geschichte, warum die Insel seinen Namen erhielt. Diese werde ich euch nicht mitteilen, da es den Rahmen meiner Erzähllust sprängen würde. Somit schien sich der erste Tag zum Ende zu neigen, da wir unser Nachtlager aufsuchten. Die Zelte waren bereits aufgebaut und wir mussten sie nur noch mit unseren Schlafsäcken bestücken. Es waren keine Matratzen oder Iso-Matten vorhanden! Nicht gerade das Beste für meinen Rücken. Nun war erst einmal Teamwork angesagt. Wir holten unsere Essensbox und bereiteten zusammen unser Abendmahl zu. Es gab Steak mit Kartoffelsalat. Da es kein fließend Wasser gab und die Wassertanks kein riesen Volumen vorwiesen, wurde das Geschirr direkt im Meer gewaschen. Eine wirklich lustige Erfahrung. Man musste wirklich aufpassen, dass nichts von den Wellen mit in die Weite des Ozeans gezogen wurde. Aus Abwaschen wurde ein verspätetes Bad. Nachdem alles erledigt wurde, ließen wir den Abend bei harmonischen Gitarrenklängen und dem ein oder anderen Bier oder Wein ausklingen. Tag 2: Aufgewacht, starrte mir ein Dingo direkt in meine Augen, da wir nur das Fliegennetz geschlossen hatten. Was sollte ich machen? Ich redete auf ihn ein, sodass er von mir gelangweilt wurde. So erklärte uns es unser Guide vor Beginn des Trips. Es funktionierte! Die einfachen Worte: Dingo, Dingo, Dingo, na wie geht?s dir, hattest du eine gute Nacht, langten und er wandte sich mit einem genervten Blick ab und suchte das Weite. Haha, so ein Idiot, dachte ich mir. Nach dem Frühstück, begann der aktionsreichste Tag auf der Insel. Angefangen vom Besuch des ?Hangover Creek?, der seinem Namen bekommt, da es ein flacher, extrem kühler Flusslauf ist, in dem man sich reinlegt und einfach hinunter treiben lässt. Wirklich erfrischen und hilft definitiv gegen einen dicken Schädel! Nachdem sich alle gut fühlten, ging es weiter zu einer Schiffsruine die vor einige Jahren hier auf die Sandbank aufgelaufen ist. Ein kurzer Stopp für eine Geschichte und einige Bilder langte, ehe es weiter zu den Champagne-Pools ging. Zwei natürlich geschaffene, aus Stein bestehenden, Schwimmbecken, indem die Wellen hinein schwappten. Sozusagen ein natürlicher Jacuzzi. Wirklich einzigartig. Da es schon spät an Nachmittag war, hielten wir uns nicht all zu lange hier auf, um noch zum Indian-Head, dem höchsten östlichen Look-Out zu kommen. Von hier aus konnte man Rochen, Haie und Schildkröten, die unterhalb im Meer schwammen, beobachten. Uns war es nur gegönnt einen Rochen zu sehen. Nach einem Gruppenbild und einer weiteren Geschichte, machten wir uns in Richtung Rückweg. Mit einem kurzem Stopp am Hangover Creek, um unsere ?Dusche? für den Tag zu haben, kamen wir hungrig am Lager an. Es gab Reis, mit einer Gemüsepfanne und Putenstreifen. Als Nachspeise ein ? künstlicher Fruchtkuchen?, der nach Weihnachtsstollen schmeckte. Erschöpft vom anstrengenden Tag, ging es heute einige Bier und Stunden früher ins Bett. Mein Schlafgemach, war diesmal der Beifahrersitz in unserem Auto. Es war um einiges bequemer, als auf dem harten Boden im Zelt. Tag 3: Nach Rührei und Toast mit Marmelade, starteten wir unseren letzten Tag auf Fraser Island. Unsere erste und einzige Anlaufstation brachte uns zu einem 3,5km langen Pfad der zu einem weiteren See führte. Das kühle Nass wartete auf uns, somit entschieden Geoff, ein Däne und ich den Weg zu joggen. Es ging größtenteils bergauf, da der See direkt zwischen den höchsten natürlich entstandenen Sanddünen lag. Somit erwarteten uns unzählige Steigungen und Treppen. Endlich mal wieder eine sportliche Herausforderung. Barfuß rannten wir über Stock und Stein, der heiße Sand brannte an den Fußsohlen. Mit 2 Blasen an beiden großen Zehen kamen wir an dem höchsten Punkt an. Wir rollten uns seitlich, die etwa 50m hohen Sanddünen, nach unten, um ins Wasser zu springen. Der Kopf drehte sich und man hatte keinen Orientierungssinn, nachdem wir uns unzählige Male überschlugen. Was für ein Spaß! Es dauerte eine geschlagene viertel Stunde bis der Rest der Gruppe ankam. Wir sonnten uns, (natürlich hatte ich wieder einmal keine Sonnencreme dabei) schwammen und versuchten Fische zu fangen, da ein Preisgeld von 50$ im Raum standen, falls es jemand schaffen sollte. Selbstverständlich war dies nicht der Fall. Der Rückweg war ein reiner Spießroutenlauf, da ich keine Flipflops dabei hatte und der Sand unglaublich heiß war. Ich hüpfte von einem Schattenplatz zum nächsten. Es fühlte sich an, als würde man über heiße Kochplatten laufen. Letztendlich schafften es alle, mehr oder weniger gut, wieder am Auto anzukommen. Aus den Resten, die wir über hatten, machten wir uns die komischsten Kreationen von Wrap´s. Z.B. Wrap mit Marmelade, Peanutbutter, Ketchup, Salat, Tomaten und Senf. Hört sich sicherlich etwas ecklig an, aber es schmeckte recht gut. Somit endete unser letztes Mahl und wir machten uns auf in Richtung Festland. Der Weg führte am Strand entlang und endete mit dem Überqueren des Meeres mit Hilfe der Fähre. Am Hostel angekommen, säuberten wir das Auto, Geschirr und die Boxen, ehe wir nach 3 Tagen wieder eine Dusche genießen konnten. Diese fiel natürlich bei allen etwas länger aus. Am Abend trafen wir uns an der Bar, da eine Karaoke-Nacht auf dem Plan stand. Man könnte mich, als den schlechtesten Sänger auf dem Planeten bezeichnen. Da ich für fast jeden Spaß zu haben bin, sang ich ein Lied mit unserer Gruppe. Nach einigen Liedern und Drinks, endete ein wirklich gelungener Ausflug, mit einer wirklich angenehmen Gruppe. Die Wege der meisten trennten sich am nächsten Tagt, da einige in Richtung Norden, andere in Richtung Süden, führten. Gn8