Ausgeschlafen und voller Tatendrang begann dieser Samstag. Nach einem spartanischen Frühstück, bestehend aus Nutella-Toasts und kostenlos bereitgestellten Kaffee, musste die Wäsche noch gewaschen werden, ehe es zum Strand gehen konnte. Dies beanspruchte den kompletten Morgen, somit musste ich während die Sonne am Zenit stand, das Surfboard den etwa 1km langen Weg zum Strand tragen. Kein leichtes Unterfangen kann ich euch sagen. Angekommen, war mein T-Shirt tropfnass geschwitzt. Ohne groß abzuwarten, versuchte ich meine ersten Versuche ohne Anweisungen oder ähnlichen zu starten. Auf dem Board liegend und auf die richtige Welle wartend, brannte mir die Sonne auf den Rücken. Natürlich hatte ich durch die Vorfreude aufs Surfen, wieder einmal vergessen Sonnencreme aufzutragen. Egal, so schlimm wird?s schon nicht werden, dachte ich mir. In Gedanken verweilt, erwischte mich schon die erste größere Welle und riss mich vom Brett. Nach kurzem Tauchgang, schwang ich mein Hinterteil darauf zurück und hoffte der 2. Versuch endet nicht ganz so kläglich. Nicht lange wartend, schien eine gute Welle zu kommen. Ich paddelte so schnell ich konnte, die Welle erfasste mich und ich kippte vorne über. Mist! Das kann nicht wahr sein. Bei den anderen schaut das doch gar nicht so schwierig aus. Nach etlichen weiteren Versuchen und durch ein paar Tipps eines Einheimischen, packte mich der Ehrgeiz und ich gab nicht auf. Vom Fleiß belohnt, schaffte ich es etwa nach 15 Versuchen, eine kleinere Welle zu nehmen und die ersten Meter auf dem Board zu stehen. Was für ein Gefühl kann ich euch sagen. Durch das ständige aufs Board legen, aufstehen, paddeln usw. brauchte ich nach etwa 1,5 Stunden eine Pause, da die Brust anfing zu schmerzen. Diejenigen die es schon mal ausprobiert haben, müsste wissen von was ich spreche. Ich hielt es nicht lange aus, auf dem Handtuch zu liegen und zu faulenzen. Ich wollte mehr. Die größeren Wellen sollten doch kein Problem sein, da ich jetzt wusste auf was ich achten musste. Doch so einfach , wie gedacht, war das ganze Unternehmen nicht. Nach einer Weile, legte ich eine weitere Pause ein, da meine Brust gerötet und die Druck-Schmerzen größer wurden. Gegen den späteren Nachmittag, als ich meine letzten Bemühungen versuchen sollte, leerte sich der Strand schlagartig. Das Board unter den Arm geklemmt, ging es zurück in das ?kühle? Nass. Tatsächlich schaffte ich es mein Vorhaben umzusetzen. Für mehrere Sekunden, schwebte ich über das Wasser, ehe ich meinen ?Königsritt? mit einem Bauchplatscher vollendete. Gleich nochmal dachte ich mir und begab mich sofort auf den Weg ins ?Tiefe?. Ich konnte meinen Augen kaum glauben. In einer Entfernung von etwa 3-4 Metern schwamm ein ca. 1m großer Hai. Die Rückenflosse aus dem Wasser schauend, schwamm er gemütlich an mir vorbei. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und ich paddelte, so schnell wie meine Arme zuließen in Richtung rettenden Ufer. Mit Hilfe des Surf-Boards und der Wellen dauerte dies nicht lange und ich war in Sicherheit. Im Nachhinein betrachtet, hätte mich der Hai sicher nicht fressen können, aber dies wollte ich definitiv nicht ausprobieren. Mit einem Bauchkribbeln, sei es vom Hai oder meinen ersten erfolgreichen Surfversuchen, machte ich mich auf den Rückweg. Nach einer erfrischenden Dusche, stand nicht mehr viel auf der Abendplanung. Nach dem Abendessen, packte ich meinen Rucksack, da es am morgigen Sonntagmorgen um 06:30 Uhr in Richtung Rainbow Beach gehen soll. Glücklich, aber auch erschöpft vom Wellenreiten, ging es bei Zeiten ins Bett, um ausgeruht den nächsten Abenteuern entgegen fahren zu können.